Klage gegen Windows 10 Datenschutz
Verbraucherschützer bemängeln die Datenschutzklauseln von Windows 10 und deren mangelnde Transparenz. Jetzt klagt die Organisation.
Microsoft sieht sich einer Klage wegen der Datenschutzklauseln in Windows 10 gegenüber. So hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gegen Microsoft beim Landgericht München geklagt. Die Datenschutzklausel von Windows 10 seien nicht ausreichend, so die Datenschützer. Der Klage ging eine Weigerung des Softwarekonzerns voraus, eine entsprechende Unterlassungserklärung zu unterzeichnen und die Datenschutzklausel nicht mehr zu verwenden.
In einer Pressemitteilung der Verbraucherzentrale in Düsseldorf heißt es, die Datenschutzerklärung sei zu pauschal. Zudem müssten Nutzer im Rahmen des kostenlosen Upgrades von Windows 7 oder Windows 8.1 auf Windows 10 ihre “Einwilligung in die Datenerhebung und –nutzung für alle Funktionen und Dienste” erteilen. Nutzer seien nicht in der Lage, einzelne Bereiche abzulehnen. Ohne eine pauschale Zustimmung sei kein Upgrade auf das neue OS möglich.
“Solche brisanten Klauseln bedürfen nach Ansicht der Verbraucherzentrale NRW einer optischen Hervorhebung, so dass Nutzer transparent erkennen können, welchen Bedingungen sie zustimmen sollen. Doch genau daran haperte es bei Microsoft”, so die Verbraucherschützer weiter. Nutzer würden zudem nicht ausreichend informiert, in welche Datenerhebung und –nutzung sie konkret einwilligten, da die Erklärung zu lang, unübersichtlich und unbestimmt sei.
Übernimmt ein Nutzer bei der Ersteinrichtung von Windows 10 die vorgeschlagenen Einstellungen, sichert sich Microsoft Zugriffsrechte auf persönliche Nutzerdaten wie Sprach- und Tastatureingaben, Termine, Kontakte, Standort und Browser-Verlauf.
In den Datenschutzeinstellungen lässt sich die Sammlung zwar eingrenzen, was aber zur Folge hat, dass unter Umständen bestimmte Anwendungen wie der Sprachassistent Cortana nicht mehr zur Verfügung stehen. Diagnose und Nutzungsdaten erhält Microsoft von Windows 10 jedoch grundsätzlich – in früheren OS-Versionen ließ sich die sogenannte Fehlerberichterstattung noch vollständig deaktivieren.
Schon im September 2015 sah sich Microsoft veranlasst, auf die Kritik an der Datensammlung von Windows 10 zu reagieren. Es versicherte, dass die Daten nur genutzt werden, um das Produkt zu verbessern. Zudem hätten Nutzer die vollständige Kontrolle über die aufgezeichneten Daten. Das Unternehmen bestätigte aber auch, dass auch schon für grundlegende Funktionen Daten gesammelt werden. “Um ihr Gerät für Sie persönlicher und angenehmer zu machen, können Sie zusätzliche Funktionen auswählen. Diese Funktionen sind optional und funktionieren besser, wenn Windows 10 ihre Interessen und Vorlieben kennt”, heißt es in einem Support-Artikel auf der Microsoft-Website.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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