Cisco soll an Nutanix interessiert sein
Der Hyperconverged-Infrastructure-Spezialist Nutanix könnte laut einem Bericht an Cisco gehen. Für Ciscos Strategie rund um das Softwaredefined Datacenter wäre das ein wichtiger Zukauf.
Es gibt eine Reihe von guten Gründen, die dafür sprechen, dass Nutanix von Cisco übernommen werden könnte. Allerdings ist Jared Rinderer, ein Analyst der Equity Capital Research Group derzeit mit dieser Vermutung alleine. Seiner Meinung nach, könnte Cisco den Converged Infrastructure-Konkurrenten Nutanix schon bald übernehmen.
Rinderer und das Marktforschungsinstitut IDC sehen in Nutanix einen Marktführer im Bereich Hyperconverged Datacenter und daher wäre es für Cisco ein wichtiger strategischer Zukauf, der sich auch langfristig positiv auf die Umsätze auswirken könnte. Nutanix bietet ein auf einander abgestimmtes System aus Server und Storage. Dabei verwenden die Nutanix-Anwender herkömmliche Hardware und die Integration besorgt dabei die Nutanix-Software.
Die User-Konferenz von Nutanix steht für den 8. Juni auf dem Programm. Rinderer vermutet, dass die Übernahmepläne im Rahmen dieser Konferenz bekannt gegeben werden. Der Analyst beruft sich dabei auf eigene Untersuchungen und Gespräche mit verschiedenen Personen, die über die Pläne informiert sind.
Weil Cisco lediglich über Barreserven in Höhe von 3,2 Milliarden US-Dollar in den USA verfüge (Stand Januar 2015), werde Cisco den noch unbekannten Kaufpreis für den Spezialisten über Schuldverschreibungen aufbringen, berichtet Rinderer.
Cisco bietet mit UCS bereits eine Kombination aus Hardware und Software. Aus dem Joint-Venture mit EMC, das unter dem Namen VCE vergleichbare Systeme vertrieben hat, ist Cisco Ende vergangenen Jahres ausgestiegen. Allerdings hat ECM, laut Rinderer auf Druck von VMware hin, sich von ACI, der Software-defined Networking Technologie von Cisco verabschiedet und setzt in den Midmarket-Systemen stattdessen auf Brocade und Technologien der EMC-Übernahme SacleIO.
So würde sich der Zukauf wohl vor allem gegen EMC und VMware richten, glaubt Rinderer. Vor allem Unternehmen wie Dell, HP, IBM oder Oracle könnten durch den Kauf gezwungen werden, ebenfalls kleinere Spezialisten aus dem Bereich Hyperconverged Infrastructures wie Maxta oder SimpliVity zu übernehmen. Für Dell wäre der Verkauf von Nutanix insofern problematisch, weil der Anbieter vor einiger Zeit ein inzwischen recht erfolgreiches OEM-Abkommen unterzeichnet hat.
Nutanix strebt laut Medienberichten im Verlauf des Jahres auch einen Börsengang an. Die IPO des Unternehmens solle Nutanix mit etwa 2,5 Milliarden Dollar bewerten.