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Dell verkauft Software-Sparte [Update]

Update 17.15: Dell verkauft seine Software-Sparte an die Investment-Unternehmen Elliot Management und San Francisco Partners. Zunächst berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf drei anonyme “mit den Verhandlungen vertraute Personen” davon. Inzwischen berichtet das Wall Street Journal unter Verweis auf die beiden Private-Equity-Unternehmen, dass sich Dell für eine unbekannte Summe von der eigenen Software-Sparte trennt. Dazu sollen laut WSJ die Bereiche Analytics, Database Management, Datenschutz, Zugriffskontrolle und Performance Monitoring gehören.

Reuters meldete, dass unter anderem der Bereich IT-Management Quest Software und die IT-Security-Lösung SonicWall Gegenstand der Verhandlungen seien. Andere Assets wie die Cloud-Management-Technology von Boomi sollen dagegen laut Reuters bei Dell bleiben. 2012 hatte Dell Quest für etwa 2,4 Milliarden Dollar übernommen.

E-Mail-Sicherheits-Appliance von Sonicwall (Bild: Dell)

Mit dem Verkauf trennt sich Dell von weniger gewinnträchtigen Bereichen. Ganz überraschend kommt dieser Schritt indes nicht. Schon im März hatte die Denali Holding Inc., das Mutterunternehmen des inzwischen privatisierten Technologiekonzerns, in einer Pflichtmitteilung an die Börsenaufsicht SEC vor gewissen Risiken durch die bevorstehende Übernahme des Storage-Giganten EMC gewarnt.

Damals hatte Dell ebenfalls angekündigt, dass möglicherweise Unternehmensteile verkauft werden könnten, die nicht zum Kernbereich gehören. Schon im März wurden die Namen Quest und SonicWall kolportiert. Damals stand jedoch eine Verkaufssumme von rund 10 Milliarden Dollar im Raum.

Im März hatte sich Dell auch von dem Beratungsarm Perot Systems getrennt und den für 3 Milliarden Dollar an die japanische NTT Data Corp verkauft, die dadurch Expansionspläne in Nordamerika umsetzen will. Dell hatte für Perot Systems 2009 immerhin 3,4 Milliarden Dollar bezahlt.

Einen Monat später hat Dell den Sicherheitsbereich SecureWorks an die Börse gebracht. Dieser IPO spülte über 110 Millionen Dollar in die Kassen. Dell hatte sich noch vor einigen Jahren das Ziel gesetzt, den Bereich Software und Services weiter auszubauen. Der Verkauf der Software-Sparte und der Verkauf von Perot Systems illustriert nun jedoch eine neue Ausrichtung.

Dell übernimmt derzeit den Speicher-Anbieter EMC für rund 67 Milliarden Dollar. Es gilt als die größte Übernahme in der Geschichte der IT. Dell muss für die Übernahme, die zusammen mit den Investoren MSD Partners, Silver Lake und Temasek unternommen wird, etwa 40 Milliarden Dollar finanzieren, wie mehrere Branchenexperten schätzen. Wenn die EMC-Aktionäre dem Verkauf am 19. Juli zustimmen, wird Dell dann über 70 Prozent an EMC besitzen. EMC besitzt zudem eine Kontrollmehrheit bei den IT-Unternehmen VMware und RSA Security.

Dells EMC-Übernahme: EMC besitzt 343 Millionen Anteile an dem Virtualisierungs-Spezialisten VMware. Die Anteilseigner werden von dem Dell-Mutter-Unternehmen Denali Holding Inc. (DHI) dann mit Class V Common Stock ausbezahlt. Die Höhe dieser Kompensation lasse sich laut Dell aber nur schwer vorhersagen. (Bild: Denali Holding Inc.)

Elliott Management war unter den Investoren derjenige, der am lautesten eine Abspaltung von VMware von EMC gefordert hatte. Nachdem sich Elliott mit dem EMC-Management geeinigt hat, befürwortet der Investor jetzt die Übernahme durch Dell. Elliott Management engagiert sich wie San Francisco Partners stark im Bereich ITK und geriet unter anderem wegen Forderungen nach einem CEO-Wechsel bei Citrix in die Schlagzeilen.

Der Verkauf der Software-Sparte soll nun die Übernahmekasse von Dell auffüllen, aber wohl auch eine Fokussierung auf die Kerngeschäfte ermöglichen. Nach der Übernahme von EMC wird Dell vermutlich weitere Restrukturierungsmaßnahmen umsetzen. Dell kann sich durch das EMC-Portfolio vor allem im Bereich High-End-Speicher erweitern. Dells Storage-Portfolio ist eher im Einstiegssegment anzusiedeln.

In einem weiteren Schritt wird Dell EMC durch den Kauf ebenfalls von der Börse nehmen, einen Schritt, denn Dell selbst bereits erfolgreich vollzogen hat. Dadurch könne der Hersteller ohne den Druck der Anleger langfristig neue Technologien entwickeln.

Redaktion

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