IoT – IBM investiert kräftig in Deutschland

200 Millionen Dollar will IBM in die neue IoT-Zentrale in München investieren. Der Standort zeigt, dass vor allem die Automobil-Industrie für IBM zu den wichtigen Zielmärkten gehört.

IBM wird in die neue Zentrale für den Bereich Internet of Things in München zunächst 200 Millionen Dollar, das sind knapp 180 Millionen Euro, investieren. Mit der neuen Unternehmenseinheit, deren weltweite Zentrale im Münchner Norden beheimatet sein wird, reagiere das Unternehmen vor allem auf die wachsende Nachfrage von Anwendern. Die wollen immer häufiger Abläufe und Prozesse mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und dem Internet der Dinge optimieren und erweitern.

Im ersten Jahr sollen am Standort München zunächst 700 Mitarbeiter in der neuen Zentrale ihre Arbeit aufnehmen. Der Aufbau des neuen Zentrums soll bis Februar nächsten Jahres abgeschlossen sein.

Insgesamt sollen in München bis zu 1000 Stellen für Entwickler, Berater, Forscher und Designer geschaffen werden, wie IBM bei der Ankündigung der neuen Zentrale in München erklärte. Seit 2014 unterhält IBM eine Watson-Zentrale in New York. Das Unternehmen hat angekündigt, insgesamt rund drei Milliarden Dollar in das Thema Internet der Dinge zu investieren.

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Mit Hilfe einer Cloud-Plattform will der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler nicht nur die eigene Produktion optimieren, sondern auch neue Anwendungen und Lösungen ermöglichen. (Bild: Schaeffler)

In der neuen Unternehmenseinheit will IBM neben eigenen Entwicklungen auch Partnerschaften mit Kunden, Start-ups, Universitäten und Forschungseinrichtungen voran bringen. Die Partner sollen Zugriff auf intelligente Funktionen bekommen und so neue Geschäftsmodelle, Services und Lösungen entwickeln und erproben können.

Eine der ersten Partnerschaften kündigt IBM zusammen mit dem Investment mit dem Zulieferbetrieb Schaeffler an. Im Rahmen der Kooperation will das Unternehmen die Strategie “Mobilität für morgen” vorantreiben. Vor allem das Thema Digitalisierung spielt dabei eine zentrale Rolle.

Zusammen mit IBM soll nun eine digitale Plattform aufgebaut werden, über die große Datenmengen für die weitere Wertschöpfung ausgewertet werden sollen. Eine erste Cloud-Infrastruktur auf Basis von IBM BlueMix steht bei dem Automobilzulieferer seit diesem Monat bereit.

Zustandsüberwachung mit Sensoren und intelligenten Systemen. (Bild: Schaeffler)
Zustandsüberwachung mit Sensoren und intelligenten Systemen. (Bild: Schaeffler)

Damit sollen vor allem mechatronische Komponenten, Maschinen und Systeme von Schaeffler mit dem Internet of Things integriert werden. Auch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle soll sich daran anknüpfen. Dafür greift der Herzogenauracher Konzern auf das IBM-Konzept des Design Thinkings zurück, in dem mit agilen Entwicklungsmethoden schnelle Lösungen für eine bessere Kundebindung entwickelt werden sollen.

Automobil-Zulieferer Schaeffler ist natürlich auch an der Entwicklung von neuen Systemen für Fahrzeuge interessiert. (Bild: Schaeffler)
Automobil-Zulieferer Schaeffler ist natürlich auch an der Entwicklung von neuen Systemen für Fahrzeuge interessiert. (Bild: Schaeffler)

“Wir arbeiten kontinuierlich daran, unseren Kunden einen deutlichen Mehrwert zu bieten. Unser Ziel ist es, Daten aus Produkten und Prozessen miteinander zu verknüpfen. Aus diesen wertvollen Primärdaten werden dank Analytics gewinnbringende Informationen, die wir zur Effizienzsteigerung unserer Abläufe und zur Entwicklung innovativer, datenbasierter Services für unsere Kunden nutzen. Wir freuen uns, dafür mit IBM den idealen Partner gefunden zu haben”, sagt Peter Gutzmer, Technologievorstand bei Schaeffler.

Dabei konzentriere sich das Unternehmen vor allem auf die “sensorische Erweiterung bestehender sowie die Entwicklung neuer Produkte mit integrierter Software”, ergänzt Gerhard Baum, seit Oktober 2015 Chief Digital Officer von Schaeffler.

Darüber hinaus sollen neben den eigenen Werken auch die gesamte Lieferkette digital verknüpft werden. Baum: “Schaeffler will bestehende Prozesse und Abläufe digital optimieren, neue serviceorientierte Prozesse schaffen und konsequent die digitale Interaktion von Menschen mit IT-Systemen fördern.”

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