AMD stößt nach Verlusten SeaMicro ab
180 Millionen Dollar Verlust und ein Umsatzeinbruch um 26 Prozent machen den Intel-Konkurrenten zu schaffen. Auch die Umsätze bei Server-Chips gehen zurück. Zudem setzt CEO Lisa Su auf eine “Vereinfachung” des AMD-Geschäftsmodells.
AMD gibt die Zahlen für das erste Quartal 2015 bekannt und bleibt hinter den Erwartungen der Börse zurück. Im Jahresvergleich bricht der Umsatz um etwa ein Viertel auf 1,03 Milliarden Dollar ein. Der schwache PC-Markt macht sich für den kleineren Intel-Konkurrenten mit einem Verlust von 180 Millionen Dollar oder 0,23 Cent Pro Aktie besonders stark bemerkbar. Das erste Quartal 2014 hatte AMD noch mit einem Verlust von 20 Millionen Dollar abgeschlossen.
Besonders hart trifft es die Sparte für Grafik-Chips und Prozessoren für PCs. Mit einem Umsatzeinbruch von 38 Prozent auf 532 Millionen Dollar erwirtschaftet AMD in diesem Bereich einen Verlust von 75 Millionen Dollar.
Im Bereich Enterprise, Embedded und Semi-Custom ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7 Prozent auf 498 Millionen Dollar zurück. Darüber hinaus belasten hohe Kosten für Forschung und Entwicklung sowie verringerte Einnahmen bei Spiele-Consolen das Ergebnis. Zwar kann AMD hier Microsoft, Sony und Nintendo als Kunden nennen, doch die Verluste mit der Server-CPU Opteron schmälern den operativen Gewinn in dieser Sparte im Vorjahresvergleich von 85 auf 45 Millionen Dollar.
Für den hohen Gesamtverlust sind aber auch Restrukturierungskosten und Abschreibungen verantwortlich. So kündigt AMD zusammen mit den aktuellen Zahlen an, den Bereich für Microserver aufzukündigen.
“Als Teil der Strategie, den Investment-Fokus des Unternehmens zu vereinfachen und zu schärfen, steigt AMD aus dem Geschäft mit “Dense Server Systems” aus, das zuvor als SeaMicro bekannt war”, heißt es in der Veröffentlichung dazu. 334 Millionen Dollar hatte AMD im Jahr 2012 für SeaMicro behahlt. Mit den MicroServern wollte AMD ursprünglich ein weiteres Standbein aufbauen.
Neben AMD leidet auch der deutlich größere Konkurrent Intel und dem schwachen PC-Verkäufen. Das Unternehmen hatte den Jahresaublick um rund eine Milliarde Dollar gesenkt.
Die AMD-Chefin Lisa Su, die erst im Oktober überraschend dieses Amt übernommen hatte, gibt sich dennoch optimistisch: “Großartige Produkte herzustellen, eine engere Kundenbindung, und die Vereinfachung unseres Geschäftsmodells ist und bleibt die richtige langfristige Strategie, um AMD zu stärken und unsere finanzielle Performance zu verbessern.”
Laut AMD wird auch das zweite Quartal 2015 keine Trendwende bringen. So geht AMD davon aus, dass die Umsätze noch einmal um 3 Prozent zurückgehen werden.
Su erklärt weiter: “Auf dem Hintergrund eines schwierigen PC-Marktes, konzentrieren wir uns darauf, kurzfristig unsere Ergebnisse zu verbessern und ein stärkeres zweite Halbjahr abzuliefern.” Su setzt dabei auch auf neue Produkte.
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