Die Entlassungen sind Teil einer Restrukturierung, die den Transfer “von einer PC-Firma zu einer, die die Cloud und Milliarden von smarten und verbundenen Computing-Geräten antreibt”, vorantreiben soll. Die zunehmende Bedeutung der Data Center Group und der Internet of Things Group belegt auch die Bilanz für das erste Geschäftsquartal 2016.
Schon Ende vergangener Woche hatten dem Unternehmen nahestehende Quellen der Zeitung The Oregonian von einer bevorstehenden Entlassungswelle berichtet. Die Marktforschungsfirma Gartner hatte zudem vor rund einer Woche festgestellt, dass der weltweite PC-Markt im ersten Quartal auf den niedrigsten Stand seit 2007 geschrumpft ist. Es war der sechste Rückgang in Folge.
Die Stellenstreichungen werden den Konzern rund 1,2 Milliarden Dollar kosten, die das zweite Fiskalquartal belasten werden. Dem gegenüber stehen Einsparungen von 750 Millionen Dollar in diesem Jahr und ab Mitte 2017 von 1,4 Milliarden Dollar jährlich. Das Unternehmen will die Mitarbeiter, die von den Entlassugnen betroffen sind, in den kommenden 60 Tagen informieren.
“Wir erwarten, dass diese Initiative zum Verlust von 12.000 Stellen weltweit führt. Das wird durch freiwillige und unfreiwillige Weggänge, die Konsolidierung weltweiter Standorte und Effizienzprogramme erreicht”, heißt es in einem Rundschreiben von CEO Brian Krzanich. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, weil sie Kollegen betreffe, die eine wichtige Rolle für Intels Erfolg gespielt hätten. Es gehe darum, Intels langfristige Zukunft zu sichern und das Unternehmen als führenden Anbieter in einer smarten, verbundenen Welt zu etablieren.
Intel beendete das erste Fiskalquartal mit einem Nettogewinn von 2 Milliarden Dollar, was einem Plus von 3 Prozent entspricht und einem Umsatz von 13,7 Milliarden Dollar (plus 7 Prozent). Der Non-GAAP-Überschuss pro Aktie, in dem einmalige Belastungen nicht enthalten sind, stieg sogar um 20 Prozent auf 0,54 Dollar. Er übertrifft damit die Erwartungen von Analysten, die einen Bruttoüberschuss von 0,48 Dollar je Aktie prophezeit hatten. Ihre Umsatzprognose von 13,83 Milliarden Dollar verpasste Intel jedoch um rund 100 Millionen Dollar.
Die Reaktion der Anleger auf die Bilanz und die angekündigte Restrukturierung fiel eher verhalten aus. Der Kurs der Intel-Aktie gab im nachbörslichen Handel lediglich um 2,09 Prozent oder 0,66 Dollar nach und notierte mit 30,94 Dollar deutlich unter dem aktuellen 52-Wochen-Hoch von 35,59 Dollar. In diesem Jahr schwankte der Kurs bisher zwischen 33,99 Dollar und 28,22 Dollar.
Zwischen Januar und März brachte es die Client Computing Group auf Einnahmen von 7,5 Milliarden Dollar, zwei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allerdings umfasste Intels erstes Quartal in diesem Jahr 14 Arbeitswochen – im Vorjahr waren es nur 13 Arbeitswochen. Die Data Center Group steigerte ihr Ergebnis indes um 9 Prozent auf 4 Milliarden Dollar. Prozessoren für das Internet der Dinge brachten Intel 651 Millionen Dollar ein, was einem Plus von 22 Prozent entspricht. Auch die Intel Security Group und der von Altera übernommene Geschäftsbereich für programmierbare Chips erzielten laut CFO Stacy Smith Zuwächse und halfen, das schwache PC-Geschäft auszugleichen.
Intel strebt im laufenden zweiten Quartal jetzt Einnahmen zwischen 13 und 14 Milliarden Dollar und eine Bruttomarge von 61 Prozent an. Die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2016 senkte der Chiphersteller jedoch. Das Plus soll nun nur noch im mittleren statt im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich liegen.
Intel verabschiedete sich auch unlängst von seiner vor einem Jahrzehnt eingeführten “Tick-Tock”-Strategie, die im Jahresrhythmus eine neue Architektur oder einen Die-Shrink vorsah. Sie soll nun durch einen dritten Schritt der Optimierung ergänzt werden. Die damit verlängerte Nutzung eines Fertigungsprozesses ist dem Umstand geschuldet, dass neue Fertigungsverfahren immer komplizierter werden und es auch länger dauert, bis eine zufriedenstellende Produktionsausbeute erzielt wird.
Zwei hochrangige Manager kündigten bereits Anfang des Monats ihren Rückzug an. Kirk Skaugen, Chef der Client Computing Group, kehrte dem Unternehmen nach rund 24 Jahren den Rücken. Doug Davis, Chef der Internet of Things Group, arbeitete sogar schon seit 1984 für Intel. Beide Manager hatten im vergangenen November Aufgaben an Venkata Renduchintala abgeben müssen. Intel hatte den ehemaligen Qualcomm-Manager zu dem Zeitpunkt zum Präsidenten der Client and Internet of Things Businesses and Systems Architecture Group berufen und damit zu Skaugens und Davis’ Vorgesetzen ernannt.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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