Wie Blackberry CEO John Chen auf der Konferenz Code Mobile angedeutet hat, könnte Blackberry im kommenden Jahr durchaus aus dem Handygeschäft ausscheiden. Er will die Smartphone-Strategie seines Unternehmens davon abhängig machen, ob die Sparte in absehbarer Zeit wieder schwarze Zahlen schreibt, wie The Verge berichtet. Auf die Frage nach der Zukunft der Blackberry-Geräte antwortete Chen: “Irgendwann im nächsten Jahr müssen wir unsere Geräte-Sparte profitabel machen. Sonst muss ich überdenken, was ich da mache.”
Blackberry arbeitet Chen zufolge noch an zwei weiteren Updates für das Mobilbetriebssystem Blackberry 10, um Regierungen und Kunden mit hohen Sicherheitsansprüchen zu unterstützen. Letztlich werde aber von geschäftlichen Entscheidungen diktiert, ob es in den kommenden 12 bis 24 Monaten auch neue Geräte mit BB10 gebe. “Ich liebe BB10 und ich gewinne damit im oberen High-End-Segment”, sagte Chen. “Das obere High-End-Segment ist aber nicht groß. Um mehr Geld mit dem Handygeschäft zu machen, müssen wir den Kuchen vergrößern.”
Chen sieht The Verge zufolge Sicherheitslösungen für Android-Smartphones als mögliche Alternative zum Handygeschäft an. “Selbst wenn ich nicht mehr im Handygeschäft bin, können wir per Software Sicherheitslösungen für Android anbieten”, so Chen weiter.
Es ist gerade einmal zwei Wochen her, dass Blackberry bestätigt hat, an einem Android-Smartphone zu arbeiten. Der Priv genannte Slider, der über eine ausziehbare Tastatur verfügt, ist das erste Smartphone des Herstellers ohne das eigene Blackberry OS. “Was das Priv angeht, geht das Publikum über Enterprise hinaus. Es wird aber auf Privatsphäre und Produktivität ausgerichtet sein”, ergänzte Chen dem Bericht zufolge. Das Priv werde einen High-End-Preis haben, den Blackberry durch Ratenzahlungen oder andere Methoden “finanziell erschwinglich” mache.
Das Hardwaregeschäft des Unternehmens befindet sich seit mehreren Quartalen in einer Abwärtsspirale. Im vergangenen Fiskalquartal setzte das Unternehmen nur noch 800.000 Smartphones ab, trotz neuer Geräte und Preissenkungen. Im Vorjahresvergleich waren es noch 2,1 Millionen Geräte.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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