Start-ups besonders von IT-Fachkräftemangel betroffen

Bitkom (Bild: Bitkom)

Frisch gegründete Unternehmen tun sich besonders hart, Entwickler oder IT-Fachkräfte zu finden. Auch im Vertrieb und Marketing bleiben immer wieder Positionen offen.

Mehr als 50 Prozent der Start-ups konnte bereits Stellen in der IT nicht besetzen, weil es keine geeigneten Kandidaten gab. Junge Unternehmen können oft nicht die gleiche finanzielle Sicherheit bieten, wie etablierte Unternehmen oder Konzerne, was die Suche nach geeigneten Talenten zusätzlich erschwert. Auch in anderen Bereichen wie Marketing oder Vertrieb ist es für junge Unternehmen schwierig, Positionen zu besetzen.

Diese Gehälter wurden im Schnitt 2016 in deutschen Start-ups bezahlt. (Bild: Bitkom)
Diese Gehälter wurden im Schnitt 2016 in deutschen Start-ups bezahlt. (Bild: Bitkom)

Eine Studie des Higtech-Branchenverbandes Bitcom zeigt, dass 53 Prozent der Start-ups schon einmal Stellen im Bereich IT und Entwicklung nicht besetzen konnten, weil es keine Kandidaten gab, die dafür geeignet scheinen. Für die Jungen Unternehmen ist das problematisch, weil dadurch wichtige Projekte nicht oder nicht schnell genug umgesetzt werden können, wie aus der Befragung von mehr als 250 Start-up-Gründern hervorgeht.

17 Prozent der Gründer haben Schwierigkeiten, Vertriebsmitarbeiter zu finden, 10 Prozent sehen Probleme im Bereich Marketing und Kommunikation. Besetzung von Management- und Geschäftsführungs-Positionen ist lediglich für 5 Prozent der Unternehmen ein Problem, ähnlich sieht es im Bereich Projektmanagement aus.

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Vor allem Backend-Entwickler fehlen, das geben 17 Prozent der Gründer an. 13 Prozent suchen vergeblich nach Entwicklern und Programmierern. 8 Prozent finden keine Javascript-Entwickler, jeweils 7 Prozent haben Probleme, Front-End-Entwickler und Mobile-Entwickler zu finden.

Wie in anderen Branchen auch, ist es ebenfalls schwierig, Big-Data- und Data-Science-Experten zu finden. Unter den Gründern, sehen 6 Prozent diese Probleme. 3 Prozent erleben einen gravierenden Mangel bei Fachleuten für Künstliche Intelligenz und Machine Learning.

Mund-zu-Mund-Propaganda als wichtigstes Instrument für die Kandidaten-Suche. (Bild: Bitkom)
Mund-zu-Mund-Propaganda als wichtigstes Instrument für die Kandidaten-Suche. (Bild: Bitkom)

“Wir sehen seit Jahren in der deutschen Wirtschaft einen gravierenden Fachkräftemangel, vor allem mit Blick auf IT-Experten. Start-ups konkurrieren an dieser Stelle mittlerweile nicht nur mit großen IT-Konzernen, sondern mit etablierten Unternehmen aus nahezu allen anderen Branchen, die gerade mit Blick auf das Fix-Gehalt häufig mehr bieten können als ein frisch gegründetes Start-up”, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Daher gelte es über das Gehalt hinaus, für die Bewerber attraktive Angebote zu machen. Auch sollten junge Unternehmen keine Scheu haben, auch international nach geeigneten Kandidaten zu suchen.

“Gerade bei Start-ups, die sich noch relativ leicht für einen Standort im Ausland entscheiden können, kann der Fachkräftemangel zu einem gravierenden Nachteil für den Standort Deutschland werden”, ergänzt Berg. “Das Ziel, mehr junge Menschen für die Informatik zu gewinnen, etwa in dem flächendeckend ein Schulfach Informatik eingeführt wird, ist nicht nur bildungspolitisch bedeutend, sondern auch konkrete Start-up-Förderung. Und für Fachkräfte aus dem Ausland, die vermehrt insbesondere in die Ballungszentren kommen, muss eine Willkommenskultur entwickelt werden.”

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Ende Vergangenen Jahres hatte der Bitkom die Start-up-Studie 2016 veröffentlicht. Dabei zeigte sich, dass nur vier von zehn Gründern Deutschland als Standort bevorzugen. Das typische Start-up beschäftigt 15 Mitarbeiter und 2015 haben mehr als die Hälfte aller jungen Unternehmen neue Stellen geschaffen. Schon jetzt sind Start-ups in Deutschland stark international orientiert: Sechs von zehn beschäftigen ausländische Mitarbeiter (56 Prozent). Je größer das Unternehmen ist, desto höher ist dieser Anteil.

Im Schnitt arbeiten laut Bitkom-Studie Menschen aus fünf unterschiedlichen Nationen in Start-ups zusammen. Im Schnitt brauchen die Startups in den nächsten 24 Monaten 2,4 Millionen Euro Kapital. Für mehr als die Hälfte der Gründer ist die Finanzierung derzeit das größte Problem, das auch die größten Wachstumshürden nach sich zieht. Lediglich 27 sehen im Fachkräftemangel das größte Problem. 

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