Intel hat jetzt noch vor Ende des Jahres die größte Übernahme in seiner Firmengeschichte abgeschlossen. Die Absicht Altera zu kaufen, hatte Intel im Juni 2015 nach monatelangen Verhandlungen öffentlich gemacht. Die Verstärkung durch Altera zeugt vom Willen von CEO Brian Krzanich, Intel strategisch neu aufzustellen. Der weltgrößte Prozessorhersteller wird dadurch auch zweitgrößter Hersteller programmierbarer Chips.
Intel zahlt 54 Dollar je Aktie in bar, was einem Aufschlag von 10,5 Prozent auf den letzten Schlusskurs vor der Ankündigung entsprach. Damit hat die Akquisition einen Gesamtwert von rund 16,7 Milliarden Dollar.
Altera mit Sitz im kalifornischen San Jose und rund 3300 Mitarbeitern stellt programmierbare, CMOS-basierte Halbleiter her und entwickelt Software für deren Programmierung. Es wählte 2013 erstmals Intel als Foundry für die Herstellung eines 64-Bit-Vierkern-Chips auf Basis der ARM-Architektur. Seine Halbleiter werden unter anderem in Netzwerkhardware eingesetzt, wo sich Intel zuletzt ebenfalls in Position zu bringen versuchte.
Zudem haben Firmen wie Microsoft schon damit experimentiert, Intel-Serverprozessoren der Xeon-Reihe mit Field Programmable Gate Arrays (FPGAs) zu kombinieren, wie sie Altera herstellt. Für Intel hat es oberste Priorität, dieses Konzept weiterzuentwickeln. 2016 sollen laut seiner Ankündigung Pakete aus einem Xeon-Chip und einem Altera-FPGA auf einem Board erhältlich sein. Dies soll 30 bis 50 Prozent Leistungsverbesserung bringen. Nächster Schritt wäre dann laut CEO Krzanich die Integration zu einem einzigen Halbleiter – für eine Verdopplung der Leistung, die unter anderem Gesichtserkennung ermöglichen soll, in kurzer Zeit hunderte Millionen Bilder durchzugehen.
Das Wall Street Journal erwartet darüber hinaus, dass Intel Atom-Prozessoren mit FPGAs kombinieren und diese Lösungen für integrierte Elektronik etwa für Autos positionieren könnte. In diesem Markt würde es sich etwa gegen Xilinx positionieren.
Altera bleibt eine eigenständige Geschäftseinheit, die intern Programmable Solutions Group heißt. Der Markenname Altera wird beibehalten. Die Fertigung künftiger Produkte wird ausschließlich in Intel-Fabriken erfolgen, bestehende aber produzieren nach wie vor auch andere Foundrys wie TSMC. Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass Intel ab sofort wieder Chips auf Basis von ARM-Designs entwickelt – und nicht nur für andere produziert.
[Mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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