Categories: Start-UpsUnternehmen

Münchner Start-up Tado erhält weitere 20 Millionen Euro

Mit der aktuell abgeschlossenen Finanzierungsrunde hat das auf intelligente Heizungssteuerungen und Klimaanlagen spezialisierte Münchner Start-up Tado weitere 20 Millionen Euro eingenommen. Investor ist InvenCapital, der Risikokapitalfonds des international tätigen Energiekonzerns CEZ Group mit Sitz in Tschechien. Das gesamte Wagniskapital des Unternehmens erhöht sich so auf mehr als 50 Millionen Euro. Damit ist Tado eigenen Angaben zufolge jetzt eines der international am besten kapitalisierten IoT-Start-ups.

Im Zusammenspiel mit der Tado-App wärmt das Thermostat automatisch die Wohnung vor, wenn deren Besitzer sich auf den Heimweg macht (Bild: Tado).
Im Zusammenspiel mit der Tado-App wärmt das Thermostat automatisch die Wohnung vor, wenn deren Besitzer sich auf den Heimweg macht (Bild: Tado).

Im Oktober 2015 hatte Tado die letzte Finanzierungsrunde abgeschlossen, in deren Rahmen das Start-up 15,2 Millionen Euro eingenommen hatte. In der damaligen Runde zählten unter anderem die Venture-Capital-Einheit von Siemens, Statkraft Ventures, Target Partners, Shortcut Ventures und die BayBG zu den Investoren.

Christian Deilmann, CEO und Gründer von Tado, erklärt in einer Pressemitteilung: “Wir wollen das neue Kapital gezielt nutzen, um unsere Marktführerschaft weiter auszubauen. Es ist eine Frage der Zeit bis alle Haushalte eine intelligente Heizungssteuerung haben werden”. Im Smart-Home-Bereich seinen smarte Thermostate die einzige Technologie, die über den Komfortaspekt hinaus einen messbaren Mehrwert generiere. Die Heizungssteuerung soll dabei etwa ein Drittel der jährlichen Energiekosten einsparen helfen.

In Kooperation mit dem klassischen Handwerk hat Tado sein Serviceangebot inzwischen auch um Reparatur-Dienstleistungen ergänzt. So soll es beispielsweise Heizungsinstallateuren mit “Tado Care” möglich sein, über ein Fernwartungsportal mit der Anlage des Kunden in Verbindung zu stehen und einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Darüber hinaus sollen es weitere Partnerschaften mit lokalen Energieversorgern möglich machen, dass jeder Tado-Nutzer einen Beitrag zur Stabilisierung der Energienetze leisten kann.

Loading ... Loading ...

Das Konzept von Tado baut auf zwei Komponenten auf: einem Thermostat und einer App, die Heizungen und Klimaanlagen mit dem Internet verbinden. Das Thermostat lässt sich sowohl an neuen als auch alten Heizungen montieren. Voraussetzung ist allerdings, dass der Nutzer die volle Kontrolle darüber hat, was in Mehrfamilienhäusern in der Regel nicht der Fall ist. Die lernfähige App registriert, wenn sich Bewohner auf den Heimweg machen und wärmt das Haus dann auf die gewählte Temperatur auf. Wenn niemand zu Hause ist, wird die Leistung der Heizung dagegen automatisch heruntergefahren. In den Regelkreis fließen unter anderem zudem lokale Wettervorhersagen sowie die Bauphysik eines Gebäudes ein.

Das Münchner Start-up Tado stellt für die lernfähige Heizungssteuerung im Smart Home ein Thermostat und eine App bereit (Bild: Tado).

Tado trat 2012 erstmals öffentlich in Erscheinung, als es für seine Heizungssteuerung über die Cloud eine erste Auszeichnung erhalten hat. Das Unternehmen wird außerhalb Deutschlands auch schon früh in Großbritannien erfolgreich – dort nicht zuletzt, weil aufgrund schlecht isolierter und zahlreicher Eigenheime der Nutzen der zunächst angebotenen Heizungssteuerung und die Anzahl der potenziellen Interessenten hoch waren.

Tado wagte dann 2014 mit einer Kickstarter-Kampagne, in deren Rahmen über 200.00 Dollar eingenommen wurden, den Schritt auf den US-amerikanischen Markt und baute das Angebot dafür auch um die Steuerung von Klimaanlagen aus. In den USA trifft das Münchner Unternehmen auf dem Markt der Heimautomatisierungslösungen allerdings auf starke Konkurrenz in Form der Alphabet-Tochter Nest Labs.

Das vor rund zwei Jahren von Google aufgekaufte Unternehmen stellt ebenfalls ein selbstlernendes Thermostat sowie einen Rauchmelder her. Das weiterhin autark agierende Nest hat sich seit der Akquisition außerdem wiederholt verstärkt, etwa durch eine Übernahme von Dropcam für 555 Millionen Dollar und eines Netzwerk-Hub-Herstellers namens Revolv.

[Mit Material von Rainer Schneider, ITespresso.de]

Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

2 Wochen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

2 Wochen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Wochen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Wochen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

3 Wochen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

3 Wochen ago