Amazon Web Services stellt relationale Cloud-Datenbank vor

Amazon Web Services stellt die Cloud-Datenbank Aurora vor. Diese soll laut AWS die Performance einer proprietären Datenbank zum Preis von Open-Source-Software liefern. Senior Vice President Andy Jassy behauptet, dass Aurora fünfmal mehr Leistung bringt als MySQL und das zu einem Zehntel der Kosten.

Auf der Amazon-Konferenz “re:Invent” erklärte Jassy, man habe drei Jahre gebraucht, um die MySQL-kompatible, aber weit schnellere Lösung Aurora zu entwickeln. Eine Preview ist ab sofort verfügbar und kostet funktionsabhängig mindestens 29 Cent je Stunde.

Amazon stößt damit in den bereits dicht bevölkerten Markt für relationale Datenbanken vor, der vermutlich aber noch immer für viele Anwender zum täglichen Arbeiten gehört, auch wenn unstrukturierte Daten und deren Auswertung mit Hadoop derzeit im Zentrum des Interesses stehen. Bei Big Data haben sich vor allem Open-Source-Werkzeuge durchgesetzt. Neben quelloffenen Datenbanken wie MySQL, PostgreSQL oder MariaDB sind nach wie vor Oracle, IBM oder Microsoft mit dem SQL Server bei vielen Unternehmen als Lieferanten für relationale Datenbanken vertreten.

Und hier könnte AWS mit Aurora wichtige Umsätze mit Lizenzen und Wartung abzweigen. Die Frage dabei aber ist, wie einfach AWS den Umzug in seine Cloud gestalten kann, und vor allem wie skalierbar diese Datenbank ist.

Auf der Amazon-Veranstaltung in Las Vegas gab Manager Jassy auch Zahlen bekannt: Mehr als eine Million Kunden nutzen nun Amazons Cloud mindestens einmal im Monat. “Die Cloud ist normal geworden.” AWS sei der am schnellsten wachsende IT-Anbieter weltweit. Das Ökosystem sei auf 1900 Produkte im AWS Marketplace angewachsen.

Entsprechend positioniert sich Amazon nun als Anbieter einer Plattform, die von Big Data bis Mobilgeräteverwaltung, von Sicherheitsfunktionen bis zu zentralen Diensten wie Computing, Storage und Datenbanken alles leisten kann. Man habe einen kompletten Stack – statt wie früher nur eine bequem nutzbare Infrastruktur – anzubieten.

Amazon expandiert auch regional, so hat das Unternehmen Ende Oktober eine neue AWS-Region in Europa und ein Rechenzentrum in Frankfurt angekündigt.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

Tipp: Sind Sie ein Fachmann in Sachen Cloud Computing? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Redaktion

Recent Posts

SAP S/4 HANA wird digitaler Kern des Maschinenbauers Harro Höfliger

Spezialist für Produktions- und Verpackungsmaschinen setzt auf All for One

6 Stunden ago

Grenzüberschreitender Einsatz generativer KI verursacht Datenschutzverletzungen

Das Fehlen einheitlicher globaler KI-Standards zwingt Organisationen dazu, regionsspezifische Strategien zu entwickeln, was die Skalierbarkeit…

1 Tag ago

Innovative Ansätze im Azubi-Recruiting: Warum Gamification der Schlüssel zur Nachwuchssicherung sein kann

Nachwuchs ist in vielen Betrieben Mangelware. Wie eine aktuelle Umfrage des Münchner Ifo-Instituts in Zusammenarbeit…

2 Tagen ago

Umfrage: Operatives Chaos lähmt Mehrheit der Unternehmen

Laut Software AG geben drei von vier Betrieben an, dass der weiter zunehmende Technologieeinsatz zu…

2 Tagen ago

Transformation der Rechenzentren: Frist des Energieeffizienzgesetzes endet im März

Zwischenbilanz nach 14 Monaten EnEfG: Die meisten Rechenzentren haben noch erheblichen Handlungsbedarf, sagt Gastautor Martin…

4 Tagen ago

Malware-Ranking Januar: Formbook und SnakeKeylogger an der Spitze

Zum Jahresbeginn gab es in Deutschland auf dem Podium der berüchtigtsten Malware-Typen viele Veränderungen. Altbekannte…

5 Tagen ago