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Enterprise Mobility Management – Die Anbieter

7 Principles bietet auf dem MDM-Markt seine Lösung 7P MDM 5.0 an. Das Unternehmen hat heute rund 700 Mitarbeiter, davon 50 Entwickler, und verwaltet etwa 300.000 Geräte weltweit. Der Umsatz liegt bei rund 100 Millionen Euro. Kunden kommen beispielsweise aus den Branchen Telekommunikation, Automotive, Logistik und Transport. Seit 2008 bietet 7 Principles einen MDM-Service aus der Cloud an, der damals zu den ersten seiner Art gehörte. 7 Principles geriert sich als deutsches Unternehmen mit einem deutschen Produkt. Das ist jedoch nur halb richtig. Die Lösung von 7 Principles stammt ursprünglich von dem estnischen Anbieter Fromdistance, der dann von Numara aufgekauft wurde. Numara landete beim US-amerikanischen Spezialisten für Infrastrukturmanagementanbieter BMC, der das Produkt, da er Airwatch als MDM-Partner favorisierte, schließlich an 7 Principles verkaufte. BMC gehört zu den Lieferanten der amerikanischen Geheimdienste und des US-Militärs. Ob diese Wurzeln die Sicherheit des heutigen Produkts beeinträchtigt, muss jeder Anwender selbst beurteilen.

Das kanadische Unternehmen hat seinen Sitz in Vancouver/Kanada und beschäftigt weltweit 420 Mitarbeiter. Der Umsatz liegt bei rund 88 Millionen Dollar jährlich. Derzeit kommen wichtige Kunden aus dem öffentlichen Bereich (Bildung, Healthcare). Über den Anteil von EMM/MDM-Software daran macht das Unternehmen keine Angaben. Ursprünglich kommt das Unternehmen aus der Endpoint-Security und kümmerte sich um Technologie für das Wiederauffinden verlorener Geräte. Das Mobile-Management-Produkt Absolute Manage MDM Version 6.5 hieß ursprünglich Lanres und wurde in Nürnberg entwickelt, wo auch heute noch seine Entwicklermannschaft sitzt. Deutschland ist dafür ein Fokusmarkt. Die Zielgruppe der MDM-Lösung sind Unternehmen von 1000 bis 2000 Endgeräten. Dabei geht der Hersteller von einem Aufkommen von zwei bis drei Geräten pro Person aus, also von mittelständischen Unternehmen. Als besondere Stärken von Absolute Manage MDM gelten ein einfacher Enrollment-Prozess und eine genaue Gruppenzuordnung hinsichtlich Rechten und Ressourcen. In Deutschland wird so gut wie nur on Premise verkauft, weshalb der grundsätzlich ebenfalls verfügbare Cloud-Service mit Speicherstandort Vancouver in der Tabelle nicht auftaucht.

AppTec befindet sich in Basel uns ist zu 100 Prozent in privater Hand. Das Unternehmen entwickelt ausschließlich in der Schweiz und in Deutschland. Die Firma gibt es seit 2011. Sie hat zehn Mitarbeiter. Das Produkt Enterprise Mobile Manager ist seit 2013 auf dem Markt, aktuell ist die Version Enterprise Mobile Manager 2014. Geschäftsführer Sahin Tuguclar hat 20 Jahre Erfahrung im Thema Device Management. Tuguclar konzipiert sein Unternehmen und seine Produkte bewusst als Gegengewicht zu den US-amerikanischen Anbietern. Er möchte möglichst schnell Marktanteile gewinnen und baut nun den weltweiten Vertrieb aus. Das Alleinstellungsmerkmal seiner Lösung sieht er in ihrer Einfachheit – die meisten Anwender würden, so Tuguclar, ohnehin nur eine Handvoll der meist vorhandenen Funktions-Überfülle benötigen. Außerdem arbeitet sein Unternehmen an einer Lösung, die auch gesprochene Sprache verschlüsselt und noch im zweiten Quartal auf den Markt kommen soll. Mit seinen Argumenten konnte AppTec bisher rund 2400 Kunden aller Größenordnungen überzeugen.

