Build 16226: Microsoft trennt sich endlich von SMB1
Fehler in der veralteten Version des Protokolls werden etwa von der Ransomware WannaCry ausgenutzt. In Windows 10 ist sie ab Werk bereits jetzt deaktivert. Mit dem Fall Creators Update soll dann die Server-Komponente des Protokolls unter Windows Home und Windows Professional entfernt werden.
Microsoft hat im Fast Ring des Windows Insider Program Build 16226 bereitgestellt. Diese neueste Vorabversion des “Windows 10 Fall Creators Update” bringt unter anderem Neuerungen für den Taskmanager und Microsofts Virtualisierungsansatz Hyper-V. Außerdem fahren die Entwickler den Support für das Netzwerkprotokoll SMB1 deutlich zurück. Eine Sicherheitslücke darin wurde jüngst etwa für die Verbreitung der Ransomware WannaCry benutzt.
Problematisch ist das Protokoll aber generell, weil es weitreichende Möglichkeiten bietet, die sich auf vielerlei Weise ausnutzen oder missbrauchen lassen. Deshalb ist die veraltete Version bei Windows 10 ab Werk nicht mehr aktiv. Im ZUge des Fall Creators Update soll nun auch auf die Server-Komponente des Protokolls unter Windows Home und Windows Professional verzichtet werden. Dann steht der SMB1-Client nur noch als Option unter Windows 10 zur Verfügung.
Eigenen Angaben zufolge wollen die Entwickler damit erreichen, dass Nutzer sich auch künftig noch von Windows 10 aus mit Geräten verbinden können, die SMB1 benutzen. Allerdings könne sich kein Gerät mehr per SMB1 mit Windows 10 verbinden. In den Enterprise- und Education-Versionen von Windows 10 soll SMB1 sogar vollständig entfernt werden.
Windows 10 Fall Creators Update: neue Funktionen in Build 16226
Neben dieser – aus Sicht vieler Sicherheitsexperten längst überfälligen Maßnahme – deutet Microsoft mit Build 16226 auch einige interessante neue Funktionen für das Windows 10 Fall Creators Update an. Dazu gehört, dass der Task-Manager über die Auslastung einzelner GPU-Komponenten wie 3D oder Videocodierung informiert und Details zur Nutzung des Grafikspeichers liefert. In der Registerkarte Details des Task Managers findet sich nun zudem eine Spalte für die GPU-Nutzung der einzelnen Prozesse.
Microsofts Hypervisor Hyper-V bekommt der Vorabversion zufolge eine Sharing-Funktion. Mit ihr wird eine virtuelle Maschine in eine VMCZ-Datei komprimiert. Die lässt sich dann auf einen anderen Host übertragen. “Ein Doppelklick auf die Datei auf der Ziel-Maschine startet den Import der virtuellen Maschine”, verspricht Microsoft.
Praxisleitfaden für den Schutz von Unternehmen vor Ransomware
Helge Husemann, Product Marketing Manager EMEA von Malwarebytes, stellt in diesem 60-minütigen Webinar (Aufzeichnung) die neue Sicherheitslösung Malwarebytes Endpoint Protection vor. Sie enthält ein mehrstufiges Sicherheitskonzept und bietet damit einen effektiven Schutz vor modernen Bedrohungen wie WannaCry, Petya und anderen.
Außerdem wird mit Build 16226 die Nutzung von elektronischen Büchern im EPUB-Format in Microsoft Edge sowie das Speichern und Bearbeiten von Favoriten in Edge verbessert. Zudem wurden Probleme beim Öffnen von PDF-Dateien in Edge behoben. Auch an der Bildschirm-Tastatur auf Geräten mit Touch-Display, der App “Einstellungen” und dem Kontextmenü des Datei-Explorer hat Microsoft nachgebessert. Der Taschenrechner kann nun auch Währungen umrechnen.
Wer .NET 3.5 nutzt, muss die Laufzeitumgebung vor dem Update auf Build 16226 deinstallieren und im Anschluss erneut einspielen. Sonst scheitert die Installation des Builds möglicherweise. In einem Blogeintrag gibt Dona Sakar, Chefin des Windows Insider Program, einen Überblick über alle Neuerungen, Fehlerkorrekturen und die bereits bekannten, noch zu behebenden Probleme.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.