Cisco kauft SDN-Start-up Viptela
Der Netzwerkausrüster bezahlt für Viptela rund 610 Millionen Dollar. Dessen Technologie soll die als “Cisco Intelligent WAN” und “Meraki SD-WAN” vermarkteten Angebote ergänzen. Die Übernahme soll in der zweiten Jahreshälfte 2017 abgeschlossen sein.
Cisco hat angekündigt, dass im kalifornischen San Jose ansässige Start-up Viptela für rund 610 Millionen Dollar übernehmen zu wollen. Bei der Transaktion geht es vor allem um die Technologie des auf einfach einzurichtende und zu verwaltende, Software-Defined Wide Area Networks (SD-WAN) spezialisierten Start-ups. Wie Rob Salvagno, VP Corporate Business Development bei Cisco anlässlich der Übernahmeankündigung erklärt, will der Käufer damit vor allem das Angebot für Zweigstellen aufrüsten.
Cisco verfügt bereits über Angebote und Technologie für On-Premise und Cloud-basierendes SD-WAN. Sie werden als Cisco Intelligent WAN und Meraki SD-WAN vermarktet. Offenbar empfindet man das aber trotz gegenteiliger Kommunikation noch nicht als vollständig. Dafür spricht der Kauf von Viptela jetzt ebenso wie die Beteiligung am ebenfalls in Kalifornien – in Mountain View – ansässigen SD-WAN –Start-up Velocloud im März. Damals nahm der Netzwerkausrüster an einer Serie-D-Finanzierungsrunde in Höhe von 35 Millionen Dollar teil.
Durchgängige SD-WAN-Ansätze bis zu den Endpunkten in Zweigstellen scheinen von Kunden derzeit stark nachgefragt zu werden. Zumindest rüsten sich die Anbieter dafür. So hatte Riverbed Technology erst Ende April genau dafür den WLAN-Spezialisten Xirrus übernommen und kurz zuvor hatte der deutsche Anbieter Lancom mit dem Release 10.0 seiner Firmware LCOS diesbezügliche Ankündigungen in die Tat umgesetzt.
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Cisco hofft, das Entwicklerteam von Viptela behalten und mit seinem eigene zusammenführen zu können. Die Übernahme soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 abgeschlossen werden. Gemeinsam sollen dann die SD-WAN-Angebote “verbessert” werden. Was darunter konkret zu verstehen ist, hat Cisco noch nicht mitgeteilt. Salvagno erklärt zudem, dass die Übernahme dazu beitragen soll, Ciscos Umstieg auf ein Geschäftsmodell mit wiederkehrenden, auf Software basierenden Umsätzen zu beschleunigen – ein Projekt, dass der Konzern schon länger verfolgt.
Viptela wurde 2012 von den ehemaligen Cisco-Entwicklern Amir Khan und Khalid Raza gegründet. Es hat seitdem von Investoren, insbesondere Sequoia Capita, rund 108 Millionen Dollar erhalten und konnte eigenen Angaben zufolge 25 der Fortune-500-Unternehmen als Kunden gewinnen, darunter auch die Netzwerkbetreiber Verizon und Singtel. Dass Cisco für Viptela fast der Sechsfache des bislang eingenommenen Wagniskapitals bezahlt, belegt ebenfalls die Bedeutung, die der Konzern dem Themenfeld beimisst.