An so genannten Signalen orientiert sich Office Graph und lernt damit aus den verschiedenen Inhalten und Beziehungen eines Wissensarbeiters. Delve, das Microsoft im März unter dem Code-Namen Oslo vorgestellt hat, baut damit keine Datei- oder Formatstruktur auf. Relevante Projektdetails zeigt die Lösung dann auf einer interaktiven Timeline. Dank der Integration in Office behält der Besitzer von Dokumenten die ursprüngliche Rechtekontrolle. Jeder Anwender bekommt damit nur diejenigen Informationen zu sehen, für die er auch die Berechtigung hat.
“Wir markieren damit den Übergang von einer Formatstruktur zu einem Fokus auf die Inhalte”, so Dr. Thorsten Hübschen, verantwortlich für den Geschäftsbereich Office bei Microsoft Deutschland. Dabei gelte, dass je größer das Netzwerk und die zur Verfügung stehenden Informationen, die Netzwerk-Applikation auch entsprechend Mehrwert liefere. “Künftig werden wir nicht nur von Word, Excel oder Power Point reden”, so Hübschen. “Office Graph ist für Unternehmen ein nicht mehr wegzudenkendes Instrument in der täglichen Arbeit und die Zukunft für den Wissensarbeiter.”
Der Algorithmus sammelt die Informationen aus Ordnern oder Dateien und sortiert die Informationen unabhängig vom dem ursprünglichen Dateiformat. So kann Delve Daten aus Office 365, aus SharePoint, Exchange, Lync oder Yammer aktuell zusammenstellen. Daneben unterstützt Delve auch die Spracheingabe Cortana. Die Aufbereitung der Inhalte orientiert sich dann an der Wichtigkeit für den Arbeitsalltag. Der Anwender kann sich diese Informationen automatisch anzeigen lassen oder selbst zusammenstellen. Julia White, General Manager Office 365 Technical Product Management erklärt dazu in einem Blog: “Mit Delve finden die Informationen Dich, und Du musst nicht erst danach suchen.”
Einer der Pilot-Anwender ist die Berliner hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH. Das Unternehmen sieht in Delve ein Werkzeug für vernetztes und themenorientiertes Arbeiten. “Es löst unter anderem das Problem eines Information Overload, der zwangsläufig durch E-Mails, Termine und der Informationssuche entsteht. Dabei visualisiert die App Informationen wie wir es aus dem Social Web gewohnt sind”, berichtet Stefan Truthän, geschäftsführender Gesellschafter der hhpberlin aus den ersten Erfahrungen mit der Lösung. “Der Office Graph leistet eine wesentliche Zeitersparnis für eine gemeinsame Projekt- und Themenkoordination innerhalb unserer wissensgetriebenen Organisation.”
Der Office Graph kombiniert Elemente aus Yammer Enterprise Graph sowie aus FAST Search. Wichtigstes Merkmal für den selbstlernenden Algorithmus sind die bereits erwähnten Signale, die sich aus dem täglichen Arbeiten mit den verschiedenen Anwendungen ergeben. Als Signale gelten zum Beispiel Die Teilnahme an einem Online-Meeting, die Häufigkeit der Lync-Nutzung oder das persönliche Verhalten bei Eintreffen von E-Mails. Aus diesen Signalen und Verhaltensmustern extrahiert die Lösung Muster in der Arbeitsweise im Verhalten der Mitarbeiter. In einem zweiten Schritt stellt die Lösung dann einen Bezug in der Zusammenarbeit mit Kollegen dar. Zum richtigen Zeitpunkt spielt dann Office Graph den richtigen Inhalt, den zugehörigen Experten innerhalb des Unternehmens vor.
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