In wenigen Wochen findet das Gartner Business Intelligence & Analytics Summit 2014 erstmals in München statt. Es ist mittlerweile der siebte Standort einer weltweiten Serie von Summit-Konferenzen (USA, England, Südamerika, Indien, Japan, Australien), die sich im Schwerpunkt mit Business Analytics beschäftigt. Diesen nunmehr siebten Austragungsort anzubieten, spiegelt das ungebrochene Interesse im Markt wieder, sich über dieses Thema informieren zu wollen.
Der Markt für Business Intelligence (BI) und Analytics – kurz Business Analytics – befindet sich im Umbruch. Überspitzt formuliert, könnte man sagen, dass es noch nie so schwer war wie heute, die richtige Technologie für Business Analytics-Anwendungen zu finden. Das zeigt sich beispielsweise bei Gartners “Magic Quadrant for Business Intelligence and Analytics Platforms”. Vor fünf Jahren fand man dort gerade 15 Anbieter, wohingegen sich dieses Jahr 27 Anbieter finden lassen. Darüber hinaus haben wir in diesem Jahr den „Magic Quadrant for Advanced Analytics Platforms“ eingeführt, um den Bedürfnissen der neuen Berufsgruppe ‚Data Scientists‘ besser Rechnung zu tragen.
Für den Umbruch, den wir in diesem Blog beleuchten wollen, gibt es gute Gründe. Ein massiver Trend wurde durch die Einführung sogenannter Data Discovery-Werkzeuge eingeläutet. Die führenden Anbieter in diesem Bereich, zum Beispiel Tableau und Qlik, wachsen um ein vielfaches schneller als der Gesamtmarkt. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von Self-Service BI. Der Schlüsselfaktor ist zweifelsohne, dass die Fachanwender mittels dieser Werkzeuge schneller und ohne Hilfe der IT-Abteilung Daten auswerten und visualisieren können. Auch Daten aus unterschiedlichen Quellen können relativ leicht selbst zusammengestellt werden.
Die Einfachheit mit der Daten mit Data Discovery-Werkzeugen ausgewertet werden können und die weitgehende Unabhängigkeit von der zentralen IT-Abteilung sind die schlagenden Argumente für diesen ungebrochenen Trend. Die Kehrseite dieser Entwicklung ist allerdings, dass wichtige Fragestellungen der Governance oft unbeantwortet blieben – zum Beispiel bleiben die Integrität, Konsistenz, Sicherheit und Transparenz der Daten und darauf angewendeter Analysen da gerne mal auf der Strecke. Die Antwort darauf und der größte Trend den wir hier sehen ist ‘Governed’ Data Discovery. Die Möglichkeit, den Governance-Anforderungen gerecht zu werden und dabei den Anwendern ein einfach zu benutzendes Analysewerkzeug und hohe ‘Freiheitsgrade’ zu ermöglichen, wird die zentrale Anforderung für zukünftige Business Analytics-Plattformen werden.
Parallel dazu entwickelt sich der Trend, komplexere analytische Funktionen benutzbarer zu machen und in Data Discovery-Werkzeuge zu integrieren. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von Smart Data Discovery. Hier werden normalerweise komplexere Handlungsabläufe in einfachere zusammengefasst. Damit stehen dem Anwender komplexere Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung, ohne dass er dabei tiefgreifende statistische Kenntnisse benötigt. Wir sehen hier eine neue Klasse von Data Scientists entstehen: der sogenannte ‚Citizen Data Scientist‘, der mit guter Intuition durchaus viele der Data Science-Aufgaben auch meistern kann.
Cloud-Lösungen haben nun auch im Bereich Business Analytics Einzug gefunden. Waren viele Unternehmen in den letzten Jahren noch eher skeptisch bezüglich der Verwendung von Cloud BI, scheint die Bereitschaft diese einzusetzen in diesem Jahr stark zugenommen zu haben. Neben einigen Spezialanbietern in Bereich Cloud BI, wie zum Beispiel Birst, GoodData oder 1010data, bieten nun auch die großen Softwareanbieter ihre Business Analytics-Lösungen als Cloud-basierte Alternative an. In einer unserer aktuellen Umfragen haben 46 Prozent aller Teilnehmer bestätigt, dass sie den Einsatz von Cloud BI begonnen haben oder in den nächsten 12 bis 24 Monaten planen. Wir gehen davon aus, dass ab 2016 etwa 25 Prozent aller neuen Business Analyics-Implementierungen als Cloud-Lösungen umgesetzt werden.
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