Desktop-as-a-Service und Management – Selber machen ist Trumpf

Die meisten alltäglichen Management-Aufgaben in WaaS-Umgebungen können Kunden selbst erledigen. Beim persönlichen Support zeigen sich jedoch große Unterschiede zwischen den Anbietern. In unserer Übersicht zeigen wir Ihnen, auf welche Leistungen man Wert legen sollte.

WaaS-Lösungen werden oft in Erwägung gezogen, um das aufwändige Workspace-Management weitgehend zu vereinfachen. Der administrative Aufwand soll sinken genau wie die Fixkosten, die bei Eigenbetrieb in eine entsprechende Infrastruktur investiert werden müssen. Andererseits möchte kaum ein Anwender für jede kleine Modifikation an einem Workspace oder die Bereitstellung eines neuen umständlich beim Dienstleister vorzusprechen.

Hierzu dient also in aller Regel ein Webportal, auf das der Admin des Anwenders direkten Zugriff hat und das ihm meist eine Fülle von Funktionen bietet, mit denen sich die wichtigsten administrativen Aufgaben bewältigen lassen. Zu den Aufgaben, die ganz überwiegend vom Anwender selbst erledigt werden können, gehören beispielsweise das Bestellen oder Löschen von Workspaces, den Austausch eines Workspace-Typen gegen einen anderen, die Definition und Änderung von Zugriffsrechten.

Etwas weniger selbstverständlich ist, dass sich auch komplexere Aufgaben wie die Integration neuer Applikationen in den Workspace oder das Monitoring von Kosten und Leistung selbst in die Hand nehmen lassen. Auch Backup und Restore der Daten lassen sich häufig nur zusammen mit dem Serviceprovider einrichten. Etwas verwunderlich, ist dies auch bei Security-Scans der Fall. Nur etwa jeder zweite teilnehmende Provider lässt Security-Scans direkt durch den WaaS-Kunden zu.

Flexibilität ist einer der wesentlichen Gründe für den Umstieg auf einen WaaS-Service. Das spiegelt sich in den Antworten auf die Frage wieder, wie schnell neue Workspaces eingerichtet oder erweitert werden können. Der Zeitbedarf für die Anlage eines neuen Workspaces in einer schon bestehenden Installation liegt oft nur im Minutenbereich. Für viele potentielle Anwenderunternehmen ist es genau so wichtig, wie lange sie auf die Integration wichtiger, möglicherweise selbst geschriebener Fachanwendungen in die Umgebung brauchen. Dies dauert, wenn es denn möglich ist, bei den meisten Anbietern, die die Frage beantwortet haben, höchstens ein bis zwei Tage.

Sinnlos ist die Frage nach der Dauer der Erweiterung einer WaaS-Umgebung um Eigenapplikationen in zwei Fällen: Einmal, wenn der Anbieter einen ohnehin extrem individualisierten Service offeriert. So ist es etwa HP, wo die gesamte Umgebung individuell gestrickt wird und dieser Transformationsprozess als umfangreiches Projekt angelegt ist, weniger als Standardleistung. Hier können die Fachanwendungen von vorn herein ins Konzept einbezogen werden, der “Von-der-Stange-Anteil” ist kaum vorhanden, weshalb sich beispielsweise das HP-Angebot auf der Grenze zum konventionellen Outsourcing befindet. HP hat aber ab 2015 auch einen standardisierten Office-365-Service aus der Cloud im Angebot, der aus Termingründen nicht mehr einbezogen werden konnte.

Die zweite Ausnahme ist die Bereitstellung einer extrem standardisierten Umgebung wie Office 365, was von der Servicecharakterisierung eigentlich eher SaaS entspricht. Ergänzungen des Angebots um Eigenapplikationen sind in solchen Angeboten in der Regel nicht vorgesehen. Weil aber Office mit seinen Zusatzapplikationen in der Regel auch im Zentrum der übrigen WaaS-Offerten steht, haben wir uns entschlossen, den Microsoft-Service hier einzubeziehen.

Schulungen sind für die Benutzung der Selbstbedienungsportale der Serviceprovider nach deren Ansicht überwiegend unnötig. AWS empfiehlt allerdings eine Basis-Schulung über Partner, für die man einen mittleren dreistelligen Betrag berappen muss. HP merkt an, dass sich der eventuell entstehende Schulungsbedarf nach den Fähigkeiten und Kenntnissen der Admins bemisst.

Für viele Anwender ist es ein gutes Gefühl, bei aller Automatisierung zu wissen, dass ihnen im Problemfall eine persönliche Ansprechperson zur Verfügung steht, die möglicherweise sie und ihre spezielle Anwendungsumgebung sogar kennt. Doch diesen Luxus bieten zumindest kostenlos nur drei der einbezogenen Anbieter. Zwei haben keinerlei persönlichen Support als Option, die übrigen verlangen Gebühren oder verweisen auf Partner, die mit der Anwenderunterstützung ebenfalls Geld verdienen.

Übersicht über Management von Desktop-as-a-Service. (Grafik: A. Rüdiger/silicon.de)
(Grafik: A. Rüdiger/silicon.de)

 

 

 

 

 

 

 

 

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