Deutsche CIOs entdecken DevOps
Den steigenden Druck, immer schneller Innovationen liefern zu müssen, kontern schon heute viele Verantwortliche mit dem Konzept DevOps, das schnelle Innovations-Zyklen verspricht.
Bereits 70 Prozent aller CIOs erachten das Konzept DevOps als unverzichtbares Instrument für die Verkürzung von Innovationszyklen in der Softwareentwicklung. In der Praxis sind konkrete Projekte noch eher die Ausnahme, wie eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstutes PAC zeigt.
Demnach setzen erst acht Prozent der Unternehmen in allen Entwicklungsprojekten auf dieses Konzept. Weitere 24 Prozent betreiben DevOps-Methoden in einzelnen Projekten. Für PAC ist das aber ein guter Wert. “Angesichts dessen, dass DevOps eine recht junge Methode ist, die zudem von vielen Befragten sehr unterschiedlich interpretiert wird, ist der praktische Einsatz erstaunlich weit verbreitet”, kommentiert Studienautor Joachim Hackmann.
Auch wenn viele Verantwortliche das Thema als wichtig erachten, gibt es doch verschiedene Gründe, die eine weitere Verbreitung einschränken. Fehlendes Know-how wird von 69 Prozent als wichtigster Hinderungsgrund genannt. Aber auch Mangel bei Zeit und Ressourcen ist für 67 Prozent der Verantwortlichen ein Hindernis. Eher die Ausnahme seien jedoch Gründe wie ablehnende Haltung der Mitarbeiter oder Unverträglichkeit mit vorhandenen Abläufen.
So scheint die Kooperation zwischen Softwareentwicklung und IT-Betrieb in deutschen Unternehmen bereits heute recht gut aufgestellt zu sein. Dennoch gibt es nach wie vor Reibungsverluste: So sei häufig unklar, welche Abteilung für neue Software Probleme beim Übergang in den produktiven IT-Betrieb verantwortlich ist. 43 Prozent räumten an dieser Stelle Schwierigkeiten ein. Auch technische Ursachen (langwierige Konfigurationen bei der Inbetriebnahme; Unterschiede zwischen Test- und Zielumgebung) verzögern nicht selten das Software-Deployment und damit die schnelle Verfügbarkeit von Innovationen.
Im DevOps-Konzept werden Softwareentwicklung und IT-Betrieb eng aufeinander abgestimmt. Laut der Befragung unter deutschen IT-Leistern “DevOps – Reality Check in deutschen Unternehmen” ist die wichtigste Motivation auf dieses Thema zu setzen die schnelle Inbetriebnahme neuer Softwarefunktionen, innovativer Produkte und Services.
Zu ähnlichen ergebnissen kommt auch eine von CA beauftragte Studie von Vanson Bourne zum Thema. Demnach setzen bereits 88 Prozent von etwa 1.500 Befragten IT- und Business-Verantwortlichen DevOps entweder bereits ein oder planen das.
Vor allem die zunehmende Digitalisierung von Geschäftsmodellen sorgt für einen neuen Stellenwert der Softwareentwicklung im Unternehmen. Der steigende Innovationsdrucks zeigt, dass traditionelle Prozesse zur Inbetriebnahme neuer Applikationen und Lösungen nicht dazu geeignet sind, die gebotene Schnelligkeit zu gewährleisten. DevOps gilt hier als Ansatz, die Softwareentwicklung schon in einer frühen Phase des Entstehungsprozesses in die Belange des IT-Betriebs einzubinden. Entwicklung, Test, Inbetriebnahme und Betrieb werden in einen durchgängigen Prozess eingebunden und damit effektiver gemacht.
“Schon heute stehen insbesondere IT-Abteilungen in großen Unternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitern unter hohem Druck, kürzere Innovations-, Release- und Markteintrittszyklen zu unterstützen”, so PAC-Berater Hackmann weiter. Die Befragung von 82 IT-Leitern aus Unternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitern im September und Oktober 2015 wurde von IBM, Atos und ConSol unterstützt.