Red Hat veröffentlicht Update für Inktank Ceph Enterprise

Red Hat hat Version 1.2 der Storage-Software Inktank Ceph Enterprise verfügbar gemacht. Diese bietet Unternehmen, die eine Public oder Private Cloud nutzen, eine Object- und Block-basierte Storage-Lösung, die auch in OpenStack-Clouds zum Einsatz kommt. Das Update bringt dem Anbieter zufolge neue Funktionen für die Speicherung und Verwaltung von Daten. Das Spektrum reicht hier von permanent benötigten und damit geschäftskritischen Informationen (Hot Data) bis hin zu Archivdaten (Cold Data).

Während das Feature Cache Tiering häufig benötigte Daten auf hochperformanten Speichermedien und – sobald kein Zugriff mehr erfolgt – auf kostengünstigeren Medien platziert, reduziert die Erasure-Coding-Funktion die Speicherkosten pro Gigabyte und ermöglicht den Einsatz der Storage-Software für die Datenarchivierung. Unternehmen erhalten laut Red Hat somit eine flexible und kostengünstige Lösung für den Betrieb datenintensiver Anwendungen.

Der Softwareanbieter erklärt die Motivation für die Integration der neuen Funktionen mit dem kürzlich veröffentlichten IDC-Bericht “Worldwide Cold Storage Ecosystem Taxonomy”, dem zufolge immer mehr Unternehmen – angesichts des weiterhin exponentiell ansteigenden Datenwachstums – die zunehmende Bedeutung der Kategorisierung von Daten anhand ihrer Relevanz sowie der Häufigkeit der Datenzugriffe erkennen. Dabei werden die neuesten “Hot Data Sets” genannten Informationen mit höchster Priorität und Performance gespeichert.

Mit den in Inktank Ceph Enterprise neu integrierten Tiering-Funktionalitäten sollen Unternehmen laut Red Hat in der Lage sein, nicht nur diese geschäftskritischen Informationen, sondern auch zu archivierende Daten deutlich effizienter als zuvor zu verwalten und die Speicherkosten massiv zu senken.

Konkret können Anwender mit der OpenStack-Storage-Plattform Speicherpools definieren, in denen die jeweiligen Daten kompakt und kosteneffizient abgelegt werden. Überdies haben Nutzer auch die Möglichkeit, Caching Pools anzulegen, um eine hohe Performance zu erzielen.

Laut Red Hat offerieren die sogenannten Erasure Encoded Storage Pools darüber hinaus eine hohe Ausfallsicherheit und ermöglichen eine Reduzierung des Brutto-Speicherbedarfs um bis zu 50 Prozent. Die Cache Tiering Pools sollen wiederum sowohl ein Hot-to-Cold- als auch ein Cold-to-Hot-Datenmanagement erlauben. Dem Anbieter zufolge können Unternehmen diese Funktionen – je nach Bedarf – auch kombinieren.

“Unternehmen stehen vor der Herausforderung, dass sie steigende Datenmengen mit begrenzten IT-Budgets speichern müssen. Im Rahmen unseres Engagements bei einer Neubestimmung der Wirtschaftlichkeit von Software-Defined Storage sind Anwender mit der neuen Archiv- und Tiering-Funktionalität von Red Hats Inktank Ceph Enterprise 1.2 in der Lage, sowohl Pools für eine kompakte und damit kosteneffiziente Speicherung als auch für einen schnellen Datenzugriff zu definieren. Durch die enge Verzahnung dieser Pools können Kunden für ihre Anwendungsszenarien den passenden Mix aus Preis und Performance für die Speicherung aktueller und zu archivierender Daten zusammenstellen”, erklärt Neil Levine, Director Product Management, Storage and Big Data bei Red Hat, in einer Pressemitteilung.

Sowohl die Cache-Tiering-, als auch die Erasure-Coding-Funktionalität integrieren sich nach Angaben von Red Hat zudem nahtlos in die Ceph-Management-Plattform Calamari, wodurch deren Managementfunktionalität erweitert wird. Administratoren können nun beispielsweise die Kernfunktionen des RADOS (Reliable Autonomic Distributed Object Store)-Storage-Clusters – einschließlich individueller Storagesysteme und Pool-Policies – verwalten.

Außerdem soll die Integration von Inktank Ceph Enterprise 1.2 in die Red Hat Enterprise Linux OpenStack Platform 5 Unternehmen dabei helfen, eine einheitliche, von einem einzigen Hersteller unterstützte und mit Service-Leistungen bedachte OpenStack-Storage-Lösung aufzubauen. Darüber hinaus ist die Software sowohl zu Red Hat Enterprise Linux 6 und 7 als auch zu Ubuntu 12.04 und 14.04 kompatibel.

Tipp der silicon-Redaktion: Beim Thema Cloud-Computing denken viele IT-Manager an eine Public-Cloud, die dazu dienen kann, Unternehmensapplikationen skalierbar zu deployen. Diese Form des Cloud-Computing muss heute jedoch bereits als überholt gelten. Vielmehr wird die Hybrid-Cloud als Herausforderung für die IT-Abteilung der Zukunft angesehen. Das Special “Bauen Sie eine bessere Cloud. Gründe, warum die Cloud Ihres Unternehmens offen und hybrid sein sollte.” liefert nützliche Informationen zu dem Thema.

Rainer Schneider

Zwischen September 2013 und Juni 2016 war Rainer zunächst als Volontär udn später als Redakteur hauptsächlich für ITespresso im Einsatz, schrieb aber gerne auch Artikel für silicon.de und ZDNet. Schwerpunkte waren IT-Security und Mobile.

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