Microsoft und IBM heben Enterprise-Lösungen auf SoftLayer und Azure
DB2 und WebSphere werden auf Microsoft Azure unterstützt und SQL Server und Windows Server sind künftig auch über die IBM Cloud verfügbar. Bei den Entwicklerumgebungen BlueMix und .Net Framework kooperieren die beiden Unternehmen ebenfalls. Damit wollen IBM und Microsoft die Verbreitung der Cloud beschleunigen und Anwendern mehr Flexibilität geben.
Microsoft und IBM geben eine Kooperation bekannt. Die Unternehmenslösungen sollen jeweils auf den Cloud-Angeboten Microsoft Azure und den beiden IBM Cloud-Angeboten unterstützt werden. Nachdem immer mehr hybride Cloud-Lösungen bei Unternehmen eingesetzt werden, wollen IBM und Microsoft durch diese Kooperation Anwendern, Partnern und Entwicklern mehr Möglichkeiten an die Hand geben und neue unternehmerische Schritte ermöglichen.
So werden IBM und Microsoft zusammen verschiedene IBM Middleware-Lösungen wie WebSphere Liberty, WebSphere Application Server, WebSphere MQ und die Datenbank DB2 auf Microsoft Azure für den produktiven Betrieb und für die Entwicklung verfügbar machen. Darüber hinaus werden in einem ersten Schritt der Windows Server und SQL Server über die IBM Cloud angeboten werden.
Speziell für hybride Szenarien will IBM den Support für eigene Lösungen auf Windows Server Hyper-V ausweiten. Auch der IBM Pure Application Service soll künftig über Azure angeboten werden. Der Pure Application auf IBM Softlayer werde künftig in einer hybriden Cloud-Umgebung mit automatisierten Deployment und Konfiguration sowie einem Lizenzmanagement ausgerollt werden. Schon heute unterstützt die IBM-SoftLayer-Cloud verschiedene Microsoft-Produkte wie Windows Server, Hyper-V, Web Matrix, Firewall und SQL Server.
Um Entwicklern mehr Flexibilität zu ermöglichen arbeiten IBM und Microsoft daran, eine Microsoft .NET-Laufzeitumgebung auf der IBM Bluemix-Entwicklerplattform zu realisieren. Die beiden Unternehmen werden dieses Angebot mit einer begrenzten Preview starten. Microsoft und IBM arbeiten jedoch aktuelle noch daran, eine .NET Runtime zusammen mit den wichtigsten Tools auf IBMs Open Cloud Plattform anzubieten. Das ist vor allem für IBM ein großer Vorteil, weil damit deutlich mehr Entwickler die skalierbare Lösung von IBM für ihre Projekte verwenden können.
“85 Prozent aller Anwendungen, die ab heute entwickelt werden, werden für die Cloud entwickelt”, erklärt Martina Koederitz, General Manager IBM Deutschland in einem Gespräch mit silicon.de. “Es ist also ein riesiger Markt zu erwarten, den wir mit unserer IBM-Cloud-Plattform adressieren wollen. Damit gehen wir auch in einen völlig neuen Kunden- und Partnerkreis: Die Developer.”
Darüber hinaus werden Microsoft und IBM es den Anwendern auch ermöglichen, eigene Lizenzen mit in die Cloud zu nehmen, so dass dadurch keine weiteren Kosten entstehen. Darüber hinaus werde Microsoft auch IBM-Lizenzen für WebSphere Liberty MO und DB2 auf Azure mit einem speziellen Pay-per-Use-Pricing anbieten.
“Zusammen schaffen wir neue Möglichkeiten, um neue Innovationen in der hybriden Cloud anzutreiben”, erklärt Robert LeBlanc, Senior Vice President, Software und Cloud Solutions Group bei IBM. “Anwender haben jetzt Zugriff auf IBMs Middleware und sie haben jetzt mehr Auswahl bei den Tools für die Entwicklung und dem Deployment von Cloud-Umgebungen.
“Microsoft will Unternehmenskunden helfen, die enormen Vorteile von Cloud Computing in ihren Systemen, den Partner Clouds und in Microsoft Azure besser zu verstehen”, so Scott Guthrie, Executive Vice President, Cloud and Enterprise bei Microsoft. Mit dieser neuen Partnerschaft seien mehr Anwender als bisher in der Lage, auf Azure zuzugreifen.
Ein weiteres Beispiel für IBMs Kooperationen bei der Cloud mit anderen Herstellern ist die Partnerschaft mit dem Enterprise-Software-Spezialisten SAP. IBM wird künftig über die Softlayer-Rechenzentren und über die IBM Cloud Managed Services (CMS), die IBM vollständig gemanaged anbietet, die SAP HANA Enterprise Cloud anbieten. Damit kann SAP das eigene Angebot realisieren, ohne dafür über vereinzelte Rechenzentren hinaus eigene Cloud-Infrastrukturen unterhalten zu müssen. IBM profitiert davon, dass die Rechenzentren, im Falle Deutschalnds sind das Ehingen bei Stuttgart und bis Ende des Jahres Frankfurt, ausgelastet sind. Daneben will IBM auch einen Cloud-Service für Idustrie 4.0 bereit stellen.
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