Vorbestellung des iPhone 6 beginnt am 12. September
Mit der Auslieferung des iPhone 6 und iPhone 6 Plus startet Apple am 19. September. Das 4,7-Zoll-Smartphone ist ab 699 Euro erhältlich. Das Plus-Modell kommt ab 799 Euro in den Handel. Sie sind ausgestattet mit einem A8-Prozessor sowie NFC, durch das der Bezahldienst Apple Pay möglich ist.
Wie erwartet hat Apple am Dienstagabend zwei iPhone-Modell präsentiert: das iPhone 6 mit 4,7 Zoll, sowie das iPhone 6 Plus mit 5,5 Zoll. Letzteres lässt sich in die bereits etablierte Phablet-Kategorie einordnen. Beide Smartphones sind mit einem A8-Prozessor, verbesserten Kameras sowie einem NFC-Modul ausgestattet, durch das der Bezahldienst Apple Pay möglich ist.
Kunden können die iPhones ab dem 12. September vorbestellen. Apple liefert die Geräte ab dem 19. September aus. Das iPhone 6 wird ohne Vertragsbindung für 699 Euro (16 GByte), 799 (64 GByte) respektive 899 Euro (128 GByte) kosten. Die Plus-Version ist entsprechend jeweils 100 Euro teurer. Die Smartphones kommen mit dem jüngsten Apple-Mobilbetriebssystem iOS 8. Nutzer mit älteren iPhones können die neue OS-Version ab dem 17. September herunterladen. Sie ist ab dem iPhone 4S lauffähig, aber manche Funktionen sind nicht auf allen Geräten verfügbar.
Das iPhone 6 misst 13,8 mal 6,7 Millimeter beziehungsweise in der Version 6 Plus 15,8 mal 7,8 Zentimeter. Beide Varianten sind mit 6,9 Millimetern (iPhone 6) respektive 7,1 Millimetern (iPhone 6 Plus) dünner als das iPhone 5S (7,6 Millimeter). Dabei bringt das iPhone 6 rund 129 Gramm und das 6 Plus etwa 172 Gramm auf die Waage. Der Ein-/Ausschalter hat – wie schon vermutetet – einen neuen Platz gefunden und ist von oben an die rechte Seite gewandert.
Im Vergleich zu den Vorgängermodellen hat Apple die Auflösung des Displays erhöht. Allerdings erreicht es damit immer noch nicht die Spitzenmodelle anderer Hersteller. Das 4,7-Zoll-iPhone erhält eine Auflösung von 1334 mal 750 Pixel (326 ppi), das 6 Plus 1920 mal 1080 Bildpunkten (401 ppi). Das iPhone 5S mit seinem 4 Zoll Display bietet im Vergleich eine Auflösung von 1136 mal 640 Pixel, was einer Pixeldichte von 326 ppi entspricht.
Deutlich mehr Informationen können die beiden Smartphones nun im Querformat nebeneinander anzeigen. Nutzer mit kleinen Händen können mit Gesten dennoch den gesamten Bildschirm sinnvoll nutzen. Der Displayinhalt schiebt sich mit einem Doppelklick auf den Touch-ID-Knopf mit Hilfe der Funktion “Reachability” so nach unten, dass man auch erreichen kann, was im oberen Teil steht, ohne umgreifen zu müssen.
Das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus sollen über eine ähnliche Akkulaufzeit wie das iPhone 5S verfügen – im Fall des größeren Smartphones sogar darüber. Die Standby-Zeit gibt Apple mit bis zu 10 Tagen (iPhone 6) beziehungsweise 16 Tagen (iPhone 6 Plus) an. Beim Surfen über LTE sollen 10 respektive 12 Stunden erreicht werden. Bei rund 11 bis 12 Stunden liegt die WLAN-Nutzung bei beiden Geräten. Der Akku ist wie üblich nicht wechselbar.
Das LTE-Modul in den neuen iPhones arbeitet mit 150 MBit/s, während es bei der Vorgängergeneration noch 100 MBit/s waren. Mehr als 20 LTE-Frequenzbänder werden unterstützt. Das ist nach Apples Angaben mehr, als bei der Konkurrenz. Auch beim WLAN wurde draufgelegt: Das neue iPhone 6/Plus unterstützt den 802.11ac-Standard. Je nach Anbieter wird auch VoiP über LTE (VoLTE) unterstützt, wobei die Nutzer ihr Datenvolumen, aber nicht ihr Gesprächskontingent verwenden. Auch über WLAN können Gespräche geführt werden.
Apple hat die iSight-Kamera mit einem neuen Sensor ausgestattet, der für einen schnelleren Autofokus sorgen soll. Das iPhone 6 Plus verfügt sogar über eine Technik zur optischen Bildstabilisierung. Sie kann dem Konzern zufolge Handbewegungen in schlechten Lichtverhältnissen kompensieren. Videos nehmen die neuen iPhones mit 1080p und 30 oder 60 Bildern pro Sekunde auf. Für Zeitlupen kann auch mit 120 und 240 Bildern pro Sekunde gedreht werden. Die Autofokus-Funktion wird auch beim Filmen von Videos genutzt und funktioniert kontinuierlich. Eine elektronische Bildstabilisierung beim Filmen soll für ruhigere Aufnahmen sorgen.
Mit dem neuen A8-Chip stellt Apple eine “64-Bit-Desktoparchitektur der zweiten Generation” vor. Er wird in 20 Nanometer Strukturbreite gefertigt und soll trotz geringerer Abmessungen für eine Beschleunigung um rund 25 Prozent gegenüber dem A7 sorgen. Dank der Grafiktechnologie “Metal” in iOS 8 sollen Entwickler die Leistung des neuen Prozessors sogar nutzen können, um “3D-Spiele auf Konsolen-Niveau” auf das iPhone zu bringen.
Beide iPhone-Modelle verfügen außerdem über den Koprozessor M8, der sogar dann Bewegungsdaten erfasst, wenn das Gerät im Ruhezustand ist. Das kann laut Apple Batterielaufzeit sparen für den Schrittzähler und andere Fitness-Apps, die den Beschleunigungssensor den ganzen Tag nutzen. Die Bewegungsdaten des M8 werden auch in die neue Health App übernommen, die Gesundheitsdaten sammelt.
Auffallend viel Zeit räumte Apple bei der Präsentation der neuen iPhone-Generation dem Bezahldienst Apple Pay ein, den die integrierte Nahfunktechnik NFC ermöglicht. Der iPhone-Hersteller rechnet sich offenbar gute Chancen für die erfolgreiche Einführung eines solchen Dienstes ein, da er dank iTunes bereits über die Kreditkartendaten von über 800 Millionen Kunden verfügt.
Um mit Apple Pay zu bezahlen, muss der Nutzer lediglich sein Smartphone in die Nähe eines kontaktlosen Lesegeräts halten und die Bezahlung mit dem Fingerabdruckscanner Touch ID autorisieren. Apple verspricht ein besonders hohes Maß an Sicherheit. Alle Zahlungsinformationen sollen nicht nur verschlüsselt, sondern auch in einem als “Secure Element” bezeichneten Chip gespeichert werden, der nur für diesen Zweck vorgesehen ist.
[mit Material von Anja Schmoll-Trautmann, CNET.de und Bernd Kling, ZDNet.de]