Dropbox geht weiter auf europäische und deutsche Enterprise-Kunden zu. Nachdem das Unternehmen erst kürzlich eine Niederlassung in Hamburg eröffnet und angekündigt hat, dass europäische Kunden ab dem dritten Quartal Daten auch im AWS-Rechenzentrum in Frankfurt am Main speichern lassen können, hat es jetzt das Augsburger Unternehemen Secomba beziehungsweise dessen Verschlüsselungsprodukt Boxcryptor in die Liste der Premium-Partner aufgenommen.
Für das Start-up aus Süddeutschland ist das ein großer Erfolg, avanciert es doch damit indirekt vom Geheimtipp für Sicherheitsparanoiker zu einem von Dropbox empfohlenen Zusatzdienst für dessen etwa 150.000 Unternehmenskunden mit insgesamt mehr als 500 Millionen Nutzern. Ihnen wird nun Boxcryptor in der Kategorie “Sicherheit und Verwaltung” im Bereich “Inhaltsschutz und DRM” als fünftes Ergänzungsangebot nahegelegt.
Bislang gehörten dazu Dell mit seiner Dell Data Protection Cloud Edition, das auf DLP-Discovery spezialisierte Sookasa, das auf Durchsetzung von Richtlinien und Verwaltung von Berechtigungen ausgerichtete Unternehmen Vera und mit nCrypted Cloud auch ein Anbieter einer Anwendung für die sichere Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern.
Boxcryptor kann Daten schon länger verschlüsselt in diversen Cloud-Speichern ablegen, darunter neben Dropbox auch bei Amazon Cloud Drive, Box.net, Google Drive, Microsoft OneDrive, SugarSync sowie Diensten wie ownCloud, die das WebDAV-Protokoll verwenden. Außerdem ist seit kurzem die Bearbeitung verschlüsselter Dateien direkt in Drittanbieter-Apps möglich. Dadurch wird die Verschlüsselung für Nutzer noch einmal transparenter und damit weniger umständlich zu nutzen, was wiederum die Hürden senkt, sie überhaupt zu verwenden.
Die Partnerschaft mit Dropbox bedeutet für Boxcryptor aber auch, dass das eigene Angebot nun mit den Programme der zahlreichen anderen Drittanbieter, darunter auch Firmen wie Microsoft, AirWatch und VMware, integriert werden kann. Das könnte noch einmal einen deutlichen Schub für das Angebot bringen, da für Anwenderfirmen dieser Werkzeuge Sorgen um das Zusammenspiel und die Kompatibilität ausgeräumt werden.
Mit der “Zero Knowledge”-Verschlüsselung von Boxcryptor können Unternehmen eigene Schlüssel für den Zugang und die Entschlüsselung ihrer Daten verwalten. Das funktioniert unabhängig davon, wo die Daten gespeichert sind. Die Trennung der physischen Speicherung und des kryptographischen Zugriffs auf die Dateien hilft Boxcryptor zufolge Firmen auch, schneller in die Cloud zu migrieren. Die Dropbox Business API wird dazu bereits in Teilen unterstützt. In Zusammenarbeit mit Dropbox soll diese Integration nun verbessert werden.
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