Der kanadische Mobilmanagement-Pionier Blackberry aus Waterloo, Ontario, wurde 1984 gegründet und hat seit 1999 Produkte für die sichere Mobilkommunikation auf dem Markt. Das deutsche Geschäft steuert die Niederlassung in Düsseldorf. Nachdem Blackberry den Boom bei Internet-fähigen Smartphones zunächst verschlafen hatte, gingen die Umsätze zurück und die Firma, die bisher für sehr sichere und nicht kompromittierte Produkte steht, geriet in eine bedrohliche Krise. Nun deuten sich erste Erfolge der Restrukturierung an. Blackberry neues Smartphone bringt die bisher vermissten Internet-Fähigkeiten mit, zusätzlich kommen neue Services auf den Markt, die den durch intensive Web-Nutzung und BYOD veränderten Nutzungsbedürfnissen der Anwender entgegenkommen. Mit dem Verschlüsselungsspezialisten Secusmart hat Blackberry ein Unternehmen erworben, das auf dem deutschen Markt einen exzellenten Ruf genießt und kann inzwischen von sich behaupten, 13 von 14 Bundesministerien zu seinen Kunden zu zählen. Blackberry beteuert, jedwede Offenlegungspflichten gegenüber Regierungen und anderen Akteuren abzulehnen und dies Kunden schriftlich zu versichern.

Cortado, ein Unternehmen mit weltweit 250 Mitarbeitern, ist seit 2001 am Markt und hieß zunächst Thin Print. Man begann mit Lösungen für den File Access. Seit 2012 hat man mit Cortado Corporate Server auch ein MDM-Produkt im Angebot. Das Unternehmen hat weltweit rund 18000 Unternehmenskunden, wie viele von ihnen die MDM-Lösung nutzen, ist unklar. Als USPs bezeichnet Cortado ein besonders komfortables Filesharing, die Möglichkeit, mobil aus einer App auf dem Drucker heraus zu drucken, die über das WLAN angesprochen werden kann, und die allgemein einfache Integrierbarkeit. Aus Sicherheitsgesichtspunkten ist erwähnenswert, dass Cortado zwar seinen Haupt-Firmensitz in Berlin hat, jedoch in den USA mit der Cortado, Inc. eine selbständige Niederlassung unterhält, deren Geschäftsführer Henning Volkmer ist. An der Spitze der deutschen AG steht Carsten Mikeleit. Jeder Kunde muss selbst entscheiden, ob er das als Sicherheitsrisiko betrachtet. Wer sich für den Cortado Corparate Server entscheidet, ist in jedem Fall sicher vor US-Behörden. Dieser wird als On-Premise-Lösung direkt beim Kunden installiert.

Gegründet 1989, hat sich Citrix von Anfang an das Endpoint-Management auf die Fahnen geschrieben. Das Unternehmen hat rund 9000 Mitarbeiter und setzte 2013 2,92 Milliarden Dollar um, wobei die Umsätze in Europa besonders stark zulegten. Die deutsche Zentrale befindet sich in München. In Deutschland arbeiten rund 220 Mitarbeiter, aber keine Entwickler. Die Europazentrale befindet sich in Schaffhausen (Schweiz). 2011 kaufte Citrix die Mobile-Content-Lösung Sharefile zu. Seit Anfang 2013 Zenprise erworben wurde, hat sich das Angebotsspektrum um MDM/EMM erweitert. Einen echten Branchenfokus hat Citrix nicht, doch gibt es besonders viele Kunden aus dem Finanzbereich. Hinsichtlich der unterstützten Systeme beschränkt sich Citrix auf die wichtigsten Plattformen. Als Alleinstellungsmerkmal reklamiert Citrix, den übergreifenden Plattformgedanken besonders gut umzusetzen, so können Daten im Container nahtlos zwischen verschiedenen Applikationen verschoben werden. Die Lösung öffne die Tür für die Entwicklung eigener Applikationen durch die MDM-Kunden oder Drittunternehmen. Außerdem hat man neue Applikationen wie die fokussierten Kooperationslösungen GotoMeeting, GotoTraining oder GotoAssist und einen sicheren Browser entwickelt. In Zukunft wird es bei Citrix besonders um die Mobilisierung von Business-Applikationen und –prozessen gehen.

