Eine Abschreibung von 7,5 Milliarden Dollar auf den Wert der Nokia-Übernahme sowie Restrukturierungskosten von 780 Millionen Dollar haben Microsofts Zahlen für das vierte Geschäftsquartal 2015 belastet. Dieses hat der Softwarekonzern mit einem Rekordverlust beendet. Demnach weist die Bilanz einen Nettofehlbetrag von 2,05 Milliarden Dollar oder 0,40 Dollar je Aktie aus.
Microsofts operativer Gewinn ohne Abschreibung und Restrukturierungskosten beträgt 6,385 Milliarden Dollar oder 0,62 Dollar je Aktie. Dies entspricht einem Rückgang um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch der Umsatz sank um 5 Prozent auf 22,18 Milliarden Dollar. Dennoch konnte der Softwarekonzern die Erwartungen der Analysten übertreffen. Sie gingen von einem Bruttogewinn von 0,56 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 22,06 Milliarden Dollar aus.
Allerdings fiel der Kurs der Microsoft-Aktie im nachbörslichen Handel um 3,98 Prozent oder 1,88 Dollar auf 45,40 Dollar. In den vergangenen 52 Wochen lag der Preis für einen Anteilsschein zwischen 40,12 und 50,05 Dollar. Den gestrigen Handelstag schloss die Aktie mit einem Plus von 0,77 Prozent ab.
Auch die Einnahmen mit Windows-Volumenlizenzen gingen zurück (minus 8 Prozent). Die Office-Produkte verkauften sich ebenfalls schlechter als im Vorjahresquartal. Allerdings konnte Microsoft den Umsatz im Cloud-Bereich um 88 Prozent steigern. Der Bereich Server und Services verbesserte sich um 4 Prozent.
Die Bilanz für das Geschäftsjahr 2015 weist einen Umsatz von 93,6 Milliarden Dollar und einen Nettogewinn pro Aktie von 1,48 Dollar aus. Im Jahr 2014 waren es 86,8 Milliarden Dollar Umsatz und 2,63 Dollar Profit je Aktie.
Anfang des Monats hatte Microsoft bereits die erneute Milliardenabschreibung auf sein Smartphone-Geschäft angekündigt. Dem Kaufpreis von 7,2 Milliarden Dollar stehen damit nun eine Wertberichtigung von 7,5 Milliarden Dollar sowie weitere 780 Millionen Dollar Restrukturierungskosten gegenüber. Sie werden für den Abbau von weiteren 7800 Stellen benötigt. Schon vor einem Jahr hatten bereits 18.000 Mitarbeiter die Kündigung erhalten – der größte Teil davon war im Rahmen der Nokia-Akquisition zu Microsoft gekommen.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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