HPE entlässt und reduziert auch die OpenStack-Entwicklung
Entlassungen betreffen auch den von HPE ausgewiesenen strategischen Wachstumsbereich OpenStack. Auch die Auslagerung von Software-Produkten in ein Joint Venture mit Micro Focus könnte die jüngsten Entlassungen begründen.
Erneut entlässt Hewlett Packard Enterprise (HPE) Mitarbeiter. Bekannt wurde dieser Vorgang bei der Entwicklerveranstaltung Linux Plumbers. Dabei berichten verschiedene Programmierer, von HPE gekündigt worden zu sein. Das Unternehmen bestätigte den Vorgang gegenüber ZDNet.com auf Nachfrage.
Bereits zuvor hatten zahlreiche OpenStack-Cloud-Entwickler bei HPE eine Kündigung bekommen. Die Liste der betroffenen Abteilungen scheint umfangreich, in Israel entließ HPE aber offenbar ein komplettes Team, das im Bereich Operations Orchestration (IT-Prozessautomatisierung) forscht und entwickelt.
Übrigens hat auch der HPE-Konkurrent und OpenStack-Pionier Mirantis offenbar rund 100 OpenStack-Entwicklern gekündigt. Das Unternehmen rechtfertigt diesen Schritt mit der Übernahme des Spezialisten TCP Cloud vor wenigen Monaten.
In beiden Fällen reagiert der Markt mit leichter Verwunderung. Noch vor einem Jahr hatte HPE, wie in Branchenkreisen gemunkelt wurde, den OpenStack-Spezialisten Eucalyptus nicht zuletzt auch wegen der Entwickler für diese junge und komplexe Technologie übernommen. Die Entlassungen lassen jetzt Zweifel daran aufkommen, ob die Wette, die Mirantis und HPE auf OpenStack eingegangen sind, aufgeht und ob vielleicht ein schwindendes Interesse an der Technologie im Markt hinter den jüngsten Entlassungen steckt.
Für HPE erklärte ein Sprecher: “Diese Änderungen sind Teil einer unternehmensweiten Strategie, HPE zu der erforderlichen Belegschaft zu verhelfen, um ein agileres, kundenfokussiertes und auf Partner ausgerichtetes Unternehmen zu sein.” Zur Zahl der wegfallenden Stellen und der voraussichtlichen Dauer der Umsetzung wollte er sich nicht äußern.
Vor der endgültigen Aufspaltung in HPE und die PC- und Druckersparte HP Inc. hatte CEO Meg Whitman noch erklärt, dass nach der Abspaltung keine weiteren Entlassungen mehr nötig sein werden: “Wir haben in den vergangenen Jahren viel Arbeit in die Senkung der Kosten und die Vereinfachung von Prozessen gesteckt und diese abschließenden Maßnahmen machen künftige Restrukturierungen unnötig.” Wie sich jetzt zeigt, scheint das so nicht ganz richtig zu sein.
Wie man gefährliche E-Mails identifiziert
Gefälschte E-Mails enthalten häufig Viren oder andere Angreifer. Oft sollen auch private und sensible Daten gestohlen werden. Anhand weniger Kriterien lassen sich gefährliche E-Mails jedoch schnell erkennen.
Ein weiterer Grund für die Entlassungen könnte auch die geplante Abspaltung nicht zum Kerngeschäft gehörender HPE-Software-Assets in ein Joint Venture mit Micro Focus sein. Dazu hatte Mitte Oktober General Manager Chris Hsu gesagt: “Wir setzen eine neue Produktsegmentierungsstrategie um, die sicherstellt, dass wir die richtigen Ressourcen hinter den Geschäftsmöglichkeiten mit dem höchsten Wert haben. Gleichzeitig investieren wir weiter in die missionskritischen Anwendungen, auf die sich unsere Kunden verlassen.”
Bei der Umsetzung sei man stärker als je bedacht auf “finanzielle Verpflichtungen”, sagte Hsu. Und Finanzchef Tim Stonesifer fügte hinzu, man wolle weitere “Verbesserungen im Betrieb” vornehmen. Beides ließ bereits Entlassungen erwarten.
Die jetzige Runde Stellenstreichungen dürfte nicht die letzte sein. Stonesifer beschrieb das gesamte Jahr 2017 als “Jahr des Übergangs” – und griff damit wieder einmal Formulierungen von CEO Meg Whitman von vor drei Jahren auf.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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