Avaya will Netzwerksparte an Extreme Networks verkaufen
Der Netzwerkspezialist bietet dafür rund 100 Millionen Dollar. Die Transaktion soll Ende Juni abgeschlossen sein. Für Avaya ist der Verkauf Teil einer wegen des im Januar beantragten Gläubigerschutzes erforderlichen Restrukturierung.
Nachdem Avaya im Januar in den USA Gläubigerschutz beantragt hatte, folgen jetzt erste Maßnahmen, um sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen: Das Unternehmen verkauft seine Netzwerksparte für rund 100 Millionen Dollar im Rahmen einer im US-Insolvenzrecht geregelten Auktion an Extreme Networks.
“Nach eingehender Prüfung glauben wir, dass der Verkauf unseres Netzwerkgeschäfts der beste Weg für unsere Stakeholder ist. Er bietet unseren Netzwerkkunden und Partnern einen klaren und positiven Weg in die Zukunft”, erklärt Kevin Kennedy, Präsident und CEO von Avaya, in einer Pressemitteilung. Laut Kennedy bekommen so einerseits Kunden und Vertriebspartner dieser Sparte eine klare Perspektive, andererseits versetze der Schritt die Firma in die Lage, sich auf ihre Stärken bei Unified Communications und im Bereich Contact Center zu konzentrieren.
Der Verkauf wird von einem US-Insolvenzgericht nach dem US-Insolvenzrecht abgewickelt. Das bedeutet, dass zwar Extreme Networks der bevorzugte Käufer ist, Dritte aber noch Gebote abgeben können. Sofern andere Unternehmen davon Gebrauch machen, startet eine Auktion, bei der das Gebot von Extreme Networks als Ausgangsbasis genommen würde. Die Transaktion wird – wie auch immer sie letztendlich vollzogen wird – voraussichtlich Ende Juni 2017 abgeschlossen sein.
Ed Meyercord, Präsident und CEO von Extreme Networks, gibt sich in einer Pressemitteilung dennoch schon zuversichtlich, dass sein Unternehmen tatsächlich zum Zuge kommt. “Die Übernahme von Avayas Networking-Business passt zu unserer Wachstumsstrategie und erweitert Extremes Portfolio an Enterprise-Lösungen für vertikale Märkte.” Meyercord erwartet von der Sparte einen Zuwachs beim Jahresumsatz von rund 200 Millionen Dollar, sowie einen Ausbau der Marktanteile.
Sicherheitsrisiken in öffentlichen WLANs vermeiden
Mit einigen Schritten und kostenlosen Tools können sich Anwender effizient vor Angriffen in unsicheren WLANs schützen und Notebook, Smartphone und Tablets absichern. Die Kollegen der silicon.de-Schwestersite ZDNet.de erklären in ihrem Beitrag, wie das funktioniert.
Avaya wurde 2000 als Spin-Off von Lucent Technologies gegründet. Im Zuge einer Transaktion im Wert von 8,2 Milliarden Dollar kam es 2007 in den Besitz der Investoren Silver Lake und TPG Capital. Der zum Verkauf stehende Avaya-Netzwerkbereich umfasst vor allem Ethernet-Switches, Technologie für Software Defined Networking (SDN), Zugangskontrolle und WLA-Ausrüstung. Avaya und Extreme Networks arbeiten allerdings schon seit 2003 in dem Bereich eng zusammen. Damals hatte Avaya die Entwicklung und Vermarktung seiner Switch-Reihe Cajun auslaufen lassen und wurde zum Wiederverkäufer von Netzwerkprodukten von Extreme Networks. Der Avaya-Netzwerkbereich sollte dann 2009 durch den Kauf der LAN-Sparte von Nortel Networks für rund 900 Millionen Dollar wiederbelebt werden. Die mit dem Kauf verknüpften Hoffnungen erfüllten sich offensichtlich jedoch nicht.