Für fast jede vierte Software, die im vergangenen Jahr auf PCs in Deutschland installiert wurde, liegt keine Lizenz vor. Damit kam Software im Wert von über 1,6 Milliarden Euro unberechtigt in Verkehr. Dies ist ein zentrales Ergebnis der BSA Global Software Survey, die IDC zusammen mit der Business Software Alliance durchgeführt hat. In der EU liegt der Anteil demzufolge im Durschnitt bei 31 Prozent.
Im Erhebungszeitraum stellten die Marktforscher 2013 allerdings einen leichten Rückgang in der Nutzung unlizenzierter Software fest: 2012 waren es nämlich noch 26 Prozent. Als Hauptgrund nennen die Autoren der Studie Sicherheitsbedenken der Anwender. Sie begründen das damit, dass 64 Prozent aller Teilnehmer einer aktuellen Umfrage beim Griff zu unlizenzierter Software Hackerangriffe befürchten, 59 Prozent der Befragten haben Angst vor Datenverlust.
Eine Befragung von 24.000 IT-Profis und Anwendern durch IDC zeigt zudem, das auch in Unternehmen Nachholbedarf bei der Lizenzierung besteht. Denn nur die Hälfte der befragten IT-Verantwortlichen ist sich sicher, dass alle Software in ihrem Unternehmen korrekt lizenziert ist. Zudem gibt es lediglich in einem Drittel der deutschen Unternehmen eine schriftlich festgehaltene Unternehmensrichtlinie, die sich mit der Verwendung unlizenzierter Software beschäftigt. Dabei würde das aus Sicht der BSA schon Vieles zum Guten wenden: Denn in Firmen ohne Richtlinie geben 59 Prozent der Mitarbeiter an, unlizenzierte Software zu verwenden als in Firmen mit Richtlinie. Dort sind es nur 28 Prozent.
Thomas Buchholz, Chair des BSA Committee in Deutschland, führt den Rückgang in Deutschland unter anderem auch auf den Trend zu Software-as-a-Service sowie der zunehmend Verbreitung von Tablets und Smartphones zurück. Seiner Ansicht nach stellt unlizenzierte Software ein Security-Risiko dar, das vor dem Hintergrund gestiegener Sensibilität für Sicherheitsfragen nicht ignoriert werden sollte. Details zu den Ergebnissen der Studie und der Problematik unlizenzierter Software führt Buchholz im folgenden Video-Interview aus.
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