OpenSSL: Patch für kritische Lücke veröffentlicht

Das OpenSSL-Projekt hat mit einem Sicherheitsupdate insgesamt 12 Sicherheitslücken in der gleichnamigen Verschlüsselungssoftware geschlossen. Davon bewertet es eine als “kritisch”. Die Schwachstellen betreffen die Versionen 1.0.2, 1.0.1, 1.0.0 und 0.9.8.

Angreifer können die kritische Sicherheitslücke für Denial-of-Service-Angriffe gegen Server einsetzen, die OpenSSL nutzen. David Ramos von der Stanford University hatte die Schwachstelle am 26. Februar vertraulich dem Projekt gemeldet.

Darüber hinaus hat das OpenSSL-Projekt die Bewertung der Freak-Lücke nachträglich von “niedrig” auf “kritisch” angehoben. Zuvor hätten Studien bewiesen, dass sich die für den Export bestimmten schwachen RSA-Schlüssel weit mehr verbreitet haben, als bislang bekannt, heißt es in einem Advisory. Demnach wusste das OpenSSL-Projekt bereits seit Oktober 2014 von der Freak-Lücke. Seit dem 8. Januar steht ein Fix zur Verfügung.

Von den weiteren Fehlern geht ein mittleres oder niedriges Risiko aus. Sie können unter Umständen zu einem Absturz der Anwendung führen oder ebenfalls DoS-Attacken ermöglichen. Betroffene Nutzer sollten die aktualisierten Versionen 1.0.2a, 1.0.1m, 1.0.0r oder 0.9.8zf einsetzen. Außerdem teilt das OpenSSL-Projekt nochmals mit, dass am 31. Dezember der Support für die Versionen 1.0.0 und 0.9.8 endet.

Von Heartbleed ging mehr Gefahr aus

Die nun geschlossene Lücke ist nach Ansicht von Sicherheitsexperten nicht so schwerwiegend wie die Heartbleed-Lücke, das berichtet Reuters. Die im vergangenen Jahr entdeckte Schwachstelle ermöglichte den Zugriff auf den flüchtigen Speicher eines Webservers. Auf diese Weise konnten Angreifer kritische Informationen auslesen und den Server sogar gegenüber Dritten verkörpern. Dafür mussten sie sich den Schlüssel des Originalservers verschaffen. Auch Nutzernamen und Passwörter von Usern konnten sie auslesen.

“Das scheint keine große Geschichte zu sein”, zitiert Reuters Ivan Ristic, Director of Application Security bei Qualys. Mit Hinblick auf die Spekulationen, die die Patch-Ankündigung des OpenSSL-Projekts Anfang der Woche ausgelöst hatte, ergänzte er: “Ich glaube, die Leute hatten Angst, das würde schlimm werden, was den ganzen Hype ausgelöst hat.”

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Tipp: Kennen Sie die berühmtesten Hacker? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Mehr Datenschutz in der Montage

Assistenzsysteme unterstützen Monteure bei der Arbeit. Zu oft zahlt man jedoch mit den eigenen Daten…

5 Stunden ago

Cyber Resilience Act: Countdown läuft

Hersteller werden stärker in die Pflicht genommen, den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte in den Blick…

5 Stunden ago

KI auf dem Prüfstand

LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…

1 Tag ago

Rechenzentren: Deutschland verliert Anschluss

Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…

1 Tag ago

KI steigert Nachfrage nach hybriden Workplace-Umgebungen

Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…

1 Tag ago

Hagebau erreicht E-Mail-Sicherheit mit der NoSpamProxy Cloud

Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…

2 Tagen ago