Softcard: Google plant Übernahme von Mobilbezahldienst

Google (Bild: Google)

100 Millionen Dollar will Google angeblich für das Joint Venture von AT&T, Verizon und T-Mobile USA bezahlen. Mit der Akquisition von Softcard kann sich der Konzern stärker gegen Apples Bezahldienst Apple Pay positionieren.

Google führt angeblich Gespräche über die Akquisition von Softcard. Das Unternehmen bietet einen mobilen Bezahldienst an und ist ein Joint Venture von AT&T, Verizon sowie T-Mobile USA. Der Konzern will Berichten von TechCrunch und dem Wall Street Journal zufolge unter 100 Millionen Dollar zahlen.

Zu einer möglichen Übernahme äußerten sich weder Google noch Softcard. “Wir haben keine Stellungnahme, keinen Hintergrund, kein Nicken, Winken oder jegliche verbale oder nonverbale Antwort auf diese Art von Gerüchten”, sagte ein Google-Sprecher.

Google könnte sich mit dem Kauf im Bereich mobile Bezahldienste verstärken. Solche Services sind bei einigen US-Technikfirmen momentan sehr gefragt. Sie werden als Ergänzung zum Verkauf von Geräten und Diensten und einen möglichen Einstieg in den lukrativen Finanzsektor angesehen.

2002 zahlte Ebay für den erfolgreichsten Bezahldienst PayPal 1,5 Milliarden Dollar. Infolgedessen haben Unternehmen von Amazon über Facebook bis hin zum Start-up Square Versuche unternommen, um Nutzern vor allem das Bezahlen im Internet zu erleichtern. Im vergangenen Oktober startete Apple den Dienst Apple Pay. Nutzer hatten in 72 Stunden nach dem Start eine Millionen Kreditkarten für den Dienst registriert.

Softcard Logo (Bild: Softcard)
Bis September 2014 hieß Softcard noch Isis. (Bild: Softcard)

Der Markt für mobile Bezahldienste wächst Marktforschern zufolge rasant. Forrester Research kommt zu dem Ergebnis, dass 2014 Waren im Wert von 52 Milliarden Dollar mit mobilen Geräten bezahlt wurden. Diese Zahl soll bis 2019 auf 142 Milliarden Dollar steigen.

Google zählt zu einem der ersten Unternehmen mit einem eigenen Bezahldienst. Allerdings konnte der Wallet genannte Dienst Verbraucher nicht sofort überzeugen.

Ursprünglich trug das Joint Venture Softcard den Namen Isis. Nachdem militante Islamisten begannen, diesen Namen als Abkürzung für den “Islamischen Staat Irak und Syrien” zu nutzen, änderte das Unternehmen seinen Namen.

Auch Softcard hat mit Problemen zu kämpfen. Angeblich hat es in der vergangenen Woche im Rahmen einer Neustrukturierung mehr als 60 Mitarbeiter entlassen. Offiziell hieß es, es seien Maßnahmen eingeleitet worden, um Kosten zu reduzieren und das Geschäft zu stärken.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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