IBM stoppt Verkauf der Chipsparte an Globalfoundries

IBM wird die Chipfertigung nicht an Globalfoundries verkaufen. Es hat die Verhandlungen abgebrochen. Bloomberg zufolge scheiterten die Gespräche, da sich die beiden nicht auf einen Kaufpreis einigen konnten. Dabei beruft es sich auf Quellen die mit den Gesprächen vertraut sind.

Das Angebot von Globalfoundries, das im Besitz einer Investmentgesellschaft der Regierung von Abu Dhabi ist, sei für IBM zu niedrig gewesen, berichtet eine der Quellen von Bloomberg. Weder IBM-Sprecher James Sciales noch Kevin Kimball, Sprecher des im kalifornischen Santa Clara ansässigen Chipherstellers Globalfoundries, wollten sich zu dem Bericht äußern.

Bloomberg zufolge ist das Scheitern der Gespräche ein Rückschlag für IBM-CEO Ginni Rometty. Mit dem Verkauf nicht rentabler Geschäftsbereiche wolle sie die Gewinnziele für 2015 erreichen und die seit neun Quartalen rückläufigen Umsätze stabilisieren. Globalfoundries besitzt selbst eine Chipfabrik im US-Bundesstaat New York und habe IBMs Fertigung als sehr gering oder gar als wertlos bewertet. Sie seien veraltet.

Darüber hinaus sei Globalfoundries nur an IBMs Technikern und geistigem Eigentum interessiert. Das hatte Bloomberg bereits im Juni von Quellen erfahren. Das Geschäft sah zudem vor, dass Globalfoundries IBM nach dem Kauf der Chipsparte mit Mikroprozessoren beliefert.

Seit vergangenem Jahr versuche IBM bereits die Chipsparte zu veräußern, so Bloomberg weiter. Der Konzern habe sich im Februar dieses Jahres noch auf eine Joint-Venture-Lösung fokussiert. Auf diese Weise versuche es, die Kontrolle über das Chipdesign und geistige Eigentum zu behalten.

Trotz ihrer Bemühungen, die Chipfertigung zu veräußern, erklärte Rometty Anfang des Monats, IBM werde weiter im Bereich Halbleiter forschen. In den kommenden fünf Jahren seien Investitionen in Höhe von 3 Milliarden Dollar geplant. Ziel sei die Entwicklung kleinerer, leistungsfähigerer Chips für Mainframes, Power-Systeme und die Watson-Technologie. Darüber hinaus sind IBM und Globalfoundries laut Bloomberg Partner in einem Konsortium, das Technologien für die Chipfertigung entwickelt.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

3 Tagen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

3 Tagen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

5 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

6 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

7 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

7 Tagen ago