Laut mit den Verhandlungen vertrauten Quellen des WSJ könnte Sprint laut aktuellem Stand rund 40 Dollar pro T-Mobile-USA-Aktie bezahlen. Die Transaktion wäre damit 32 Milliarden Dollar schwer. Beide Firmen arbeiteten noch an den Details eines formellen Vertrags, der möglicherweise im Sommer unterzeichnet werde, heißt es. Nach wie vor sei aber ein Scheitern der Verhandlungen nicht ausgeschlossen. Laut WSJ würde Sprint in diesem Fall mehr als eine Milliarde Dollar an T-Mobile USA bezahlen.
Durch die Akquisition von T-Mobile USA würde Sprint zur drittstärksten Kraft im US-Markt hinter den Branchenführern Verizon und AT&T.
Nachdem durch diesen Zusammenschluss für Verbraucher die Möglichkeiten zur Auswahl sinken, auch deshalb ist mit einer langwierigen Wettbewerbsprüfung zu rechnen. Neben der Telekommunikationsbehörde Federal Communications Commission muss auch das US-Justizministerium einem Zusammenschluss beider Firmen zustimmen.
Die Übernahme sei mit vielen Risiken für Sprint verbunden, heißt es weiter in dem Bericht. Das US-Unternehmen habe in den vergangenen sieben Jahren ausschließlich rote Zahlen geschrieben. Unter anderem müssten die unterschiedlichen technischen Standards beider Firmen zusammengeführt werden. Während T-Mobile ein GSM-Netz betreibt, verwendet Sprint den inkompatiblen CDMA-Standard.
Sprint und T-Mobile seien aber davon überzeugt, dass ein Zusammenschluss zum jetzigen Zeitpunkt entscheidend für das langfristige Überleben beider Firmen sei, zitiert das WSJ seine Quellen. Verizon und AT&T kontrollierten den größten Teil der Kunden und damit auch die Profite. T-Mobile sei es in den vergangenen Monaten zwar gelungen, den Kundenrückgang aufzuhalten und Mitbewerbern Nutzer abzunehmen, langfristig seien die Unternehmen aber nur mit vereinten Kräften konkurrenzfähig.
Sprint-Chairman Masayoshi Son, der auch CEO des Mehrheitseigners Softbank ist, drängt schon länger auf einen Zusammenschluss. Laut WSJ begannen die jüngsten Verhandlungen zwischen den beiden Firmen, nachdem die FCC im Mai neue Regeln für die Versteigerung von Funkfrequenzen verabschiedet hatte. Die Änderungen interpretierten Sprint und T-Mobile USA als Hinweis darauf, dass die Fusion genehmigt werden könnte.
2012 war AT&T mit dem Versuch gescheitert, T-Mobile USA zu übernehmen. Sein Kaufangebot zog es zurück, nachdem US-Justiz und FCC signalisiert hatten, sie würden dem Geschäft nicht zustimmen.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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