Intel investiert in Smart-Glass-Anbieter Vuzix
Für knapp 25 Millionen Dollar erhält Intel 30 Prozent der Anteile an Vuzix. Zudem übernimmt der Chiphersteller zwei Sitze im Board of Directors. Vuzix erzielte im dritten Quartal ein Minus von 3,3 Millionen Dollar.
Intel hat vergangene Woche eine Investition in Höhe von etwa 24,8 Millionen Dollar in das auf Smart Glasses für den Enterprise-Sektor spezialisierte Vuzix getätigt. Wie das Unternehmen mitteilt erhält der Chiphersteller 49.626 Vorzugsaktien. Diese können in 4,9626 Millionen Standardaktien mit einem Wert von je 5 Dollar umgetauscht werden. Somit hält Intel rund 30 Prozent der Firmenanteile.
Aus einer Pressemitteilung von Vuzix geht hervor, dass Intels Anteilsscheine voll stimmberechtigt sind. Zudem erhält der Chiphersteller zwei Sitze im Board of Directors. Damit steigt die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder von fünf auf sieben.
Damit Vuzix seinen Geschäftsbetrieb aufrechterhalten konnte, war es zuletzt auf weitere Geldgeber angewiesen. Das legen Börsenunterlagen nahe. Zwar steigerte das Unternehmen im dritten Quartal 2014 den Umsatz um 96 Prozent auf 664.586 Dollar, allerdings ergab sich daraus ein Fehlbetrag von 3,3 Millionen Dollar. Zum Quartalsende verfügte es über ein Barvermögen von nur 564.302 Dollar. Der Warenbestand zu dem Zeitpunkt wurde mit 1,08 Millionen Dollar bewertet.
Mit der Investition von Intel sollte Vuzix die Möglichkeit haben, seine Pläne umzusetzen. Unter anderem konkurriert es im Enterprise-Markt mit Epson und möglicherweise auch mit Google Glass. Weitere Mitbewerber sind Sony, Brother und Oculus. Vuzix zufolge sind die eigenen Produkte kleiner und damit leichter in Arbeitsprozesse zu integrieren.
“In allen von uns angebotenen Produktklassen gibt es Mitbewerber”, heißt es in einer Börsenpflichtmeldung von Vuzix. “Unsere Verkäufe stellen in keiner Kategorie einen erheblichen Marktanteil dar.” Die Produkte des Unternehmens unterschieden sich in erster Linie durch Preis, Leistung und die Verfügbarkeit von unterstützenden Applikationen von denen der Konkurrenz. “Wir glauben, dass die meisten der monookularen Videobrillen-Produkte, die derzeit von unseren Mitbewerbern angeboten werden, unseren unterlegen sind, weil sie sperrig sind und geringere Bildgrößen mit schlechteren Optiken haben und/oder teurer sind als unsere Produkte.”
Vuzix verkauft seinen Google-Glass-Rivalen M100 – der auf Android basiert – für 999 Dollar. Das Modell vertreibt es in China in Kooperation mit Lenovo. Auch Salesforce.com unterstützt das Unternehmen. Seit Oktober bietet dessen Konkurrent SAP Enterprise-Anwendungen für die Vuzix-Datenbrille an, die Flugzeugtechniker und Lagermitarbeiter unterstützen sollen, die für ihre Tätigkeiten beide Hände benötigen.
Intel wiederum sichert sich mit seinem finanziellen Engagement einen wichtigen Anteil am Wachstumsmarkt Wearable Computing. Es wird erwartet, dass sich das Unternehmen auch auf der in dieser Woche in Las Vegas stattfindenden Consumer Electronics Show zum Thema Smart Glasses äußert.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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