IoT im Supermarkt dank intelligenter und vernetzter Regale

Einkaufen (Bild: Shutterstock)

Damit Kunden im Supermarkt nicht vor leeren Regalen stehen, soll jetzt das “Connected Shelf” Informationen über das Kaufverhalten der Kunden liefern.

4brands Reply stellt eine Shop-Lösung auf Basis des Internet der Dinge (IoT) vor. Das Connected Shelf erkennt über IoT-Technologien früh, wenn in Verkaufsregalen Lücken drohen. Über diese Informationen können Ladenbetreiber zeitnah gegensteuern und zum Beispiel das Nachfüllen von Produkten veranlassen.

Neu ist, dass die Erkennung und Prognose von Out-of-Stocks nicht auf Scannerdaten der Kassensysteme basiert, sondern bereits beim Bestand im Regal ansetzt. Produktzähler und weitere Sensoren, die im Supermarktregal installiert sind, überwachen die Produktentnahmen und -auffüllprozesse in Echtzeit.

Auf Basis der SAP HANA Cloud Plattform wird dem Marktleiter ein Cockpit zur Verfügung gestellt, das aktuelle und drohende Regallücken anzeigt. Dieser Platform-as-a-Service wird zur Verarbeitung von Daten in IoT-Szenarien herangezogen. Auch hier werden die Massendaten in Realtime verarbeitet. In diesem Fall melden Sensoren Regalentnahmen und -auffüllungen. Vorhersage-Algorithmen ermöglichen zuverlässige Prognosen für drohende Regallücken. Die Informationen aus der Cockpit-Lösung lassen sich zudem mit einem Warenwirtschaftssystem (ERP) für die Optimierung der Nachschubprozesse integrieren, wie der Hersteller mitteilt.

 

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Connected Shelf: Diese Cockpit-Lösung auf Basis der SAP HANA Cloud-Plattform soll Fillialleitern die Pflege der Bestände in den Verkaufsregalen erleichtern. Die Regale melden über IoT-Sensoren, wann ein Artikel entnommen oder wieder zurückgelegt wurde. (Bild: 4brands Reply)

Regallücken sorgen für unzufriedene Einkäufer und ziehen zudem Umsatzverluste für Hersteller und Händler nach sich. 4brands Reply zitiert Studien, wonach durch “Out-of-Stocks-Situationen” alleine im deutschen Einzelhandel jährlich Milliardenumsätze verursachen. Sind Waren in einem Geschäft nicht vorrätig, weichen Kunden schnell auf anderen Kanäle, beispielsweise ins Web oder auf andere Filialen aus, oder entscheiden sich für Alternativprodukte.

Das “Connected Shelf” soll aber nicht nur leere Regale verhindern. Connected Shelf soll dem stationären Handel auch Möglichkeiten eröffnen, Shopper ähnlich wie im Online-Handel gezielt anzusprechen und neue Erkenntnisse über die Einkäufer zu generieren.

Die Daten werden in Realtime aktualisiert – also auch dann, wenn der Kunde ein Produkt zurückstellt.

Cross- und Upselling

Die in Echtzeit erfassten Daten am Regal können auch für Cross- und Upselling-Aktivitäten genutzt werden, die im Online Handel schon lange genutzt werden. Käufer, die ohne Smartphone unterwegs sind, können bei Entnahme eines Produkts gezielt über Displays am Regal angesprochen werden. Über Bildschirme können so direkt bei der Produktentnahme aus dem Regal zusätzliche Informationen angezeigt oder auf Aktionen hingewiesen werden.

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Im Bereich IoT gibt es zahlreiche Initiativen und Konsortien, bislang laufen diese Bestrebungen jedoch überwiegend parallel nebeneinander her. Doch damit dies alles überhaupt funktionieren kann, braucht man neben neuen Produkten auch neue Standards – insbesondere für die Kommunikation der Geräte untereinander und für die Sicherheit. silicon.de gibt einen Überblick.

Entnimmt der Kunde ein Produkt, so wird ihm über ein festinstalliertes Display eine Empfehlung für ein dazu passendes Produkt oder eine laufende Aktion wie “Kaufe 3, zahle 2” oder “10 Prozent Rabatt” angezeigt. Eine andere Möglichkeit: Der Kunde erhält einen Rezeptvorschlag passend zum entnommenen Lebensmittel und wird so zum Kauf komplementärer Artikel animiert. Die Anzeige erfolgt zielorientiert an Konsumenten, die sich für ein bestimmtes Produkt interessieren.

Die Daten aus dem Regal lassen zudem weitere Rückschlüsse über das Verhalten der Shopper zu. So lässt sich beispielsweise Fragen beantworten, wie wird die Ware beispielsweise häufig wieder ins Regal zurückgestellt? Wird ein Produkt eher gekauft, wenn es sich in der Sonderplatzierung befindet? In der Kombination mit Scannerdaten und den Regalentnahmen lässt sich beispielsweise der Erfolg einer Sonderplatzierung messen.

Werden an einem Tag 60 Produkte aus dem Regal entnommen, aber insgesamt 100 Produkte über den Scanner-Abverkauf gezählt, stammen 40 Produkte aus der Promotionsfläche. Eine Analyse der Shopper-Interaktion ist auch hinsichtlich Diebstahl denkbar: Wird innerhalb kurzer Zeit eine große Menge des gleichen Produkts mehrfach hintereinander entnommen, erfolgt sofort eine Warnung über das Dashboard oder eine Meldung per SMS an den Kaufhausdetektiv, um vor einen möglichen Diebstahl zu warnen.

 

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