Das dänische Unternehmen Excitor wurde 2001 gegründet und fokussierte sich von Anfang an auf Mobiltechnologien, seit 2005 auf die jetzigen Produkte, allem voran die Containerlösung. Die Zentrale der Firma, die derzeit rund 40 Mitarbeiter beschäftigt, befindet sich in Tasterup bei Kopenhagen. Spezialisiert hat sich Excitor auf eine Containertechnologie für sicheres Content- und Applikationsmanagement. Andere EMM-Funktionen werden über die enge Partnerschaft mit Soti realisiert, dessen Produkt für entsprechende Bedarfe angeboten und in eine Gesamtlösung integriert wird. Excitor verkauft eigenständige Soti-Lizenzen, was umgekehrt bei Soti mit Excitors Produkten nicht der Fall ist. Die beiden Unternehmen unterzeichneten im Januar 2013 eine entsprechende Vereinbarung. Die besonders sichere Containerlösung, die Excitor als marktführend betrachtet, hat dazu beigetragen, dass viele Kunden des Unternehmens aus regulierten, sicherheitssensitiven Bereichen kommen, etwa aus der Finanzindustrie, Produktionsunternehmen und dem öffentlichen Bereich, etwa Regierungsstellen.
Good Technology ist ein reiner Mobil-Player. Das Unternehmen existiert seit dem Jahr 2000 und hat seinen Sitz in Sunnyvale, Kalifornien. MDM/EMM wird seit 2008 angeboten. Der deutsche Hauptsitz befindet sich in Frankfurt, in Deutschland sind insgesamt 20 Mitarbeiter beschäftigt. Weltweit liegt die Beschäftigtenzahl bei etwa 1000. Da das Unternehmen sich in Privatbesitz befindet, gibt es keine Angaben zum Umsatz. Den Marktanteil bei EMM-Lösungen schätzt das Unternehmen auf mehr als 30 Prozent. 40 Prozent der Umsätze kommen aus Europa, wobei Deutschland einen Kernmarkt bildet. Das Wachstum liegt bei rund 30 prozent pro Jahr. Im Raum DACH gibt es rund 300 Kunden, viele von ihnen Großunternehmen, die bis zu 50000 Mobilgeräte über Good verwalten. Wichtige Kundenbranchen sind Finanzdienstleister und Versicherungen sowie Anwaltskanzleien. Die EMM-Lösung, die rein softwarebasierend ist und Containertechnologie einsetzt, wurde selbst entwickelt. 2012 verstärkte sich Good Technoology durch den Aufkauf des Servermanagement-Spezialisten Boxtone. Zu den Eigenheiten der Good-Lösung gehört ein eigenes, patentiertes verschlüsseltes Übertragungsverfahren, das konventionelle VPN-Technologie ersetzt, und der Container, der plattformübergreifend alle mobil zugänglichen Daten und Applikationen speichert und verschlüsselt, so dass Daten gut zwischen einzelnen Mobilapplikationen verschoben werden können. Derzeit arbeitet Good an einer neuen Plattform, G3, die speziell bei applikationsübergreifenden Themen verstärkt und on premise sowie über die Cloud angeboten werden soll.

IBM hat seit vier Jahren ein EMM umfassendes Endpoint-Management-Angebot, das damals durch den Einkauf des Spezialisten Bigfix eingekauft wurde. Allerdings befriedigte die Lösung anscheinend die Bedürfnisse nicht ganz – EMM hat eben doch ganz spezifische Anforderungen. Daher entschloss sich IBM, doch noch einmal zuzukaufen und erwarb Ende 2013 Fiberlink, ein Unternehmen, das bei den einschlägigen Gartner-Untersuchungen bisher immer im Leader-Quadranten auftauchte und EMM konsequent aus der Cloud realisierte. Der Preis wurde nicht bekannt gegeben. Mit der Fiberlink-Software MaaS360 können IBM-Kunden – das ist relativ selten – auch Desktops unter Windows- und Apple-Betriebssystemen mitverwalten. IBM kaufte gleichzeitig mehrere tausend Kunden weltweit, von denen eine zweistellige Zahl aus Deutschland stammen dürfte. Als Kundschaft werden vor allem mittelständische Unternehmen ab 50 Mobilsysteme angepeilt, nach oben sind die Grenzen offen. Besondere Stärken zeigt das Produkt historisch naheliegend bei der Cloud-basierenden Management-Oberfläche und insgesamt der einfachen Bedienbarkeit. IBM möchte auf Dauer die Containerfunktionen erweitern und eigene Sicherheits-Applikationen wie den Verhaltensmonitor Q-Radar oder das Malware-Detektionstool Trusteer einbinden.

