Microsoft interessiert sich für Salesforce.com

Logo Salesforce (Bild: Salesforce)

Der Softwarekonzern aus Redmond ist nicht der einzige Interessent. Die ehemaligen Rivalen Microsoft und Salesforce hatten vergangenes Jahr eine Kooperation geschlossen. Vorerst können die Aktien des Übernahmekandidaten nicht gehandelt werden.

Microsoft bereitet offenbar ein Kaufangebot für Salesforce.com vor. Das geht aus einem Bericht von Bloomberg hervor. Dabei bezieht es sich auf Insiderquellen. Demnach ist der Vorstoß des Softwarekonzerns aus Redmond eine Reaktion auf ein Angebot eines anderen Interessenten. Auch IBM, HP und Oracle wollen angeblich ein Angebot abgeben.

Der Marktwert von Salesforce beläuft sich auf fast 50 Milliarden Dollar. Das Unternehmen berät sich Bloombergs Informanten zufolge aktuell mit zwei Investmentbanken über mögliche Optionen. Einerseits könnten sämtliche Angebote zurückgewiesen andererseits bestimmte Bedingungen gestellt werden.

Direkte Verhandlungen zwischen Microsoft und Salesforce gibt es bislang nicht. Auch kurzfristig ist keine Vereinbarung zu erwarten. Der Softwarekonzern habe lange den Gedanken verfolgt, für Salesforce zu bieten, falls das Unternehmen je zum Verkauf stehe. Ein Angebot Dritter, das Salesforce im April erhielt, habe sich Microsoft eine Übernahme überlegt.

Logos Salesforce/Microsoft (Bild: Salesforce und Microsoft)

Vorerst können Salesforce-Aktien nicht gehandelt werden. Grund dafür ist die starke Kurssteigerung, nach Bekanntwerden der Nachricht. Das Unternehmen gilt als ein Pionier für Bereitstellung von Geschäftssoftware – insbesondere Customer Relationship Management (CRM) – in der Cloud, als Software-as-a-Service (SaaS).

Im vergangen Jahr gingen Microsoft und Salesforce eine Kooperation ein. Deren Ziel ist eine verbesserte Kompatibilität der eigenen Lösungen. Zuvor hatten sie intensiv rivalisiert. Microsoft lockte beispielsweise im Jahr 2010 Salesforce-Kunden mit Geldprämien. Zudem verklagte Redmond das Unternehmen wegen nicht lizenziertem Einsatz geschützter Technik.

Bloomberg erinnert daran, dass Oracle-CEO Safra Catz erst letzte Woche erwähnt hatte, eine Übernahme von Salesforce werde einen Umbruch im Softwaremarkt bedeuten. Sie wollte nicht sagen, ob Oracle an einer solchen Transaktion interessiert wäre. Oracle und Salesforce kooperieren seit 2013. Dagegen hat SAP erklärt, seinerseits bestehe kein Interesse an Salesforce.

Salesforce ist in einer guten Ausgangsposition und hat früh den Markt für Cloud-Software besetzt. Gerade der Salesforce-Konkurrent SAP hat sich in den zurückliegenden Monaten mit Übernahmen im Cloud-Bereich hervorgetan. 6 Milliarden Euro etwa bezahlten die Walldorfer für den Reisekosten-Spezialisten Concur und nach diesem Großkauf wolle SAP zunächst keine größeren Übernahmenmehr tätigen, wie CEO Bill McDermott erklärte. Zudem ist SAP derzeit mit einer Marktkapitalisierung von 85 Milliarden Euro möglicherweise auch nicht finanzkräftig genug, um den Kauf alleine schultern zu können.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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