Mozilla experimentiert in Firefox mit neuer Empfehlungsfunktion
Sie greift auf Technologie des deutschen Unternehmens Cliqz zurück, in das Mozilla vor einem Jahr investiert hat. Dadurch werden Empfehlungen während des Tippens in der Adresszeile angezeigt. Ab kommender Woche soll die Funktion mit etwas weniger als einem Prozent der Nutzer in Deutschland umfangreicher erprobt werden.
Ein kleiner Teil der Firefox-Nutzer in Deutschland kann ab kommender Woche an einem Feldtest für eine neue Empfehlungsfunktion teilnehmen. Wie Mozilla mitgeteilt hat, werden “etwas weniger als ein Prozent der deutschen Nutzer, die Firefox von unserer zentralen Downloadseite herunterladen” eine Version des Browser erhalten, bei der die Cliqz-Empfehlungen automatisch aktiviert sind. Wer sie nicht nutzen möchte, kann die dazu erforderliche Datenerhebung deaktivieren oder das dafür zuständige Cliqz Add-on entfernen.
Die Empfehlungsfunktion wurde seit Anfang des Jahres in dem “Pilot” gennanten Testprogramm in kleinem Rahmen erprobt. Sie zeigt auf Grundlage der Nutzerpräferenzen Vorschläge für möglicherweise gewünschte Webseiten bereits bei der Eingabe in der Adressleiste an. Diese Funktion unterstützt der Cliqz-Browser seit seiner Markteinführung im Frühjahr 2016. Sie basiert auf der in Cliqz integrierten Suchmaschine und liefert dem Anwender Vorschläge aus dem Web-Index.
Die Funktion ist lernfähig und schlägt im Laufe der Zeit bei häufiger aufgerufenen Seiten dann bevorzugt die “richtige” vor – selbst wenn die von der zunächst angebotenen, populäreren und von der Gesamtzahl der Anwendern häufiger aufgerufen abweicht. Die dafür erforderlichen Nutzerdaten werden laut Anbieter vollkommen anonym generiert- Schließlich ist Privatsphäre das große Thema und eines der wesentlichen Differenzierungsmerkmale gegenüber dem übermächtigen Google. Und der Fokus auf Privatsphäre war auch ein Grund, warum sich Mozilla im vergangen Jahr überhaupt an Cliqz beteiligt hat.
Mit den Cliqz-Empfehlungen will Mozilla gegen das wachsende Zentralisierungs-Problem angehen und “neue und vielfältige Empfehlungen anbieten, Platz schaffen für neue Wege, Dinge zu entdecken und sich im Web zu bewegen und, mehr als alles andere, Erfahrungen ermöglichen, die unseren Nutzern gefallen.”
Das Datenerfassungstool, auf dessen Grundlage Cliqz seine Empfehlungen anzeigt, sendet die Surf-Aktivitäten der Nutzer, die eine Firefox-Version mit Cliqz erhalten, an die Server des Unternehmens. Zu den übertragenen Daten gehören auch die URLs der besuchten Seiten. Allerdings verspricht Cliqz, mit mehreren Verfahren dafür zu sorgen, dass vertrauliche Informationen aus den Surf-Daten entfernt werden, bevor diese von Firefox versendet werden.
Mozilla erklärt dazu: “Cliqz erstellt zudem keine Surf-Profile individueller Nutzer und löscht ihre IPs, sobald die Daten erhoben wurden. Der Code von Cliqz ist öffentlich zugänglich und eine Beschreibung der verwendeten Verfahren kann hier eingesehen werden.
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