SQL Server jetzt auch für Linux
Microsoft will die verbreitete Datamanagement-Plattform SQL Server nun auch auf Linux lauffähig machen. Damit erweitert Microsoft den Einsatzbereit deutlich.
Microsoft will SQL Server auf auf Linux bringen. Laut Scott Guthrie, Chef von Microsofts Cloud- und Enterprisesparte soll die Version bis Mitte 2017 zur Verfügung stehen. Neben dem Support für Linux will Microsoft auch neue Varianten der Software liefern, die auch in der Cloud oder in Hybriden umgebungen eingesetzt werden können.
Zum Funktionsumfang von SQL Server für Linux sowie möglichen Einschränkungen gegenüber der Windows-Version trifft Microsoft derzeit keine Aussagen. Die Linux-Variante basiert auf SQL Server 2016 und soll laut Guthrie aber ebenfalls über die Funktionen der Stretch Database verfügen, die der Softwarekonzern mit SQL Server 2016 einführt.
Paul Cormier, President für Produkte und Technologien bei Red Hat, bestätigt, dass Red Hat SQL Server für Red Hat Enterprise Linux zertifizieren wird. “Wir glauben, dass unsere Kunden die Nachricht begrüßen werden und froh sind zu sehen, dass Microsoft seine Investitionen in Linux ausweitet.” Mark Shuttleworth, Gründer des Ubuntu-Herausgebers Canonical, ergänzte: “Unsere Kunden nutzen schon jetzt die Azure Data Lake Services für Ubuntu, und jetzt sind Entwickler in der Lage, moderne Anwendungen zu erstellen, die die Enterprise-Funktionen von SQL Server nutzen.”
Nachdem die Microsoft Cloud-Plattform Azure bereits heute ermöglicht, Linux basierte Betriebssysteme wie CentOS, Ubuntu, OpenSUSE, Oracle Linux und SUSE Linux Enterprise auszuführen, ist die Portierung von SQL Server auf Linux nur ein weiterer konsequenter Schritt in der neuen Strategie Microsofts. Seit Februar unterstützt Azure auch Red Hat Enterprise Linux. Damit lassen sich nun auch für RHEL zertifizierte Applikationen in der Azure-Cloud betreiben. Für Anwender fallen damit gewisse Einschränkungen und Microsoft kann damit die eigenen Produkte stärken, auch wenn der Hersteller damit in gewisser Weise Konkurrenz für das eigene Betriebssystem befördert.
Interessierte Nutzer können sich ab sofort für die Teilnahme an einem geschlossenen Preview-Programm anmelden. Die ersten Vorabversionen bietet Microsoft allerdings nur für Ubuntu und als Docker-Image an. “Die private Preview unterstützt heute Ubuntu und wir beabsichtigen, im Lauf der Zeit Red Hat Enterprise Linux und auch andere Plattformen zu unterstützen”, ergänzte ein Microsoft-Sprecher auf Nachfrage von ZDNet.com. Die Preview verfüge anfänglich allerdings nur über die Kernfunktionen des relationalen Datenbankmanagementsystems.
Die Entwicklung von SQL Server 2016 will Microsoft noch in diesem Jahr abschließen. Derzeit liegt ein fast fertiger Release Candidate vor. Der Support für SQL Server 2005 wird darüber hinaus im April enden. Weitere Details zu SQL Server 2016 und auch SQL Server für Linux wird Microsoft auf seinem Event “Data Driven” am 10. März bekannt geben. Erst vor wenigen Tagen hatte Microsoft den Release-Candidate für SQL Server 2016 angekündigt.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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