AMDs Hoffnungsträger Zen verschiebt sich auf 2017

AMDs Zen-Architektur könnte für Intel zum Problem werden. (Bild: AMD)

Ein neuer Server-Chip von AMD soll im ersten Halbjahr 2017 verfügbar sein. Eigentlich wollte AMD mit einer neuen Architektur den Vorsprung Intels verringern.

Die Markteinführung der Prozessorgeneration “Summit Ridge”, die auf AMDs neuer Zen-Architektur basiert, wird nun auf Anfang 2017 verschoben. AMD-CEO Lisa Su gab das auf einer Veranstaltung im kalifornischen San Francisco bekannt, die parallel zu Intels Developer Forum stattfand. Noch vor wenigen Wochen hatte AMD erklärt, dass bereits Ende 2016 oder Anfang 2017 mit den neuen CPUs gerechnet werden könne.

AMDs Intention mit dieser neuen Generation ist klar. Das macht der Hersteller auch in einer Präsentation deutlich. Eine mit 2,8 GHz getaktete Zen-CPU mit 8 Kernen, die jeweils 2 Threads ausführen können, erzielte in einer Rendering-Demo höhere Werte als eine ebenfalls 2,8 GHz schnelle Achtkern-CPU von Intel. Im Test wurde Intels mehr als 1000 Euro teures High-End-Modell Core i7-6900k verwendet.

AMDs Zen-Architektur könnte für Intel zum Problem werden. (Bild: AMD)
AMDs Zen-Architektur könnte für Intel zum Problem werden. (Bild: AMD)

Ob sich solche Werte unter Praxisbedingungen ebenfalls realisieren lassen, ist fraglich, denn AMD verwendet ein Produktionsmuster der CPU. Die Geschwindigkeit des Intel-Prozessors wurde in dem Test zudem auf 2,8 GHz beschränkt. Eigentlich taktet der Core i7-6900k mit 3,2 GHz. Kurzfristig sind damit sogar 3,7 GHz möglich.

Die neuen Summit-Ridge-Prozessoren sollen neben DDR4-RAM auch die dritte Generation des PCIe-Standards, die zweite Generation von USB 3.1 sowie NVMe und SATA Express unterstützen. Die Verlustleistung des Modells mit acht Kernen und 2,8 GHz Takt gibt AMD mit 95 Watt an. Darüber hinaus ist auch ein Chip mit vier Kernen beziehungsweise 8 Threads und einem TDP-Wert von 65 Watt in Arbeit, zu dem noch keine weiteren Details vorliegen.

Hergestellt werden die auf der Zen-Architektur basierenden Chips in einem 14-Nanometer-FinFET-Verfahren. Sie sollen energieeffizienter sein als AMDs aktuelle Prozessorgeneration und bis zu 40 Prozent mehr Rechenleitung ermöglichen. Letzteres erreicht AMD laut Ars Technica durch eine neue “Cache-Speicher-Hierarchie mit 8 MByte Level-3-Cache”, einem großen gemeinsamen L2-Cache für alle Kerne sowie einem separaten Level-1-Cache mit besonders geringen Latenzen.

Darüber hinaus plant AMD auch neue Serverprozessoren. Dazu gehört ein Naples genanntes System-on-a-Chip (SoC) mit 32 Kernen, die insgesamt 64 Threads ausführen können. In einem Dual-Socket-System stehen dann 128 Threads zur Verfügung. Naples soll noch im ersten Halbjahr 2017 erhältlich sein.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.com]