Auf einer Veranstaltung in Berlin hat Huawei heute die drei Mobilcomputer MateBook X und MateBook E und MateBook D vorgestellt. Letzteres ist ein 15,6 Zoll großes Business-Notebook mit Intel-Core-Prozessoren (i5 oder i7), bis zu 16 GByte RAM und einer Grafikkarte vom Typ Nvidia Geforce 940MX, soll aber in Deutschland zumindest vorerst nicht angeboten werden.
Wesentlich interessanter sind daher die Neuvorstellungen MateBook X und MateBook E, mit denen Huawei den Anspruch erhebt, Apples MacBook und Microsofts Surface-Reihe Paroli zu bieten. Mit ihnen will Huawei knapp ein Jahr nach der Markteinführung des ersten Matebook das Segment der “ultramobilen Geräte” bedienen.
Das entwickelt sich den neuesten Zahlen von Gartner für den PC-Markt zufolge derzeit glänzend: Während die Anzahl der in Deutschland ausgelieferten Desktop-PCs im ersten Quartal 2017 nur 3 Prozent über dem Vorjahresquartal lag und die Marktforscher bei Standard-Notebooks sogar einen Rückgang um 4 Prozent verzeichneten, legte das Segment “ultramobile Geräte” um 23 Prozent zu.
Da diese Geräte in der Regel auch teurer sind und den Herstellern eine größere Gewinnmarge versprochen, ist es besonders attraktiv – allerdings eben auch schon gut abgedeckt. Trotz vieler guter Angebote von Dell, HP oder Lenovo gelten hier das Apple MacBook und das Microsoft Surface als Referenz. Und mit ihnen will sich Huawei bei seinem nun mit Nachdruck betriebenen Einstieg messen – auch wenn Vergleiche aufgrund der unterschiedlichen Ansätze natürlich hinken.
Huawei MateBook X
Das Matebook X ist ein 13 Zoll großes, lüfterloses Notebook. Wie es genau gekühlt wird, hat Huawei nicht verraten. Der Konzern verweist lediglich auf “Technologie aus der Weltraumforschung” und spricht von “Microencapsulated Phase Change Material” – also Mikroverkapselung und Phasenwechselmaterialien.
Mittels Mikroverkapselung werden sehr geringe Mengen flüssiger oder gasförmiger Stoffe mit einer festen Hülle umgeben. Im Falle von Huawei sind das die Phasenwechselmaterialien respektive Latentwärmespeicher: Sie nehmen die Abwärme zunächst auf und geben sie später wieder ab. Ansatzweise ist das vergleichbar mit den bekannten Handwärmekissen, im Falle des Matebook X muss das Prinzip aber natürlich anders umgesetzt worden sein.
Der Bildschirm des Matebook X mit dem ungewöhnlichen Seitenverhältnis von 3:2 löst 2160 mal 1440 Pixel auf. Er bietet laut Hersteller ein Kontrastverhältnis von 1000:1 und wird von Cornings Gorilla Glass geschützt. Besonderheit ist die Unterstützung von Dolby Atmos Die Audio-Technologie ist bislang bei Laptops nicht verbaut worden.
Als Betriebssystem kommt Windows 10 zum Einsatz. Angetrieben wird das Matebook X entweder von einem Core-i5- oder einem Core-i7-Prozessor der siebten Generation aus der besonders energieeffizienten U-Reihe von Intel (7200U respektive 7500U). Wahrscheinlich wird auf die integrierte Intel-Grafik zurückgegriffen, Details diesbezüglich hat Huawei aber noch nicht genannt.
Der CPU stehen immer 8 GByte Arbeitsspeicher zur Seite. Als interner Speicher wird bei der Ausstattung mit Core-i5-CPU eine SSD mit 256 oder 512 GByte angeboten, bei der Core-i7-Ausführung sind es immer 512 GByte. Der Akku mit 41,4 Wh soll bis zu zehn Stunden lang durchhalten. Damit entspricht sie auf dem Papier der der 13 Zoll MacBook Pro.
Die Preise für das Huawei Matebook X beginnen bei 1399 Euro (256 und 8 GByte). Die 512-GByte-Variante mit Core-i5-Prozessor kostet 1599, die Core-i7-Variante sogar 1699 Euro. Ein genauer Termin für die Markteinführung steht noch nicht fest, sie soll im Laufe des Sommers erfolgen.