Kaspersky sieht sich als weltweit aktives Unternehmen mit russischen Wurzeln. Die Firmenzentrale befindet sich in Moskau. Weitere Headquarters gibt es in den USA und in Japan. 2012 wurden 628 Millionen Dollar umgesetzt. Im deutschsprachigen Raum beschäftigt der Anbieter, den man vor allem für seine Antivirus- und sonstige Sicherheitssoftware kennt, 180 von rund 2800 Mitarbeitern weltweit. Forschung und Entwicklung werden in Russland geleistet, der Vertrieb und die Technik sitzen in Deutschland. Die aktuelle EMM-Lösung Kaspersky Security for Mobile vom Januar 2013 ist ein Teil der Plattform Kaspersky Endpoint Security for Business. Die aufs Wesentliche beschränkte Lösung eignet sich laut Hersteller am besten für eine relativ uniforme Mobilgeräte-Basis und für Anwender, die eine unkomplizierte Software suchen, welche sich in Kasperskys Lösung zur zentralen Verwaltung aller Endpoints integrieren lässt.

Landesk firmierte bis 1985 unter dem Namen LAN Systems und kommt aus dem Bereich Systemmanagement. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Salt Lake City/USA und beschäftigt weltweit 800 Mitarbeiter. Nach einigen Besitzwechseln, zuletzt gehörte es zu Emerson, kaufte der Investor Thomas Bravo die Firma, die wieder eigenständig agiert. Aktuelle Umsatzzahlen meldet die Firma nicht, der Umsatz dürfte aber im unteren dreistelligen Millionenbereich liegen. Seit 2002 bietet das Unternehmen Endpoint Security an, als dessen Erweiterung seit 2008 MDM. Die eigene Lösung auf diesem Gebiet wurde 2012 durch den Aufkauf von Wavelink ersetzt, einem Hersteller, der besonders auf den Markt für widerstandsfähige (ruggedized) Lösungen aktiv war. Vor Kurzem erwarb Landesk jetzt LetMobile, einen Spezialist für mobile E-Mail und mobile Content-Cerwaltung. Weltweit gibt es rund 300 Kunden, vorwiegend größere mittelständische Firmen und Enterprises. Die Umsätze kommen zur Hälfte aus den USA, zu 30 Prozent aus Europa und zu 20 Prozent aus den übrigen Teilen der Welt. Als Besonderheit bietet Landesk eine Technologie an, bei der Content grundsätzlich nicht auf dem mobilen Gerät, sondern von Ende zu Ende verschlüsselt auf einem Gateway gespeichert wird. Das EMM-Produkt ist eng an die Client-Management-Produkte von Landesk angebunden und kooperiert mit diesen, wenn beide Lösungen implementiert sind, so dass eine einheitliche Managementumgebung entsteht, für die auch eine einheitliche Lizenz erhältlich ist.
Das Unternehmen gibt es seit 2007, das Produkt ist seit 2009 auf dem Markt und findet sich regelmäßig im Leaders-Quadranten bei Gartner-Studien zum Thema EMM. Das seit kurzem börsennotierte Unternehmen aus Mountain View, Kalifornien, beschäftigt derzeit weltweit rund 750 Mitarbeiter. Der deutsche Sitz befindet sich in München, Mitarbeiter sind übers ganze Bundesgebiet verteilt. Der Umsatz wuchs innerhalb der letzten 12 Monate (Q2/2013 zu Q2/2014) um 73 Prozent. Er lag 2013 bei rund 100 Millionen Dollar. Rund 6500 Kunden weltweit, davon rund 350 Global-2000-Firmen nutzen die Lösung des Anbieters – allerdings bislang ausschließlich über ein US-amerikanisches Rechenzentrum. Es ist aber geplant, auch in Europa ein Rechenzentrum zu errichten. Hervorstechend an Mobileirons Ansatz ist das ausgedehnte Software-Partnersystem: Die Partner schreiben Apps, beispielsweise für die SAP-Nutzung auf dem Mobilgerät, eigens für die Integration in Mobileiron-Container, womit Anwendern, die ihre Geschäftsanwendungen mobil nutzen möchten, ärgerliche Verhandlungen mit dem Softwareanbieter der Business-Applikation über das Recht, auf den Code mehr oder weniger tief zuzugreifen, erspart werden. Zu den App-Partnern gehören auch große Anbieter wie IBM. Entwicklungsschwerpunkte werden zukünftig bei App- und Datenmanagement liegen. Bei den Betriebssystemen unterstützt der Hersteller zwar einige exotische Varianten nicht, dafür aber Amazon Fire.

