Samsung und Intel schließen sich für das Internet der Dinge zusammen

Ein neues Iindustriekonsortium soll die Standardisierung von Technologien im Internet der Dinge vorantreiben. Neben Intel und Samsung sind auch andere große Hersteller vertreten.

Das Open Interconnect Consortium (OIC) hat sich zum Ziel gesetzt, offene Standards für das Internet der Dinge (IoT) vorzuschlagen. Zu den Gründern zählen unter anderem Intel, Samsung, Broadcom, Dell, Atmel sowie die Intel-Tochter Wind River. Die Organisation rechnet zudem mit weiteren Mitgliedern in den nächsten Monaten.

Die von der Organisation erarbeiteten Lösungen sollen in “verschiedenen vertikalen Märkten” zum Einsatz kommen, aber zuerst will OIC intelligente Haus- und Bürotechnik angehen. Beabsichtigt ist eine Spezifikation, eine Open-Source-Implementierung sowie ein Zertifizierungsprogramm für die drahtlose Verbindung von Geräten.

Der neue Industrieverband Open Internet Consortium will die Interoperabilität von Milliarden verbundener Geräte sichern. Quelle: Bild: OIC
Der neue Industrieverband Open Internet Consortium will die Interoperabilität von Milliarden verbundener Geräte sichern. Quelle: Bild: OIC

Die Gründung der neuen Gruppe erfolgt nur wenige Monate, nachdem die Linux Foundation mit der AllSeen Alliance ein Konsortium mit ähnlichen Zielen ankündigte. Beide Gruppen setzen auf Open-Source-Software, wobei AllSeen die vom Chiphersteller Qualcomm entwickelte Software AllJoyn bevorzugt. Bei AllSeen sind bereits Microsoft, Panasonic, LG, Sharp, Cisco, Fon, HTC und weitere Unternehmen vertreten.

OIC scheint seinen Mitgliedern mehr Einfluss auf die weitere Entwicklung einzuräumen, da sie außerhalb von Qualcomms AllSeen-Technologie arbeiten und selbst zur Software des neuen Konsortiums beitragen können.

Intel stellt in einer Ankündigung die angestrebte Interoperabilität heraus: “Das Open Interconnect Consortium (OIC) konzentriert sich auf die Definition eines gemeinsamen, auf Industriestandards basierenden Frameworks für die Kommunikation, das für die drahtlose Verbindung und eine intelligente Verwaltung des Informationsflusses zwischen Personal Computing und den kommenden IoT-Geräten sorgt – unabhängig von Formfaktor, Betriebssystem oder Serviceanbieter.”

“All diese Geräte müssen miteinander sprechen, und das ist ein grundlegendes Problem, das gelöst werden muss”, kommentierte Broadcom-Manager Vijay Nagarajan die Gründung von OIC. “Wenn man sich nicht an Standards ausrichtet, bremst es tatsächlich die Akzeptanz”, sagte Doug Fisher, General Manager der Intel-Sparte Software und Services. “Branchen werden sich dann nur mit Verzögerung engagieren und all diese Fähigkeiten nutzen.”

Die Marktforscher von IDC sagen ein starkes Wachstum für das Internet der Dinge voraus. In den nächsten sechs Jahren erwarten sie für diesen Markt eine Zunahme um mehr als 5 Billionen Dollar auf 7,1 Billionen im Jahr 2020. Die durchschnittliche Wachstumsrate weltweit setzt IDC in seiner Prognose auf 17,5 Prozent an.

Daneben hat Intel zudem jetzt einen eigenen Geschäftsbereich für das Internet der Dinge gegründet und in München ein neues Forschungslabor eröffnet. 

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]