SAP sichert Mainstream-Support für Business Suite bis 2025 zu
Wartungskosten von Altverträgen werden bis 2020 bei 22 Prozent gekappt. Für die On-Premises-Version der Business Suite will SAP bis 2025 Support liefern. Nachdem derzeit die wenigsten einen ERP-Umstieg in die Cloud wagen wollen, sorgt SAP mit diesem Schritt für Planungssicherheit und Investitionsschutz.
SAP gibt die Verlängerung des Mainstream-Supports für Die Business Suite bekannt. Mit einem neuen Commitment will die SAP auch die beiden Welten On-Premise und Cloud parallel weiterpflegen. Somit werden die Business Suite 7 und auch die Business Suite Powered by SAP HANA künftig beide kontinuierlich weiterentwickelt.
Bis 2025 wird SAP daher nun die Mainstream-Wartung für beide Versionen verlängern und das bei konstanten Support-Kosten. SAP rundet dieses Angebot auch mit der Verlängerung der Mainstream-Wartung für die Releases der Kernanwendungen der SAP Business Suite 7 bis Ende 2025 ab. Das betreffe laut einer Mitteilung SAP ERP 6.0, SAP Customer Relationship Management 7.0, SAP Supply Chain Management 7.0, SAP Supplier Relationship Management 7.0 und SAP Business Suite powered by SAP HANA 2013.
Analog dazu hält den SAP Enterprise Support bei Neuverträgen bis 2025 mit 22 Prozent konstant. Für Altverträge und Mitglieder im PartnerEdge Programm gilt die Obergrenze von 22 Prozent bis 2020. Nachdem sich die wirtschaftliche Entwicklung nicht so weit vorhersagen lasse, wie es von SAP dazu heißt, habe man diese Obergrenze nur bis 2020 und nicht noch weitere fünf Jahre festgelegt.
SAP reagiert damit auch auf Forderungen von Anwendern, die von der DSAG im Sommer öffentlich gemacht wurden. Marco Lenk, DSAG-Vorstandsvorsitzender, hatte damals erklärt: “Innovationen sind kein Selbstzweck.” Investitionen müssten sich für die Anwender auch auszahlen.
Auf der aktuell stattfindenden Jahrestagung der deutschsprachigen SAP Anwender wurden auch aktuelle Zahlen für die HANA-Nutzung vorgestellt: Demnach wollen derzeit nur wenige Anwender die Suite on HANA einsetzen. Lediglich 16 Prozent der deutschen Nutzer beschäftigen sich derzeit mit der Suite on HANA, etwas höher liegt dieser Anteil in den USA. Lediglich fünf Prozent der Unternehmen halten den Komplettumstieg mit einem ERP-System in die Cloud innerhalb der nächsten fünf Jahre für realistisch.
Auf diesem Hintergrund ist die Support-Zusage von SAP für “klassische” On-Prem-Installationen sicherlich die richtige Entscheidung. Auch die Zusage, die Supportkosten mittelfristig konstant zu halten, bietet für die Anwender eine verbesserte Planungssicherheit. Unternehmen können damit für den Umstieg in die Cloud ihr eigenes Tempo wählen.
Mit dem Angebot One Support hat SAP auch ein entsprechendes Angebot, das dem Anwender auf Support-Seite beim Umstieg in die Cloud keine Steine in den Weg legt. “Den Kunden von SAP ist ein möglichst großer Planungshorizont sowohl für ihre On-Premise-Lösungen als auch für die Cloud-Lösungen sehr wichtig”, das hebt auch Joshua Greenbaum, Principal des Beratungsunternehmens Enterprise Applications Consulting hervor. “Die auf mehrere Jahre ausgelegten Zusagen der SAP für die Wartung und den Enterprise Support werden maßgeblich dazu beitragen, dass die Kunden ihre Innovationsstrategie besser planen und ihre Kosten stärker kontrollieren können.”
Innovationen und Neuentwicklungen werde SAP weiterhin in Form von Enhancement-Packages bereitstellen und das gelte auch für die Business Suite powered by SAP HANA. Neue Entwicklungen werden damit weiterhin wie seit 2011 üblich in vierteljährlich erscheinenden Paketen ausliefert. Anwender können diese dann schnell im Unternehmen einführen oder sich gegen die Installation entscheiden.
Anwendern der Business Suite stellt SAP auch eine vereinfachte Nutzererfahrung über SAP Fiori in aussicht und neue Analytic-Funktionen über SAP HANA Live und dem SAP Smart Business Cockpit. Neben Prozess-Verbesserungen und neuen Business-Szenarien und Anwendungen werde SAP auch die Anforderungen an die Systemlandschaft reduzieren, was eine Verringerung der Gesamtkosten nach sich ziehe, verspricht das Walldorfer Unternehmen.
“Die IT wandelt sich rasant: Immer mehr Unternehmen nutzen Cloud-Technologien. Gleichzeitig sind die Anforderungen der Kunden im Hinblick auf Planungssicherheit und einfachere Prozesse gestiegen”, erläutert Bernd Leukert, Mitglied des Vorstands, SAP SE, Produkte & Innovationen. Immer mehr Unternehmen würden daher Anwendungen in die Cloud verlagern. “Wir bieten unseren Kunden Investitionsschutz für ihre On-Premise-Lösungen und helfen ihnen, Innovationen voranzutreiben, Abläufe zu vereinfachen und den Umstieg auf die Cloud in ihrem eigenen Tempo zu vollziehen.”
Wieland Schreiner, Senior Vice President Cloud Suite, Products & Innovation SAP kommentiert im Gespräch mit silicon.de, dass derzeit rund neue 500 Projekte laufen, die Business Suite auf HANA zu portieren. “Das sind keine trivialen Projekte und daher sehen wir eine deutliche Adaption der neuen Techonologie.”
SAP versuche mit der Zusammenführung von OLAP (Online Analytical Processing) und OLTP (Online Transaction Processing) für die Anwender die Szenarien auch zu vereinfachen. Damit kombiniere SAP analytische Funktionen in den Transaktionen mit der Auswertung von historischen operationalen Daten.
Schreiner: “Der Kunde geht in die Cloud, weil er einen Case hat.” Daher sichere SAP zu, dass man auch die On-Premise-Versionen weiterhin pflegen werde. Daher werde SAP auch weiterhin für Datenbanken anderer Hersteller entwickeln.
Mit HANA sind eben dank der bereits angesprochenen Zusammenführung von OLAP und OLTP leistungsfähige Analyse-Funktionen möglich, die derzeit mit anderen Datenbanken noch nicht realisiert werden können. Doch das könne sich ändern, gesteht Jens Bernotat, Vice President Strategy, SAP Maintenance Go-To-Market. Auch daher sei es für SAP wichtig, dass sich die beiden Versionen der Business Suite nicht voneinander entfernen.
Laut SAP nutzen derzeit mehr als 1.200 Kunden in 37 Ländern SAP HANA als Grundlage für die SAP Business Suite. HANA unterstütze dabei Systeme zwischen 100 und 100.000 Nutzern.
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