OVH übernimmt VMwares Public-Cloud-Bereich
Der französische Hoster OVH will auf den amerikanischen Markt vordringen und übernimmt von VMware einen Teil des Public-Cloud-Angebotes.
OVH will den VMware-Unternehmensbereich vCloud Air Business übernehmen. Finanzielle Details zur Übernahme wurden nicht bekannt. vCloud Air ist die Public-Cloud-Plattform über die VMware Computing, Storage, Netzwerk, Disaster Recovery und weitere Services anbietet. Die Übernahme soll im zweiten Quartal 2017 abgeschlossen werden.
Mit vCloud Air adressiert VMware vor allem die Bedürfnisse von Unternehmen mit einer hybriden Cloud-Strategie. Als Nutzungsszenarien nennt VMware Rechenzentrums-Erweiterungen, Konsolidierungen und Datacenter-Recovery.
Dennoch hatte VMware bereits vor mehr als einem Jahr angekündigt, dass man in diesem Bereich besonders stark den Rotstift ansetzen werde. Der Verkauf dieses Konkurrenzangebotes zu Amazon Web Services und Microsoft Azure kommt daher nicht ganz überraschend. Damals hatte CEO Pat Gelsinger angekündigt, die Sparte werde einen enger gefassten Schwerpunkt bekommen und dürfe nicht mit neuen Investitionen rechnen.
Auch im Nachgang an die Übernahme des Mutterkerns EMC durch Dell will sich VMware vor allem darauf fokussieren, hybride und Cross-Cloud-Software und –Services anzubieten. Im Zuge dieser Neuausrichtung wird VMware die amerikanischen und europäischen Rechenzentren für vCloud Air, die Customer Operation und auch die Support-Teams an OVH übergeben.
Nach Abschluss der Übernahme wird OVH die Services unter der Marke vCloud Air Powered by OVH betreiben. Dabei werde OVH auch weiterhin die entsprechenden hybriden Technologien von VMware nutzen und mit dem Virtualisierungs-Spezialisten für weitere Entwicklungen und Support zusammenarbeiten.
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OVH und VMware arbeiten seit einigen Jahren zusammen. “Kunden werden nun Zugriff auf die globale Präsenz von OVH haben und nach wie vor können sie von dem hochwertigen Kunden-Support profitieren und haben Zugriff auf Software-defined-Datacenter-Technologien von VMware”, so Gelsinger anlässlich des Verkaufs.
Der französische Hoster OVH hingegen treibt nach einer Finanzspritze im vergangenen Jahr derzeit eine internationale Wachstumsstrategie voran. Neben einem ersten deutschen Rechenzentrum in Limburg bei Frankfurt, ist der Hoster nun auch Technologiepartner für Ubuntu. OVH versorgt laut eigenen Angaben mehr als eine Million Kunden und verfügt über mehr als 260 000 Server. OVH ist ein langjähriger Partner für das VMware vCloud Air Network und betreibt als solcher mehr als 200 000 virtuelle Maschinen auf Basis von VMware vSphere Private Cloud.
“Mit dieser Übernahme kann OVH auch größere Enterprise-Deployments mit zahlreichen Möglichkeiten für Migration und komplexe hybride Funktionalitäten für virtuelle Rechenzentren anbieten”, kommentiert Octave Klaba, Gründer Chairman und CEO von OVH. Das Unternehmen stellt auch bei dieser Gelegenheit klar, dass das Unternehmen nach wie vor die US-amerikanischen Aktivitäten vom restlichen Unternehmen getrennt hält. Daher würde der Patriot Act nur diejenigen Bereiche treffen, die mit OVH US zusammenhängen. Das noch junge US-Geschäft besteht derzeit unter anderem aus zwei Rechenzentren in der Region.