Das MateBook X steckt in einem Aluminiumgehäuse, wiegt 1,05 Kilogramm, ist 12,5 Millimeter dick (beim MacBook 13 sind es 14,9 Millimeter) und wiegt 1,05 Kilogramm. Auch hier der Vergleich: Das MacBook Pro 13 wiegt 1,37 Kilogramm. Der Displayrand ist beim Huawei-Modell lediglich 4,4 Millimeter breit.
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Zur weiteren Ausstattung gehört eine hintergrundbeleuchte und spritzwassergeschützte Chiclet-Tastatur. Wie Apple setzt auch Huawei ausschließlich auf USB-C-Anschlüsse. Als Zubehör wird von Huawei das MateDock 2 angeboten. Das stellt dann auch HDMI, VGA und USB-A bereit.
Über den in der Power-Taste integrierten Fingerabdrucksensor wird die Anmeldung mit Windows Hello unterstützt. So soll der Rechner innerhalb von höchstens als zwei Sekunden aus dem Stand-by- in den Betriebsmodus versetzt werden können.
Huawei MateBook E
Das Huawei MateBook E löst das bereits im Vorjahr auf den Markt gekommene Matebook ab. Wie beim Microsoft Surface lassen sich Tablet-Einheit und Tastatur-Einheit trennen. Der 12-Zoll große Tablet-Teil löst mit 2160 mal 1440 Pixel auf und ist 6,9 Millimeter dick.
Mit dem HuaweiPen -von dem nicht sicher ist, ob er bereits zum Lieferumfang gehört – wird mit 2048 Druckstufen auch die Erkennung von Handschriften und Zeichnungen unterstützt. Praktisches Detail ist der USB-C-Stecker im Stift, über er Stift am Tablet aufgeladen werden kann.
Die Tastatur-Schutzhüllen-Kombination ist – anders als bei dem auf drei Modi beschränkten Vorgänger MateBook – nun in frei wählbaren Winkeln aufgestellt werden. Als Akkulaufzeit gibt Huawei bis zu neun Stunden an.
Das MateBook E soll ebenfalls im Sommer in den Handel kommen. Es wird grundsätzlich in drei Varianten hergestellt. Laut Huawei-Website werden in Deutschland aber nur die beiden mit Intel-Core i5-Prozessor der siebten Generation und 256 GByte-großer SSD in den Handel kommen. Die Ausführung mit 4 GByte RAM kostet dann 1199 Euro, die mit 8 GByte Arbeitsspeicher 1299 Euro.
Damit ist es deutlich teurer als die günstigste Variante des Surface Pro 4, die allerdings auch nur einen Intel Core m3 nutzt und 128 GByte Speicher bietet. Die Ausführung von Microsofts 12,3 Zoll großem, 766 Gramm schweren und mit Surface-Stift ausgeliefertem Surface Pro 4 mit Intel-Core-i5-CPU, 8 GByte RAM und 256 GByte internem SSD-Speicher wird für 1146 Euro angeboten. Damit ist sie also sogar noch 50 Euro günstiger als die 4 GByte-Variante des MateBook E.
Nahezu zeitgleich mit der Vorstellung des Matebook E hat zudem Microsoft heute dem Surface Pro 4 ein Prozessor-Update spendiert. Dadurch soll auch die Akkulaufleistung auf 13,5 Stunden steigen. Die neuen Ausführungen sind ab 24. Mai im Microsoft-Store vorbestellbar. Ausgeliefert werden sie dann ab 15. Juni. Im Modell 2017 verbaut Microsoft aktuelle Kaby-Lake-Prozessoren. Die Einstiegsvariante kommt mit einem Intel Core m3-7Y30, 4 GByte RAM und einer 128 GByte großen NVMe-SSD. Sie kostet 949 Euro. Weitere Modelle mit Speicherausstattung bis zu 16 GByte sowie bis zu 1 Terabyte großer NVMe-SSD gibt es ebenfalls. Die Preise dafür will Microsoft erst nenne, wenn sie bestellbar sind.