Pretioso gibt es seit 2001. Die Zentrale des Unternehmens befindet sich in Lüneburg. Der Hersteller beschäftigt weltweit 200, in Deutschland 40 Mitarbeiter. MDM-Produkte werden seit 2005 angeboten. Aktuell ist Datomo Mobile Device Manager 3.14. Das System verwaltet derzeit mehr als eine Million Endgeräte. Der deutsche Marktanteil am Gesamtumsatz liegt bei mehr als 50 Prozent. Datomo wird teilweise von anderen Anbietern als OEM-Lösung genutzt, von welchen, verrät das Unternehmen aber nicht. Pretioso hat besonders enge Verbindungen zu einigen Mobilsystemherstellern, namentlich zu Samsung und Nokia, und sieht es als Alleinstellungsmerkmal, in der Regel sofort bei Auslieferung mit seinem EMM-System die meisten neuen Features einer neuen Mobilbetriebssystem-Version zu unterstützen. Als Trendsetter sieht man sich aber nicht, vielmehr eher in der Rolle, Anwenderwünsche hinsichtlich neuer Funktionen zeitnah umzusetzen.

SAP gehört zu den weltweit wichtigsten Softwareunternehmen. Gegründet 1972, hat der Softwarespezialist heute mehr als 66.000 Mitarbeiter in 180 Ländern, bedient 235.000 Kunden und setzte 2013 rund 17 Milliarden Dollar um. Seit der Akquise von Sybase 2007 bietet das Unternehmen EMM/MDM an. Inzwischen gibt es mit SAP Mobile Secure ein Produktbundle aus SAP Afaria, SAP Mobile Document und SAP Application Protection by Mocana, das wichtige Funktionen des EMM zusammenfasst. Dabei wurde die Entwicklung von Afaria in den USA geleistet. Der Firmensitz befindet sich derzeit noch in Walldorf, es wird aber immer wieder über eine Verlagerung in die USA spekuliert, was SAP faktisch zum amerikanischen Unternehmen machen würde – einschließlich aller damit möglicherweise verbundenen Datenschutz-Probleme. Die Lösungen empfehlen sich vor allem für Kunden mit bereits vorhandener SAP-Softwareinfrastruktur.

Sophos ist seit 1992 auf dem internationalen Markt aktiv. Das Unternehmen beschäftigt 450 Mitarbeiter in Deutschland, 2400 weltweit. Der Hauptsitz des Softwareanbieters befindet sich in England, wo auch die finalen Softwarefreigaben stattfinden. Schwerpunkt des Angebots sind Sicherheitslösungen. Seit 2007 bietet der Hersteller auch ein MDM-System an, das zunächst selbst entwickelt wurde. 2012 erwarb Sophos den deutschen MDM-Anbieter Dialogs aus Dortmund hinzu und kündigte das eigene Produkt ab. Heute wird die Lösung von Dialogs unter der Bezeichnung Sophos Mobile Control 3.5 angeboten. Als besonders wichtige Merkmale sieht Sophos die einfache Bedienbarkeit und Ausrollbarkeit der Lösung.

Soti gibt es seit 1995. Das Unternehmen in Privatbesitz beschäftigt etwa 350 Mitarbeiter. In den MDM-Markt stieg man 2001 ein. Der Hauptsitz befindet sich in Toronto, Kanada, das Hamburger Büro hat derzeit fünf Mitarbeiter. Hauptsächlich beliefert SOTI derzeit die Industrie mit Software für ihre Ruggedized-Mobilgeräte, woraus OEM-Vereinbarungen mit Honeywell, Psion und Motorola resultieren. Sie machen rund 70 bis 80 Prozent der Umsätze aus. Außerdem verwenden viele Smartphone-Hersteller Skins und die zertifizierte Android-Version (Android+) von SOTI, auf deren APIs Softwarehersteller aufbauen können, wenn sie sicher sein wollen, dass ihre Apps auf mehreren Handytypen funktioniert. SOTIs Software gestattet beispielsweise die Überwachung von Mobilgeräten aus dem Hintergrund bis hin zur Aufnahme von Fotos mit der Smartphone-Kamera. Inzwischen wird der klassische MDM-Markt als Expansionsareal gesehen. Auch in Deutschland will SOTI expandieren. Weil SOTI bisher keine Container-Lösung im Angebot hatte, wurde eine Kooperation mit der dänischen Excitor (siehe oben) abgeschlossen. Dessen Produkte werden in das eigene Produkt integriert. Selbständige Excitor-Lizenzen verkauft SOTI nicht.

