Hewlett-Packard bleibt der Public Cloud treu. Damit reagiert der Konzern auf Berichte, dass es den Markt verlassen wolle. Das OpenStack-Angebot auf Basis von Helion bleibe erhalten. Zitate von Senior Vice President Bill Hilf seien falsch verstanden worden.
Die New York Times hatte vergangene Woche mit Hilf gesprochen. Dabei hätten sie ihn so verstanden, dass HP das Geschäft in diesem Bereich aufgeben wolle und nur noch Cloud-Hardware sowie Hybridlösungen anbiete. Er sagte wörtlich: “Wir dachten, die Leute würden Computing von uns mieten oder kaufen. Es hat sich herausgestellt, dass es für uns keinen Sinn hat, im direkten Wettkampf mitzumachen.”
Er schreibt nun in einem Blog, dass er missverstanden worden sei. “Ein Zitat von mir in den Medien wurde so interpretiert, dass HP die Public Cloud verlässt, was nicht zutrifft.” HPs PR-Abteilung ergänzte: “HPs Engagement für seine Cloud-Strategie bleibt gegenüber dem Start von HP Helion vor fast einem Jahr unverändert.”
Hilf schreibt auch: “HP betreibt eine der größten OpenStack-basierten Public Clouds” und werde sie nicht aufgeben. “Die HP Helion Public Cloud gibt uns die einmalige Fähigkeit, Technik in bedeutendem Maßstab zu entwickeln und zu testen. Die gewonnenen Kenntnisse kommen auch unseren Kunden zugute. Zudem nutzen Kunden unsere Public-Cloud-Services, die sie als Bestandteil ihrer gesamten Cloud- und Hybrid-Delivery-Strategie benötigen.” Das heißt letztlich, dass das Angebot vor allem von HP selbst und Großkunden mit HP-Komplettpaketen genutzt wird.
Es ist nicht das erste Mal, dass HPs Kommunikation zur Strategie Medien und Konkurrenten verwirrt. 2011 etwa kündigte das Unternehmen unter CEO Léo Apotheker an, den PC-Markt zu verlassen. Konkurrent Michael Dell kommentierte damals, HP könne die ausgegliederte PC-Sparte dann ja Compaq taufen. Der Spin-off unterblieb letztlich.
Dass der Durchbruch von OpenStack noch nicht unmittelbar bevorsteht, hatte diesen Monat schon Pionier Nebula berichtet, der den Betrieb mit folgender Begründung einstellte: “Wir sind schwer enttäuscht, dass der Markt wohl noch etliche weitere Jahre brauchen wird, um heranzureifen. Als mit Risikokapital ausgestattetes Start-up haben wir nicht die Ressourcen, das abzuwarten.” HP hingegen hat diese Ressourcen – und scheint nun doch bereit, auch die nötige Geduld aufzubringen.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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