Apple nutzt für iCloud die Google-Cloud
Apple setzt derzeit für die Bereitstellung der iCloud auch auf die Services von Microsoft und Amazon. Nun soll ein neuer Vertrag mit Google die Abhängigkeit von diesen Anbietern reduzieren. Möglicherweise wird sich Apple aber auch ganz von den externen Partnern abnabeln.
Apple vereinbart mit Google die Bereitstellung von Cloud-Infrastrukturen für den Apple-Service iCloud. Der Vertrag soll ein Volumen von 400 bis 600 Millionen Dollar haben. Amazon Web Services verliert damit einen der größten Einzelkunden.
Laut einem Bericht des Channel-Magazins CRN soll der Vertrag bereits 2015 unterzeichnet worden sein. Damit vereinbaren die Konkurrenten, dass Teile der iCloud auf der Google Cloud Plattform laufen. Die Migration der verschiedenen Dienste soll etwa ein Jahr dauern. Der Vertrag soll ein Volumen von 400 bis 600 Millionen Dollar haben. Spekulationen gehen dahin, dass es sich dabei um die jährlichen Kosten handeln soll. Damit würde Google mit einem einzigen Kunden die Cloud-Umsätze etwa verdoppeln, wie Re/Code spekuliert.
An Amazon Web Services soll Apple jährlich etwa eine Milliarde Dollar für Cloud-Dienste bezahlt haben. Apple unterhält darüber hinaus auch eigene Rechenzentren und plant wohl in naher Zukunft, weitere Rechenzentren ans Netz zu bringen. Bislang hat sich der Anbieter aber immer auch auf externe Dienstleister bei der Bereitstellung der eigenen Services verlassen. In der Vergangenheit nutzte Apple dafür Amazon Web Services und Microsoft Azure, wie aus einem Dokument zur Sicherheit in iOS und iCloud hervorgeht.
Doch auch nach der Vereinbarung mit Google wird AWS wohl noch ein Partner von Apple bleiben. Für den Cloud-Marktführer dürfte damit aber ein wichtiger Umsatzposten verloren gehen. Apple kann durch diesen Schritt sich aber von Amazon unabhängiger machen.
Laut Re/Code soll Apple in dem Projekt “McQueen” daran arbeiten, sich in den nächsten Jahren von den genannten drei großen Cloud-Anbietern unabhängig zu machen. Noch sei aber unklar, ob und wann die Ziele dieses Projektes erreicht werden. Aber angesichts der kolportierten Beträge, die Apple an die externen Dienstleister bezahlt, könnte sich ein derartiger Schritt für Apple mittelfristig wirtschaftlich auszahlen.
Laut dem Branchendienst “The Information” sollen die Verträge mit Apple aber praktisch keine Margen für den Anbieter lassen und daher habe auch AWS durch die Bereitstellung des Services für Apple Geld verloren. Dieser Vertrag bringt für Google aber höhere Umsätze und bedeutet natürlich auch einen Prestige-Gewinn. So kann Google damit den Marktanteil weiter ausbauen. Zuletzt konnte Google HTC, Coca Cola, Snapchat und Spotify als Kunden gewinnen.
Amazon Web Services beliefert derzeit etwas mehr als 30 Prozent des weltweiten Cloud-Marktes. Googles Anteil liegt bei etwa vier Prozent. Microsoft und IBM belegen die Plätze zwei und drei.
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