Symantec kommt aus dem Sicherheitsbereich, insofern bildet EMM eine sinnvolle Ergänzung des Angebotsspektrums. Gegründet im Jahr 1982, setzt Symantec inzwischen 6,7 Milliarden US-Dollar um, etwas über ein Viertel davon in Europa, und beschäftigt über 21000 Mitarbeiter. Die Weltzentrale befindet sich in Mountain View, Kalifornien, die deutsche in München. Der Bereich Informationssicherheit, zu dem die MDM-Produkte gehören, trug 1,3Milliarden Dollar zum Umsatz bei. Symantecs MDM-Lösung besteht aus den drei Mobulen Symantec App Center, Symantec Mobile Management und Symantec Mobile Security. Große Markterfolge konnte Symantec bisher mit seinem Produkt laut Gartner nicht erzielen, im Magic Quadrant des Marktforschungsunternehmens für EMM rangiert es ziemlich genau in der Mitte. Immerhin kaufte man im Mai den PIM-Anbieter Nitrodesk. Über den Kaufpreis gibt es keine Angaben. Hinsichtlich lokaler Informationen zu Produkt- und Marktinformationen, etwa zu Preisen oder Referenzkunden, gibt sich Symantec wie viele Großunternehmen eher zugeknöpft.

Der unangefochtene Virtualisierungs-Marktführer VMware setzte 2013 5,21 Milliarden US-Dollar um. Europäische oder gar deutsche Umsatzzahlen sind nicht erhältlich, sogar aus der Zahl der Mitarbeiter in Deutschland macht VMware ein Geheimnis. Das Produkt für das Endpoint-Computing war bisher Horizon. Mit dem Aufkauf eines der prominenten Unternehmen im Bereich MDM, Airwatch, samt der vorhandenen 12000 Kunden hat sich der Anbieter nun auf diesem Spezialgebiet wirksam verstärkt. Airwatch wurde 2003 gegründet und fokussierte sich ab 2006 auf MDM/EMM. Airwatchs Produkte sind auch bei diversen OEMs integriert, etwa bei Matrix42. Dafür zahlte VMware insgesamt 1,54 Milliarden Dollar und übernahm rund 1600 Mitarbeiter weltweit. Airwatchs Lösung wird als „Airwatch by VMware“ verkauft, aber gleichzeitig auch in ein alle Endgeräte umfassendes Virtual-Workplace-Management integriert. Außerdem integrieren sie beispielsweise Bluecoat oder Matrix 42. Die Zahl der Händler nennt VMware nicht. In Zukunft will VMware möglicherweise kleine Firmen für Spezialfunktionen zukaufen. Gartner hat zu VMwares EMM-Fähigkeiten nichts zu sagen, schließlich spielte der Hersteller während der Erstellung der aktuellen Bewertung des EMM-Marktsegments noch keine Rolle. Airwatch allerdings bewegt sich seit jeher im Leaders-Quadranten für MDM/EMM bei Gartner, wo zukünftig statt dessen VMware auftauchen wird.

Tower One ist ein Tochterunternehmen der 1999 gegründeten Equinux AG in München. Niederlassungen gibt es in Burlingame (USA) und Berlin. Equinux ist ein Softwarehaus, das sich auf Lösungen für das Apple-Umfeld spezialisiert hat. Der Mittelständler beschäftigt knapp 40 Mitarbeiter und hat seit drei Jahren TARMAC in Version 2 als MDM-Lösung für das iOS-Umfeld auf dem Markt. Der Hersteller legt großen Wert auf Sicherheit und ist nicht im Ausland vertreten. Obwohl das System gegenüber den anderen wegen der Beschränkung auf die iOS-Plattform eher funktionsreduziert ist, wurde es wegen seiner Herkunft und Konzentration in die Marktübersicht aufgenommen.

Die Anbieter sind in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.

Redaktion

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