So sah Microsoft.com vor 20 Jahren aus

Ein Fundstück aus der Microsoft-Redaktion: So sah die Homepage des Herstellers 1994 aus. (Bild: Microsoft)

1994 ging Microsoft.com zum ersten Mal online. Nun hat der Softwarekonzern zum Jubiläum die Website nochmals online gestellt. Mit den damaligen Modems benötigte die Seite zwischen 3 und 5 Sekunden zum Laden, sagte der ehemalige Administrator der Website, Mark Ingalls.

Das World Wide Web vor 20 Jahren war bei weitem nicht so voll wie heute. Nur einige tausend Seiten standen den Nutzern zur Verfügung. Eine davon war Microsoft.com. Anlässlich des Jubiläums hat der Softwarekonzern die Website aus den Archiven gekramt und wieder online gestellt. Die Links führen allerdings auf die aktuelle Website.

Ein Fundstück aus der Microsoft-Redaktion: So sah die Homepage des Herstellers 1994 aus. (Bild: Microsoft)
Ein Fundstück aus der Microsoft-Redaktion: So sah die Homepage des Herstellers 1994 aus. (Bild: Microsoft)

“Die meisten Leute zu Hause in diesen Tagen, hätten bis drei oder fünf zählen können, bevor das Bild auf dem Bildschirm angezeigt wurde”, sagte Mark Ingalls, der erste Administrator und einzige Mitarbeiter von Microsoft.com damals, in einem Blog.

Vor 20 Jahren gab es weder Facebook, noch eBay, Amazon oder Wikipedia. “Es war Web-weniger-als-1.0”, so Suzanne Choney, Microsoft News Center Staff, weiter.

Microsoft startete die Website 1994, um die eigene stetig wachsende Wissensbasis der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Zu dieser Zeit betreute der Konzern ein Kunden-Support-Forum auf Compuserve. Dieser war einer der ersten großen Internet-Provider damals.

An Web-Design dachte aber offenbar niemand. Die Website bestand aus einem halb runden Bild, das wohl den Weltraum darstellen sollte. Die Schrift ist in einem auffälligen Türkis gehalten. Sollte das Bild zu lange laden, konnten Nutzer auch die Text-Ansicht wählen und somit aus einer Liste von Links wählen. Die Informationen, die Ingalls online stellen sollte, erhielt er zum Großteil auf 3,5-Zoll-Floppy-Disketten.

“Steve Heaney [er unterstützte Ingalls später] und ich entwickelten ein PERL-Script, dass viele der täglichen Veröffentlichungspflichten für uns übernahm”, sagte Ingall. “Für einige Zeit betrieben wir die Site wie eine Zeitung, auf der wir zweimal am Tag Inhalte veröffentlichten. Hat man den Redaktionsschluss verpasst, wurde der Inhalt erst beim nächsten Start der Presse veröffentlicht, oder wie auch immer man das nennen will.”

Interessanterweise konnten Nutzer damals noch nicht auf den Internet Explorer zugreifen, um sich im World Wide Web zu bewegen. Version 1.0 von Microsofts Browser erschien erst 1995 und unterstützte nicht einmal Bilder. Das kam erst mit Version 1.5.

Weit verbreitet war damals der Netscape-Browser, der im April 1994 an den Start ging. Im Januar 1998 rief Netscape das Mozilla-Projekt ins Leben. Die Entwicklung des Browsers endete dann 2003.

Wie sich Microsoft.com und andere Websites weiterentwickelt haben, kann im Internet Archive bestaunt werden. Dafür steht die Wayback Machine bereit. Sie umfasst über 400 Milliarden Websites. Nutzer können auf diese Weise bis ins Jahr 1996 zurückreisen.