Hitachi Data Systems (HDS) will den Anbieter von Open-Source-Tool für Business Intelligence, Pentaho, übernehmen. Das haben die beiden Unternehmen gemeinsam bekannt gegeben. Dabei handle es sich um eine der bislang größten Firmenübernahmen im Bereich Big Data. Da beide Firmen nicht börsennotiert sind, müssen und machen sie keine Angaben zu finanziellen Details. HDS will mit der Übernahme Unternehmen helfen, einen Mehrwert aus Big Data und dem “Internet der wichtigen Dinge” zu ziehen.
Pentahos Portfolio umfasst Software zur Integration von Big Data und für Business Analytics. Diese baut auf einer Open-Source-Plattform auf. Im Juni 2015 soll die Übernahme abgeschlossen sein. Die Behörden müssen dem Geschäft noch zustimmen. Allerdings dürfte das kein Problem darstellen, da es reichlich Mitbewerber für Pentaho gibt. Dazu zählen die Branchenriesen SAP, SAS, IBM, Microsoft und Oracle auch die immer stärker werdenden Spezialisten wie Jaspersoft, Qlik, Tableau Software, Talend sowie im deutschsprachigen Raum auch Arcplan und Board. HDS wiederum steht in Wettbewerb zu Schwergewichten wie Dell, EMC, IBM, Hewlett-Packard und NetApp.
Pentaho soll künftig als “Pentaho, a Hitachi Data Systems Company” weiter arbeiten. Die Marke Pentaho bleibt erhalten. Es soll außerdem unter Leitung von CEO Quentin Gallivan das bisherige Geschäftsmodell weiterführen.
Der Zukauf stellt für Hitachi ein wichtiger Teil der Geschäftsstrategie dar. Dadurch will der Storage-Spezialist Konkurrenten wie EMC, IBM, HP und Oracle auch weiterhin Paroli bieten. In den vergangenen Jahren hatten die sich ebenfalls mit Übernahmen verstärkt. IBM kaufte unter anderem Cognos, SPSS und Netezza. Die nun als IBM Pure Data Systems auftreten. EMC verstärkte sich mit Greenplum und HP übernahm Autonomy – wofür es offenbar zu viel bezahlte. Oracle sicherte sich Hyperion. Obwohl keine Angaben zum Volume der Transaktion gemacht wurden, dürfte HDS im Vergleich zu diesen, teilweise mehrere Milliarden schweren Aufkäufen, vergleichsweise günstig an Pentaho kommen.
Die Pentaho-Software und -Expertise soll das eigene Produkt- und Service-Portfolio stärken. Zudem soll beides HDS dabei unterstützen, schnell weitere Big-Data-Anwendungen bereitzustellen. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, eine Analytics-Plattform zu entwickeln, die unterschiedliche Technologien von Hitachi, Partnern und der Open-Source-Commmunity verknüpft und unter einem Dach verwaltet. Entwickler sollen so leicht Funktionen hinzufügen und damit schneller auf Business-Anforderungen reagieren können.
“Daten sind in vielen Unternehmen immer noch eine unerschlossene Ressource – und den tatsächlichen Wert aus den Informationen zu schöpfen bleibt eine Herausforderung”, erklärt Kevin Eggleston, Senior Vice President, Social Innovation and Global Industries, Hitachi Data Systems, in einer Pressemitteilung zu der Übernahme. “Die Kombination der umfangreichen Industrieexpertise und den modernen Informationstechnologien von Hitachi mit der Pentaho Software und dem talentierten Experten-Team ermöglicht es uns, Unternehmen eine komplette Lösung anzubieten, mit denen sie ihre Daten managen können. Damit sind sie in der Lage, die Leistung von Big Data und dem Internet der Dinge einfacher und schneller zu nutzen.“
Interessant ist, dass HDS in der Mitteilung vom Internet der wichtigen Dinge spricht. Das Unternehmen versteht darunter “die praktische Verwendung vernetzter Maschinen und Sensoren” um auf diese Weise Unternehmen und die Gesellschaft zu verbessern. Die Pentaho-Technologien seien dabei für die Nutzung von Big Data grundlegend, gehe es doch darum, ein breiteres Spektrum an Datenquellen zu sammeln, zu verknüpfen und zu analysieren.
Die Pentaho-Plattform hilft bei Aufbereitung und Kombination der Daten und bietet eine Reihe von Werkzeugen, um Informationen zu analysieren, zu visualisieren, zu untersuchen, zu kombinieren sowie Berichte und Prognosen zu erstellen. Wichtig scheint für HDS auch zu sein, dass sich die Pentaho-Plattform in die bestehende Architektur einbetten lässt.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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