United Internet übernimmt Glasfasernetz von Versatel
Der Internet Service Provider, zu dem auch 1&1 gehört, zahlt rund 586 Millionen Euro. Das Versatel-Glasfasernetz soll 37.000 Kilometer umfassen. Die Marke soll erhalten bleiben und das B2B-Geschäft weiter ausgebaut werden. Mit dem Vollzug der Transaktion wird im Oktober 2014 gerechnet.
United Internet hat mitgeteilt, dass es das Telekommunikationsunternehmen Versatel für rund 586 Millionen Euro übernehmen wird. Die Finanzierung des Kaufpreises sowie die Ablösung der in der Versatel Gruppe bestehenden Nettobankverbindlichkeiten in Höhe von 361 Millionen Euro erfolgt aus neuen Krediten.
Für 2014 erwartet Versatel Umsätze in Höhe von etwa 548 Millionen Euro und ein EBITDA von 164 Millionen Euro. Im Vorjahr lagen die Einnahmen bei 547 Millionen Euro
Das Glasfasernetz von Versatel umfasst nach Aussagen von United Internet etwa 37.000 Kilometer und ist in 226 Städten verfügbar. Es ist das zweitgrößte Glasfasernetz in Deutschland.
Der Konzern aus Montabaur, zu dem neben GMX und web.de auch der Internet Provider 1&1 gehört, will Versatel als Marke behalten und das B2B-Geschäft weiter ausbauen. Das Versatel-Management wird das Unternehmen weiterhin eigenständig führen.
Der Pressemitteilung zufolge sind an das übernommene Glasfasernetz 5000 Firmen und Institutionen direkt angeschlossen. Zusätzlich betreibt Versatel rund 440.000 ADSL- und SDSL-Anschlüssen. Damit steigert United Internet die Zahl der DSL-Kunden auf 4,12 Millionen. Die Deutsche Telekom bleibt mit weitem Abstand (12,36 Millionen Breitbandanschlüsse) Marktführer.
Künftig will United Internet von Versatel produzierte DSL-Vorleistungen beziehen und auf diese Weise bis zu 55 Millionen Euro im Jahr sparen. Dafür will der Konzern bis 2019 etwa 145 Millionen Euro in den Ausbau von Versatels DSL-Infrastruktur investieren.
Bislang hielt United Internet 25,1 Prozent der Anteile von Versatel. Die restlichen 74,9 Prozent lagen bei der Private Equity Gesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P. Der Akquisition müssen die zuständigen Kartellbehörden noch zustimmen. Mit dem Vollzug der Transaktion wird im Oktober 2014 gerechnet.