Amazon plant Übernahme von Rechenzentrums-Start-up
370 Millionen Dollar: Angeblich arbeitet das israelische Annapurna Labs an einer neuartigen Kommunikationsplattform für Rechenzentren. Seit 2011 forscht das Start-up im Geheimen. Der britische Chipdesigner ist einer der Investoren.
Amazon will offenbar das israelischen Start-up Annapurna Labs kaufen. Die Firma entwickelt Lösungen für Rechenzentren. Wie Reuters berichtet sollen die Übernahmeverhandlungen kurz vor dem Abschluss stehen. Bis zu 370 Millionen Dollar könnte Amazon die Akquisition kosten.
Viel ist nicht bekannt über Annapurna, nur dass es Halbleiter entwickelt. Das 2011 gegründete Start-up hält die eigene Forschung streng geheim. In einer Selbstbeschreibung heißt es nur, man ändere “die Art, wie Plattformen konzipiert werden”. Der britische Chipdesigner ARM gehört zu den Investoren.
ZDNet.com berichtet unter Berufung auf eine mit der Entwicklung vertrauten Quelle, dass es im Geheimen an einem Kommunikationssystem für Rechenzentren arbeite. “Amazon betreibt einige der größten Rechenzentren weltweit, und sie suchen immer nach schnelleren, effizienteren Wegen, um Kunden die Nutzung zu erleichtern. Diese Übernahme ist für sie extrem sinnvoll.” Weder Amazon noch Annapurna kommentierten die Berichte.
Annapurna CEO Avigdor Willenz konnte im Jahr 2000 bereit seine Halbleiterfirma Galileo für 2,7 Milliarden Dollar an Marvell Technologies verkaufen. In der ehemaligen Firmenzentrale befindet sich heute Marvells Forschungszentrale mit 1200 Angestellten. Das entspricht rund 20 Prozent aller Mitarbeiter von Marvell weltweit.
Wie israelische Medien berichten, ist Amazon bereits seit längerer Zeit auf der Suche nach einem Übernahmekandidaten in Israel. Aus diesem Grund hat es im vergangenen Jahr ein lokales Büro eröffnet, das Start-ups Hilfestellung verspricht. Zudem hat CTO Werner Vogels nach eigenen Angaben in den letzten Jahren zahlreiche israelische Start-ups kennengelernt. Er sagte kürzlich der örtlichen Presse, Amazon entwickle einen Großteil der eigenen Hardware und Software notgedrungen selbst.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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