SAP stellt die Cloud-Version der SAP Business Suite 4 SAP HANA, oder SAP S/4HANA vor. Bislang bot SAP diese neue Variante der Business Suite lediglich in einer On-Premises-Version. Durch die Erweiterung der Distributionsform soll es für Anwender noch einfacher werden, die Lösung in einer hybriden Umgebung einzusetzen und mit On-Premise-Lösungen zu kombinieren. Dadurch bekommen Unternehmen mehr Flexibilität. SAP stellt das neue Cloud-Angebot auf der SAPPHIRE NOW vor, die vom 5. bis 7. Mai 2015 in Orlando, Florida, stattfindet.
Wie das bisherige S/4HANA-Angebot, basiert auch die Cloud-Version vollständig auf der In-Memory-Plattform SAP HANA. Und auch bei der Neuvorstellung sorgt SAP mit der Benutzeroberfläche Fiori für ein personalisiertes und durchgängiges Anwendererlebnis.
Neben der SAP S/4HANA Cloud Edition stellt SAP auch neue Funktionsbereiche für die Suite vor. Neben den bereits verfügbaren Lösungen für die Bereiche Marketing und Professional Services sind Kunden nun auch in der Lage, ihr gesamtes Unternehmen über die Cloud zu steuern. Bereiche für das Finanz- und Rechnungswesen, das Controlling, die Beschaffung, den Vertrieb, die Fertigung, die Instandhaltung, das Projektmanagement und das Product Lifecycle Management werden von der Kernlösung abgedeckt.
Bestands- und Neukunden können die Cloud-Version von SAP S/4HANA über ein Subskriptionsmodell nutzen. SAP stellt darüber hinaus vorgefertigte Migrationen, Systemumstellungen in der Cloud, Konfigurationsanleitungen und verschiedenen Implementierungspakete bereit, über die Unternehmen schneller die Lösung einführen können.
Damit lässt sich SAP S/4HANA auch in andere Cloud-Lösungen von SAP wie SuccessFactors-Lösungen für das Personalwesen, in die Beschaffungslösungen von Ariba, hybris Marketing, Fieldglass und SAP Jam integrieren.
Seit der Einführung der neuen Suite Anfang Februar haben sich laut SAP inzwischen mehr als 370 Unternehmen für SAP S/4HANA entschieden.
“Mit der SAP S/4HANA Cloud Edition erfüllen wir unser Versprechen, den Kunden bei der Implementierung unserer Business Suite der nächsten Generation völlige Wahlfreiheit zu bieten“, erläutert Bernd Leukert, Vorstand für Products & Innovation bei SAP SE. Nachdem SAP S/4HANA als On-Premise-Modell, in der Cloud oder auch in einer Hybridumgebung genutzt werden kann, haben Anwender deutlich mehr Wahlfreiheit, so Leukert weiter. Durch die In-Memory-Technologie sollen für Anwender auch neue Geschäftsmodelle und neue Prozesse aufsetzen.
SAP plant für die Cloud Edition von SAP S/4HANA einen vierteljährlichen Innovationszyklus. Dabei soll aber der unterbrechungsfreie Geschäftsbetrieb gewährleistet werden. Über die SAP HANA Cloud Plattform sollen Anwender zudem die Cloud-Version flexibel mit weiteren Funktionen und Modulen erweitern können. So können zum Beispiel Features von Drittanbietern oder die Entwicklung eigener Innovationen integriert werden.
Für Anwender bedeutet der neue Ansatz, die Suite mit der Datenbank zu verbinden, allerdings nicht nur Performancegewinn und neu Funktionen, sondern auch eine zusätzliche Abhängigkeiten von SAP.
SAP versichert, dass sich die Lösung theoretisch auch mit einer anderen Datenbank nutzen lässt. Auch biete SAP hier offene Schnittstellen, wie Sven Denecken, GVP Co-Innovation und Strategie S/4HANA, im Interview mit silicon.de versichert. Doch entspreche derzeit kein anderes Produkt den von der Suite geforderten Spezifikationen, so Denecken.
Analysten werden diese Aussagen jedoch kritisch: “Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Anwender in der Lage sind, in einem hochspezialisierten System wie S/4HANA, das auf diese Datenbank-Technologie hin entwickelt und optimiert wurde, gegen die eines anderen Herstellers auszutauschen”, kommentiert Gartner-Analyst Alex Drobik im Gespräch mit silicon.de.
Dass S/4HANA jetzt auch als Cloud-Version verfügbar ist, könnte aber ein anderes Problem einschränken. “Mit Angeboten wie Successfactors oder Fieldglass stehen CIOs vor neuen Integrationsaufgaben, selbst dann, wenn diese von einem Hersteller kommen”, so Drobik. Wenn SAP nun eine Integration mit dem eigenen Cloud-Portfolio verspricht, scheint das Unternehmen auf diese Problematik zu reagieren.
Tipp: Was wissen Sie über SAP? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de
Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…
KPMG-Studie: 97 Prozent der Cloud-nutzenden Unternehmen verwenden KI-Dienste von Cloud-Anbietern.
Bitkom veröffentlicht Online-Tool und Leitfaden zum KI-Einsatz in Unternehmen. Beide Angebote sind kostenlos.
Neue Kunden sind unter anderem SAP, Conforama Schweiz, 11teamsports, Phillip Morris International, Baywa und Thalia.
Oracle schafft einheitliche Plattform für vier Ministerien und über 250.000 Beamte mit der Oracle Applications…
Der Grund: Geräte, die mit veralteter Software arbeiten, sind anfällig für Cyberangriffe und Datenlecks.