Samsung verbiegt sich für biegsame Displays
Biegsame Displays bieten nicht nur auf Smartphones Vorteile, sondern eröffnen auch die Möglichkeit für ganz neue Geräteklassen.
Die Nachfrage nach nach flexiblen OLED-Displays trifft Samsung laut Sprecher Ho Jung Kim unerwartet. “Wir machen Überstunden, um unsere Produktion zu erhöhen und die extrem hohe Nachfrage zu befriedigen.”
Darüber hinaus gibt Samsung neue technische Details zu der neuen Displaytechnik bekannt. Als Substratmaterial kommt demnach Polyimide zum Einsatz, das sich durch hohe Flexibilität, Belastbarkeit und Stoßfestigkeit auszeichnen soll. “Samsung war in der Lage, daraus einen extrem dünnen Film herzustellen – weniger als einen Millimeter dick.” Damit sei es das derzeit dünnste Display auf dem Markt und nur halb so dick wie ein konventionelles mobiles LCD-Display mit Glasssubstrat.
Das flexible OLED-Display bietet eine Auflösung von 2560 mal 1440 Bildpunkten bei einer Pixeldichte von 577 ppi. Die Zahl der organischen RGB-Subpixel gibt Samsung mit 3,6 Millionen an. Die Gesamtzahl der Pixel sei damit 75 Prozent höher als beim HD-AMOLED-Display des Galaxy S5.
Ein weiterer bekannter Vorteil von OLED-Displays ist, dass sich jedes Pixel einzeln ansteuern lässt. Diese Tatsache lasse sich laut Samsung nutzen, um den Stromverbrauch senken. Über die Technologie “Partial Operation” können auf dem Display Streifen von 7 Millimeter Breite genutzt werden. Auch das könne verwendet werden, um den Stromverbrauch des Gerätes zu senken.
Das neue Display unterstütze zudem den Adobe-RGB-Farbraum, der 30 Prozent mehr Farben abdecke als sRGB, so Samsung weiter. LCD-Bildschirme erreichten hingegen aufgrund struktureller Einschränkungen nur rund 70 Prozent des Adobe-RGB-Farbraums. Außerdem verspricht der Hersteller künftig eine Reaktionszeit von 0,01 Millisekunden, im Gegensatz zu 8 Millisekunden eines herkömmlichen LCD-Displays. Die kürzere Reaktionszeit soll allerdings erst nach der Einführung neuer Anwendungsprozessoren erreicht werden.
Samsung erwartet zudem, dass gekrümmte Displays schon bald auch in anderen Gerätekategorien verbaut werden. “Künftig werden immer mehr Hersteller von Consumer-Produkten wie die schnell steigende Zahl von Wearable-Geräten und andere Einstiegsgeräte für das Internet der Dinge die Nützlichkeit und Attraktivität flexibler Displays erkennen”, heißt es von Samsung.
Das neue flexible OLED-Display ist das dritte gebogene oder gekrümmte mobile Display des koreanischen Konzerns. Die ersten beiden Varianten kamen im Samsung Galaxy Round sowie im Galaxy Note Edge zum Einsatz. Das neue Display wiederum wurde im März erstmals mit dem neuen Flaggschiff-Smartphone Galaxy S6 Edge vorgestellt.
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