Effizientere Planung, geringerer Kraftstoff-Verbrauch und mehr Sicherheit sollen neue Entwicklungen von Daimler bei Computergesteuerten LKW liefern. Daimler ist nicht der einzige Hersteller, der sich derzeit besonders bei vernetzten Fahrzeugen engagiert. Auch BMW will durch neue Services und Lösungen das Fahren verändern.
Daimler hat dafür jetzt drei selbstfahrende LKW im Raum Düsseldorf getestet. In einem so genannten Platoon sind diese drei Fahrzeuge elektronisch miteinander gekoppelt. Die Fahrzeuge können so auf bis zu 15 Meter an das voranfahrende Fahrzeug auffahren. Sitzt ein Mensch am Steuer muss der Abstand 50 Meter betragen, denn das automatische Bremssystem benötigt um zu reagieren lediglich 0,1 Sekunden statt bestenfalls 1,4 wie beim Menschen.
Der Vorteil dieses Verbundes: Die LKW sparen Platz auf der Autobahn und brauchen durch das Windschattenfahren zudem deutlich weniger Kraftstoff. Die Einsparung soll rund 7 Prozent betragen. Dadurch soll ein Sattelzug mit 40 Tonnen Verbrauchswerte von etwa 25 Litern haben.
Kernstück dabei ist das “Highway Pilot Connect” (HPC), das neben verschiedenen Sensoren im Fahrzeug auch ein spezielles WLAN-Modul umfasst, das die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen abwickelt.
Erster Zielmarkt dieser Technologie, die Daimler bereits unter dem Namen “Higway Pilot” vor etwa zwei Jahren vorgestellt hatte, sind die USA und Australien, wo besonders lange und wenig befahrene Strecken absolviert werden müssen. Auch im australischen Outback werden die LKW aber auf absehbare Zeit nicht ohne Fahrer auskommen. Doch die Verbundtechnik entlastet die Fahrer. Diese schalten auf Autopilot und koppeln sich anschließend elektronisch. Die Fahrzeuge bleiben jedoch auch in der Kupplung autonom und reagieren selbständig auf Gefahren.
Diese elektronische Kupplung sucht auch automatisch nach möglichen Partnern, so dass sich auch auf der Straße Fahrzeug-Verbünde zusammenstellen können. Bei Autobahnausfahren können die Laster auch den Abstand vergrößern, so dass andere Fahrzeuge trotz des Konvois abbiegen können. Auch wenn ein anderes Fahrzeug in den Tross einschert, wird der Abstand vergrößert.
Wann mit der Serienreife gerechnet werden kann, spezifizierte Daimler nicht. Allerdings werde sich ab 1. April eine eigene Abteilung mit etwa 200 Mitarbeitern um dieses Thema kümmern. Hinzu kommen 100 weitere Mitarbeiter, die das US-System Detroit Connect weiterentwickeln. Daimler hatte an anderer Stelle 2020 als mögliches Datum genannt. Bis dahin wolle Daimler rund eine halbe Milliarde Euro in diese Technologie investieren. Neben den technischen Voraussetzungen müssen jedoch auch die juristischen Rahmenbedingungen auf die autonomen Fahrzeuge gegeben sein.
Bereits heute seien mehr als 360.000 Fahrzeuge mit dem Flottenmanagement FleetBoard vernetzt. Damit können die Fahrzeuge Informationen über Ladung, Route oder Zustand an Logistikzentren, Warenannahmen oder Werkstätten funken. Das soll Zeit beim Entladen oder Wartezeiten in Werkstätten verkürzen. Daimler will dieses System auch anderen Herstellern zugänglich machen.
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