BlackBerry begräbt “Classic”
Vor etwa 18 Monaten hatte BlackBerry das Classic für all jene vorgestellt, die eine physische Tastatur vorziehen. Damit läuft vermutlich auch das letzte BlackBerry-OS-Gerät aus.
BlackBerry will das Modell Classic einstellen. Offenbar will CEO John Chen damit die Konsolidierung des Geräte-Portfolios weiter vorantreiben.
BlackBerry hatte das Classic vor 18 Monaten vorgestellt. Mit dem Gerät sollten vor allem Anwendern angesprochen werden, die häufig längere Texte oder Nachrichten auf dem Gerät verfassen und mit virtuellen Tastaturen auf einem Touch-Display nicht zurechtkommen oder einfach den klassischen Formfaktor wollen. Ein weiteres wichtiges Merkmal des Classics ist das BlackBerry-Betriebssystem.
Zwischenzeitlich hat Blackberry mit dem Priv ein überzeugendes hochwertiges Touch-Gerät mit ausfahrbarer Tastatur auf den Markt gebracht. Auch wenn das Gerät im ausgefahrenen Zustand leicht kopflastig ist, lässt es sich damit wunderbar tippen. Vor wenigen Wochen verpasste BlackBerry dem Priv eine neue Android-Version.
Wie Ralf Pini, COO und Chef der Geräte-Sparte bei BlackBerry in einem Blog erklärt, werde BlackBerry die Herstellung des Classic stoppen, um damit “das Portfolio zu innovieren und voranzutreiben”. Pini, der seit Mai bei BlackBerry angestellt ist, nennt das Classic und dessen Vorgänger ein absolutes “Arbeitspferd” und versichert der nach wie vor loyalen Fangemeinde, dass BlackBerry nach wie vor das Gerät mit Software-Upgrades unterstützen wird.
Zudem bestätigt Pini, dass BlackBerry mit der Entwicklung von BlackBerry OS 10.3.3 im Zeitplan ist und ein weiteres Update nächstes Jahr geplant ist.
Des weiteren kursieren Gerüchte, dass BlackBerry an neuen Android-Geräten arbeitet. Die neuen Blackberry-Modelle sollen die Codenamen Neon, Argon und Mercury tragen. Das Mercury kommt wie das Priv mit physischer Tastatur, die fest unterhalb des Displays sitzt. Die neuen Geräte sollen zwischen August und dem ersten Quartal 2017 in den Handel kommen.
So soll das Neon mit einem wettbewerbsfähigen Preis Verbraucher und Enterprise-Kunden ansprechen. Es soll spätestens im August erhältlich sein. Mit dem Argon spricht Blackberry ebenfalls Business-Nutzer sowie technikbegeisterte Verbraucher an. Im ersten Quartal 2017 soll dann auch das Mercury in den Handel kommen. Aufgrund der physischen Tastatur und des großen Akkus sollte es vor allem das Interesse von Nutzern wecken, die auf der Suche nach einem Gerät für den geschäftlichen Einsatz sind.
Beim Neon, das laut Bericht als erstes verfügbar sein wird, soll es sich um ein Smartphone mit 5,2-Zoll-Display mit HD-Auflösung und ohne physische Tastatur handeln. Das Gehäuse soll mit einen Metallrahmen mit einer Rückseite aus Kunststoff ausgestattet sein. Angetrieben wird es von einem Qualcomm Snapdragon 617. Zum weiteren Equipment sollen 3 GByte RAM, 16 GByte Speicher und ein 2610 mAh starker Akku gehören, der QuickCharge 2.0 unterstützt. Die Kamera auf der Rückseite soll 13 Megapixel auflösen, die auf der Vorderseite 8 Megapixel.
Das als Argon bezeichnete Gerät ist ein 5,5-Zoll-Smartphone mit QHD-Display. Es soll von einem Snapdragon 820 von Qualcomm angetrieben werden, 4 GByte RAM, 32 GByte Speicher und einen Akku mit einer Kapazität von 3000 mAh und QuickCharge 3.0 an Bord haben. Blackberry stattet das Gerät wohl zudem mit einem Fingerabdruckscanner und einem USB-Typ-C-Anschluss aus. Desweiteren ist eine 21-Megapixel-Kamera auf der Rückseite verbaut. Das Blackberry Priv verfügt im Vergleich dazu über einen 18-Megapixel-Sensor.
Das intern als Mercury bekannten Smartphone soll eine physische Tastatur erhalten, die sich aber nicht ausziehen lässt. Sie befindet sich fest unterhalb des Displays, das aus diesem Grund nur 4,5 Zoll groß ist. Der Bildschirm des Mercury bietet wie auch der des Neon eine Full HD-Auflösung – jedoch im Format 3:2. In das Aluminium-Gehäuse des Mercury integriert Blackberry neben einem Snapdragon 625 noch 3 GByte RAM, 32 GByte Speicher und eine 18-Megapixel-Kamera. Für die Stromversorgung ist ein 3400-mAh-Akku zuständig.
Mit Hilfe des Android-Betriebssystems versuch Chen die Geräte des kanadischen Herstellers aus der Nischen-Position herauszubekommen. Und bis Ende September will er damit im Smartphone-Bereich profitabel werden. Auch wenn er natürlich den Bestandskunden verpflichtet ist, scheint BlackBerry inzwischen voll und ganz auf Android als wichtigste mobile Plattform zu setzen.
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